Fazit
Schade, schade, schade: Diese herrliche Story, dieses hervorragende Charaktersystem, diese interessanten Möglichkeiten! Es gibt keine Klassenbeschränkung, jede Menge Zauber und ein Sammelsurium an Quests. In Lionheart steckt mindestens so viel Potenzial wie in Arcanum, aber die Black Isle Studios haben entweder nicht mehr die Mannschaft, die noch für Rollenspielqualität à la Fallout bekannt war, oder sie mussten das Spiel in Windeseile auf den Markt schmeißen. Anders ist nicht zu erklären, dass der Titel nach dem unspektakulären, aber spielerisch reizvollen Einstieg in Barcelona zum schlechten Diablo-Klon verkommt. Hinzu kommen viele nervige Bugs, grottenschlechte Animationen und ein Kampfsystem, das aufgrund pfeilschneller Nahkämpfer jeden Bogenschützen sinnlos macht. Lionhearts erste Hälfte bietet durchschnittliche Rollenspielkost mit kleinen Quest-Highlights und magerer Grafik, seine zweite Hälfte mutiert zur schlechten Hack`n´Slay-Orgie. Angesichts günstig zu erwerbender Spieleperlen wie Diablo 2, Arcanum oder Baldur`s Gate 2 eine tödliche Kombination.
Dieses Spiel ist NUR schlecht.
Sowas gabs schon vor nem Jahr mit Divine Divinity ,nur VIEL VIEL besser.
Lionheart galt für viele als Geheimtipp im isometrischen Rollenspielbereich: Erstens steht das erfahrene Team der Black Isle Studios dahinter, die schon Klassiker wie Fallout, Planescape Torment oder Icewind Dale produziert haben. Zweitens fasziniert die Story mit ihrem Mix aus alternativer Geschichte und Fantasy. Warum unser Ausflug in die Welt von Shakespeare, Cervantes & Co ein enttäuschendes Ende nahm, klärt der Test!