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Life is Strange: Before the Storm (Adventure) – Rock ’n‘ Schmoll

Wir haben mit Chloe gelacht, mit ihr geweint, mit ihr gestritten. Doch in Life is Strange standen vor allem Max und die Konsequenzen ihrer Fähigkeiten im Fokus. Life is Strange: Before the Storm macht Chloe zur Hauptdarstellerin und lässt uns miterleben, was drei Jahre zuvor in Arcadia Bay passiert ist. Dabei lässt uns schon die erste Episode „Erwacht“ tief in den Alltag der rebellischen 16-Jährigen blicken.

© Deck Nine Games / Square Enix

Frischer Wind in der Heimat

Nein, keine Sorge. Obwohl mit DeckNine ein neuer Entwickler übernommen hat, damit DontNod Life is Strange 2 fertigstellen können, hat sich nichts an der Aufmachung des Adventures verändert. Man wird immer noch an die selben Orte des Fischer-Dörfchens geführt und lauscht dabei Indie-Rock-Klängen. Das fühlt sich keineswegs langweilig an, sondern eher, als ob man nach Hause kommt. Getragen wurde Life is Strange schon immer von seiner emotionalen Geschichte rund um Freundschaft, Verantwortung und Bedrohung. Und die weiß erneut zu überzeugen.

Die verflixten Teeniejahre


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Das Leben als Teenager kann manchmal unheimlich schwer sein. © 4P/Screenshot

Vielleicht hat Life is Strange: Before the Storm einen unfairen Vorteil, denn hätte man ein Spiel über meine Jugendjahre machen wollen, hätte es fast so ausgesehen wie diese erste Episode: Alternative Mode, Rockkonzerte, Menschenhass, zu viele Zigaretten und eine beste Freundin, die das Leben im Dorf etwas erträglicher macht. Auch wenn viele Momente auf mich intensiver wirken, glaube ich dennoch, dass die vielen Details und liebevollen Dialoge auch diejenigen erreichen, deren Jugendjahre etwas weniger Rock’n’Schmoll waren.

 
Chloes traurige Welt

Bereits im Vorgänger wurde deutlich, dass Chloes Leben kein Zuckerschlecken ist und auch in Before the Storm gibt es erneut Krach mit Stiefvater David und ihrer Mutter, die Chloe ermahnt, früher nach Hause zukommen und nicht die Schule zu schwänzen – der übliche Elternmist eben. Doch diesmal fehlt Max, die sich kaum noch meldet, seitdem sie nach Seattle gezogen ist. Da Chloe keine Freunde hat, schreibt sie ihr Briefe, die sie jedoch nie abschickt. Diese lösen das Tagebuch aus Life is Strange ab. Trifft man neue Menschen und durchlebt Momente, kommen neue Briefe hinzu, die verdeutlichen, wie sich Chloe abseits ihrer harten Schale als rebellisches Rock-Mädchen wirklich fühlt. Dieses Sammelsurium aus Briefen, gefundenen
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Chloes Briefe lassen tief in die Gefühlswelt der rebellischen Teenagerin blicken. © 4P/Screenshot
Gegenständen und Informationen zu Personen ist erneut fantastisch gelungen und man sollte sich die Zeit nehmen, immer wieder darin zu stöbern.

Diesmal kein Spiel mit der Zeit

Das essentielle Spielelement des Zeitzurückspulens fehlt diesmal komplett, da Max keine aktive Rolle spielt. Somit gibt es auch kaum noch Rätsel, die ich immer wieder vermisst habe. Dennoch haben sich die Entwickler etwas einfallen lassen, um Chloes Charakter auch spielerisch zu verstärken. In sogenannten „Widerworte-Herausforderungen“ steht sie ihre Frau und bietet zum Beispiel einem Türsteher Parole, um zu Beginn der Episode in einen Rockclub zu gelangen, oder David die Stirn zu bieten, der sie auf dem Weg zur Schule maßregeln will. Um diese zu gewinnen, muss man genau auf die Aussagen seines Gegenübers achten, um dann möglichst überlegen zu antworten. Diese Spielmechanik passt wunderbar zur frechen Protagonistin. Trotzdem hat man oft die Möglichkeit, die zahme Tour zu fahren, sich zu entschuldigen, oder einfach brav zuzuhören. Die zahlreichen Situationen, in denen man sich entscheiden muss, sind interessant gewählt: Geht man dazwischen, während der Football-Star der Schule die Hausaufgaben von Schnösel Nathan Prescott zerstören will? Da ich ja seit Life is
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Die „Widerrede-Herausforderungen“ passen gut zu Chloes Charakter. © 4P/Screenshot
Strange weiß, was für ein mieser Typ Nathan ist, entschied ich mich dafür, ihn nicht zu retten und musste ganz schön schlucken, als mir am Ende des Spiels angezeigt wurde, dass nur 3% der Spieler sich so entschieden haben wie ich. Richtig cool war die Möglichkeit einer Pen&Paper-Runde der Nerds beizuwohnen, die ich durch meine Antworten aktiv beeinflussen konnte. Hier stellt sich die Frage, ob die gewonnen Sympathien Auswirkungen auf die späteren Folgen haben werden.

Kann Rachel Max das Wasser reichen?

Neben Einblicken in Chloes hektisches Leben, steht vor allem die in Life is Strange verschollene Rachel Amber im Vordergrund. Die erste Episode von Before the Storm zeigt die zarten Anfänge ihrer Freundschaft. Außerdem kann man die Dialogoption „mehr als Freundschaft“ wählen. Da Homosexualität anderer Charaktere öfters thematisiert wird, bleibt auch hier die Frage offen, ob die beiden in den nächsten Folgen vielleicht eine Beziehung führen. Ich muss jedenfalls zugeben, dass mir Rachel um einiges sympathischer war als Max: Sie ist aufmüpfig, spontan und selbstbewusst – quasi das Gegenteil der ersten Protagonistin. So macht es unheimlich viel Spaß, Zeit mit den beiden zu verbringen, ob beim ekstatischen Tanzen im Rockerschuppen, beim gemeinsamen Musikhören im Transporterzug, oder beim Stehlen von Wein. Die Chemie der beiden scheint perfekt zu stimmen und dabei haben sie bisher nur zwei Tage miteinander verbracht.

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In der ersten Episode freunden sich Chloe und Rachel an und die Chemie passt perfekt. © 4P/Screenshot
Die tiefgründige und ruhige Art von Max passte sehr gut zu den wichtigen Entscheidungen, die sie durch ihre Fähigkeiten immer wieder treffen musste. Es scheint, als würde Before the Storm zumindest in der ersten Episode die Probleme von normalen Teenager in den Fokus rücken. Überhaupt hat man das Gefühl, dass die Entwickler diesmal eine viel ruhigere Erzählweise wählen wollten. Sehr passend ist da, dass man erneut selbst entscheiden kann, wann man ein Szenario per Knopfdruck verlassen will. So kann man verträumt auf einer Bank sitzen, dem Rockkonzert lauschen, oder das prasselnde Lagerfeuer beobachten. Auch hat man sich von den aufgesetzt coolen Sprüchen verabschiedet und die Gespräche wirken alle sehr natürlich. Es ist eine schöne Abwechslung, dass man nicht mehr die Welt retten muss, sondern Leuten auch einfach mal nur den Stinkefinger entgegenstreckt.








  1. Bin auch sehr positiv berührt von der Folge. Lasse mir grade Zeit damit ich noch was davon habe. Aber das es so gut wird hätte ich nicht gedacht.
    Umso mehr bedaure ich das es nur so wenige Folgen sind. Freue mich aber schon auf Lis2.

  2. Hab Life is Strange Before the Storm Episode 2 durchgespielt.

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    Diesmal muss ich sagen, dass es eher wie ne Füllepisode zwischen dem guten Anfang und dem hoffentlich guten Ende wirkte. Die "großen" emotionalen Momente griffen nicht so wie beim ersten Spiel oder der ersten Episode des aktuellen Spiels. Es führte gefühlt nur ein paar Stroylines zusammen ohne wirklich etwas zu beenden. Ich habe schon das Gefühl, dass die nächste Episode dann mit nem großen Knall endet, weil hier und da noch die entscheidenden Szenen fehlen. Man hätte aber durchaus ein paar schon in diese Episode packen können. Hier ist das Episodenformat ein wenig unglücklich, weil man halt nicht nur eine etwas langatmige Phase hat sondern vorher Wochen gewartet hat und nun danach auch wieder. Da nimmt so eine Füllepisode dem Ganzen ein wenig die Luft.
    Die Musik war natürlich wieder großartig.

  3. Ganz tolle Episode! Dass sich ein Spiel bspw. traut so eine

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    Theaterszene auszudehnen
    und den Spieler nicht für komplett aufmerksamdefizitär hält ist eine wahre Wohltat in der heutigen Zeit. Da stört es mich auch nicht, dass
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    der Nervenkitzel diesmal ein wenig auf der Strecke blieb und das Gefühl im Vordergrund steht.

  4. @Mirracle

    Spoiler
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    Ja das hab ich zuerst auch gedacht. Schließlich gibt es viele Weltuntergangs-Augenblicke in den Städten und Regionen die von starker Waldbrandgefahr heimgesucht werden.
    Genau genommen finde ich das sogar richtig gut das das im Spiel ist. Firewatch hatte das Problem nicht so eindrucksvoll darstellen können. Es bleibt abzuwarten wie sich die Geschichte über die Episoden entwickelt. Ist halt genau wie die Sache mit dem Drogenmissbrauch. In einem Spiel für Heranwachsende finde ich das gut das sowohl vor als auch Nachteile halbwegs schonungslos dargestellt werden.
    Gab diesen Sommer wieder so einige richtig eklige Waldbrände. Zum Spiel finde ich das toll, wenn da dieser super alte Baum Feuer fängt, wegen zwei leichtsinniger Teenager. Analog wäre es halt wenn ein Bär mal zu Cloe ins Haus kommt und die Familie zerfleischt, weil er nur spielen will.

  5. Mirracle hat geschrieben: 12.09.2017 08:51 Ich bin wohl der Einzige der das Spiel nicht so tolle findet!
    Speziell das Ende von der ersten Episode geht mir mal völlig gegen den Strich!
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    Die beiden Mädel fackeln den Wald ab. Ich finde so etwas gehört nicht in ein Spiel egal welches Zulassungsalter.
    Show
    Konsequenter Weise müsste man die zweite Episode dann im Knast spielen.
    Ich bin deswegen nicht der Meinung das USK 12 hier gerechtfertigt ist, sondern es wäre eher angebracht die USK 18 zu ziehen!
    Zu Spoiler 1
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    also kann man alle kriminellen Handlungen aus Spielen verbannen? Damit macht man ja selbst Super Mario kaputt. Sorry ich find das n bisschen lächerlich.
    Zu Spoiler 2
    Show
    Das wäre Option 1 oder sie werden halt nicht erwischt. Da laufen so einige frei rum, die rechtlich hinter Gittern gehören...

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