Jetzt nur nicht abheben!
Prinzipiell bleibt es komplett dem Spieler überlassen, auf welchem Weg er zum nächsten Checkpoint schwebt. Die visuell an Zone of the Enders erinnernden Gleiter können nämlich frei durch den Raum schwirren, schnelle Wenden und kleine Tricks starten. Die wichtigste Mechanik ist aber das „Anheften“ an Oberflächen. Per Knopfdruck dreht sich die Unterseite des Fliegers zur nächstgelegenen Ebene und schwebt wie ein Luftkissenboot über ihr entlang. Dadurch gewinnt man beträchtlich an Geschwindigkeit. Wer schneller vorankommen möchte, sollte also immer nach ausreichend langen Oberflächen Ausschau halten. Lässt man den Knopf los, geht es erneut „in die Luft“, so dass man wieder auf dem kürzesten Weg durch den offenen Raum schweben kann. Das junge Team Lost in the Garden hat eine interessante Mischung ausgetüftelt, in der man immer wieder zwischen fahren und schweben wechselt und ständig abwägen muss, welche der beiden Fortbewegungsraten einen schneller ans Ziel bringt.
Konservatives Angebot
Das Modi-Angebot präsentiert sich ähnlich altbacken wie in Mario Kart 8: Zur Wahl stehen lediglich gewöhnliche Positionsrennen sowie ein Zeitfahren, und zwar auf nur sieben Strecken mit Design-Varianten wie einem „Night Rider“-Nachtmodus. Schade auch, dass sich die weltweiten Bestenlisten nicht einmal nach Freunden sortieren lassen. Im Gegenzug liegen die Entwickler aber bei der Balance goldrichtig: Nach und nach bezwingt man KI und Geister in immer höheren Schwierigkeitsstufen und tüftelt immer effektivere Ideallinien aus. Auch das Fahrerfeld mit sechs Gleitern wirkt sinnvoll, damit es inmitten der verzweigten Architektur nicht zu unübersichtlich wird. Aus diesem Grund haben sich die Entwickler vermutlich auch Kollisionen gespart, so dass man ähnlich wie in Trackmania ohne Unfälle durch seine Gegner hindurch zischt. Wer möchte, kann zudem auf die Suche nach simplen Sammelobjekten gehen, die Erfahrungspunkte einbringen – ein netter Weg, die offenen Areale besser kennenzulernen, mehr aber auch nicht. Trotz fleißig aufs Konto tickernder XP gibt es übrigens nur wenig freizuschalten, darunter nicht einmal alternative Schiffchen oder Tuning-Optionen. Im Gegenzug ist dadurch aber immerhin jederzeit Chancengleichheit gewährleistet.
Tricks für Fortgeschrittene
Das flotte Driften und abrupte Drehungen in der Luft lassen sich aber auch abseits der Tricks nutzen: Schnell noch ein Schlenker nach rechts unten in eine leuchtende Pfurche, um dann mit einer abrupten Linkskurve in einen grün pulsierenden Tunnel abzubiegen. In solchen Passagen sollte man aufpassen, dass man nicht in riesige Laser oder fiese kleine Querstreben kracht – ein ebenso kniffliger wie motivierender Zickzack-Kurs. Manchmal landet man allerdings ohne Eigenverschulden vor einem Hindernis, weil die Technik nicht mitspielt: Auf der PS4 fror bei uns mehrmals pro Minute das Bild ein (wir haben übrigens auf der Pro getestet).