[GUI_PLAYER(ID=105538,width=300,text=Die Kulisse hat den Sprung von Wii U auf 3DS gut überstanden.,align=right)]“Vor ein paar Jahren war Chase McCain ein junger, aufstrebender, sehr talentierter Cop in Lego City.“ So habe ich vor wenigen Wochen den Test zur Wii U-Version von Lego City Undercover begonnen. Auf Nintendos 3D-Handheld darf man jetzt im schlicht „The Chase Begins“ untertitelten Ableger genau dieses „Vor ein paar Jahren“ erleben. Denn anstatt einfach nur die Inhalte der Wii U-Version auf den 3DS zu kopieren und technisch anzupassen, erzählt Traveller’s Tales hier, wie Chase zu dem Supercop wurde, den man auf dem stationären System steuerte. Das ist prinzipiell eine clevere Idee. Allerdings bleibt die Erzählung mobil vor allem hinsichtlich des charmanten Humors hinter dem zurück, was auf Wii U sowohl auf Deutsch als auch noch mehr auf Englisch immer wieder für ein Schmunzeln oder prustendes Lachen sorgte.
Nicht nur, dass Anspielungen auf einschlägig bekannte Polizei- oder Actionfilme, die natürlich auch hier Grundlage der durchsichtigen Geschichte sind, nur höchst oberflächlich bleiben. Durch die starke Reduzierung der filmischen Zwischensequenzen und dem erzwungenen Fokus auf schwach inszenierte sowie vollkommen ohne Sprachausgabe und nur mit wenig Musik auskommende Szenen wird die Atmosphäre merklich gedämpft. Als ob das nicht reichen würde: Es gibt keine Möglichkeit, die aus nur wenigen, häufig belanglosen Sätzen bestehenden Dialoge abzukürzen. Man muss sie quasi aussitzen. Und damit habe nicht nur ich als erwachsener „Schnellleser“ ein Problem. Auch jüngere Spieler zeigten sich häufig vom nicht abbrechbaren Lesezwang genervt.
Nachgelagerte Problematik
Und das zieht einen ganzen Rattenschwanz kleinerer Probleme nach sich. Die haben zwar jedes für sich nur kleine Auswirkungen auf die Motivation. Doch in der Summe sorgen die Unterschiede zum stationären Halbbruder für ein anderes Spielerlebnis. Oder um einen Vergleich aus der Lego-Welt zu bemühen: Auf Wii U baut man ein Modell aus der Technics-Serie, während man mobil quasi mit Duplo-Steinen spielt. Die Kernmechanik ist identisch, die Komplexität könnte jedoch kaum unterschiedlicher sein. The Chase Begins nutzt viele mechanische Elemente, die man von Wii U kennt, die überraschend akkurat nachgebildet wurden, so dass Veteranen sich schnell zurecht finden und auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit wieder entdecken. Man läuft oder fährt durch die Stadtviertel, kann dabei einiges entdecken, folgt dem gut acht bis zehn Stunden dauernden Hauptmissionsstrang, kämpft dort auch immer wieder gegen böse Buben und schaltet nach und nach neue Kostüme frei. Diese sind mit bestimmten Fähigkeiten verknüpft, die nicht nur in der Kampagne wichtig sind, sondern auch in der Spielwelt Zugang zu neuen Bereichen und Elementen ermöglichen. Nur als Polizist kann man an bestimmten Positionen Spuren lesen oder seine Enterhaken-Pistole einsetzen. Das Farmer-Outfit wiederum ermöglicht einem, an einem Huhn hängend größere Distanzen schwebend zu überbrücken oder Pflanzen wachsen zu lassen, an denen man sich zu neuen Arealen hochhangelt. Der Grubenarbeiter, Feuerwehrmann oder Astronaut haben alle ihre Eigenheiten, die im zunehmenden Spielverlauf für etwas komplexere Rätsel sorgen.
Ich hab nun noch nicht den ganzen Test gelesen, sondern vorläufig nur das Fazit, aber ein Lego-Spiel ohne Humor? Das klingt schon echt bitter. Bisher hatte ich das Spiel egtl aufm Zettel, wenn auch erst nachdem es etwas günstiger geworden ist