[GUI_PLAYER(ID=90742,width=300,text=Ein bisschen Grindhouse-Flair, actionreiche Kettensägen-Kämpfe und viel Humor: Willkommen bei Lollipop Chainsaw.,align=right)]Der Geburtstag von Juliet Starling scheint von Anfang an vergessenswürdig: Er beginnt damit, dass sie mir als Zuschauer etwas von sich erzählt, einen kurzen Blick durch den Duschvorhang gewährt und letztlich zu spät zur Schule kommt. Zu allem Überfluss wird diese von Zombies überrannt, die von einem gehänselten Mitschüler mit Hilfe eines dunklen Rituals beschworen wurden. Und zu schlechter Letzt fällt ihr Freund Nick einem Angriff der Untoten zum Opfer, als er Juliet beschützen will. Dabei hätte er gar nicht eingreifen müssen, denn die blonde Cheerleaderin ist dank ihrer Kettensäge, ihren Pompoms sowie ihrer agilen Akrobatik durchaus in der Lage, auf sich selber aufzupassen.
Ganz abgesehen davon, dass sie zu einer Familie gehört, deren Hauptlebenszweck die Jagd nach Untoten und Dämonen ist. Wie sie Nick im Lauf der sieben Missionen umspannenden Kampagne erklärt, hat sie ihren ersten Zombie getötet, als sie sechs Monate alt war – mit einer geschliffenen Rassel!
Wie jetzt? Nick ist doch bei seinem Versuch, Juliet zu beschützen, ums Leben gekommen? Ja und nein! Ja: Er wurde gebissen und zombifiziert. Und nein: Dank eines übersinnlichen Rituals konnte Juliet ihn retten – zumindest teilweise. Es ist ihr gelungen, den Kopf vom Rumpf zu trennen, bevor der Zombievirus ins Gehirn eindringen konnte und ihn auf einer Art Sockel anzubringen. Nun ist Nick immer bei ihr, wie ein Schlüsselbund an ihrer Hüfte hängend und hilft ihr manchmal mit Kommentaren, manchmal auch aktiv als Gimmick weiter.
Pop-Kultur lebt
Das zeigt bereits, dass man Lollipop Chainsaw nicht allzu ernst nehmen sollte. Zumal Suda 51 (No More Heroes, Killer 7) zusammen mit dem US-Regisseur James Gunn seine berühmt-berüchtigte Liebe für Pop-Kultur zum Ausdruck bringt und mitunter gnadenlos überzieht. Zwei prägende Figuren des Horrorkinos der 80er Jahre werden mit der San Romero High School bzw. dem Fulci Fun Center (einer Art überdimensionierter Spielhalle) gewürdigt, man kann in Dialogen sowie Umgebungen kleine Anspielungen auf Filme wie Evil Dead finden. Und natürlich kann man in der anzüglichen Horror-Lovestory auch viele Momente erleben, in denen das amerikanische Highschool-Leben oder das Erwachsenwerden im Allgemeinen mal süffisant, mal albern aufs Korn genommen werden. Ich habe selten bei den Zwischensequenzen oder auch nur den „normalen“ Spieldialogen so häufig so herzhaft lachen müssen. Natürlich ist Humor sehr stark von der subjektiven Wahrnehmung abhängig. Doch selbst wenn einem manche Gags oder Sprüche zu geschmacklos scheinen, kann man dem Kreativteam nur gratulieren: In Zeiten, in denen die Entwickler viel zu häufig viel zu sehr auf politische Korrektheit fixiert sind, geht Suda-San wieder einmal einen erfrischend anderen Weg.
Doch hier geht es natürlich nur zweitrangig um Charaktere, Erzählstränge oder Spannungsaufbau. Auch wenn Juliet mit ihren flapsigen Sprüchen sowie ihrer erfrischend naiven Art für mich eine der interessantesten Heldinnen der letzten Jahre ist und Julie (Heavy Metal FAKK 2) oder meiner erklärten Lieblingshexe Bayonetta Paroli bieten kann. Auch wenn die Beziehung zwischen Nick und Juliet gegen Ende sogar philosophische Fragen wie Selbst- oder Fremdbestimmung in Angriff nimmt und sie der skurrilen Trash-Zerreißprobe unterzieht. In erster Linie geht es um die Jagd auf Untote, mit dem erklärten
Ziel, sie zu enthaupten. Und diese wird ebenso augenzwinkernd inszeniert, nein: geradezu zelebriert wie die Erzählung.
Puschel, Sägeketten und Regenbogen
Wo andere Titel wie z.B. die hierzulande nicht erhältlichen Zombieeskapaden eines Fotoreporters namens Frank West den Bildschirm mit Hektolitern an Blutkörperchen füllen, sind entsprechende Fontänen die Ausnahme.
Fliegt der Kopf vom Körper, erstrahlt ein Regenbogen und es tropfen rosa Herzchen aus dem Hals. Woher die Regenbogen kommen? Das fragt sich Nick auch und Juliet hat eine Antwort parat: „From Awesome!“ Und schafft man es, mindestens drei Gegner gleichzeitig zu enthaupten, wird „Awesome“ zu neuen Höhen geführt, wenn die Aktion in Zeitlupe vor einem hell erstrahlenden Sternenkosmos stattfindet.
Hätte ich wirklich nicht gedacht, dass das Spiel doch so gut geworden zu sein scheint.
Ich war schon seit der Ankündigung, recht angefixt von dem Spiel muss ich sagen.
Denn Suda 51 verspricht einfach immer spaßigen, durchgeknalten Spaß.
Nicht mehr und nicht weniger.
Und Zombies sind natürlich auch immer cool.^^
Habs durch. Ab und zu musste ich schmunzeln aber richtig lachen konnte ich nie, was an der veralteten Technik liegt. Mich bitte nicht falsch verstehen. Über sowas sehe ich gerne hinweg wenn das Gameplay stimmt. Aber hier stimmt nichts. Quick-Time-Events on masse, die nach dem 10.ten mal langweilig wurden. Die ganzen Kombos machen das Spiel auch nicht toller. Im Gegenteil. Ich schaffe es mit einem recht einfachen Kombo fast durch gesamt Spiel. Nur muss ich hier und da mal was anderes machen. Die Kamera ist der letzte Schrott und macht alles nur noch nervender. Die Kraftausdrücke gefallen mir ja schon und die Familie der Protagonisten ist auch sehr lustig, obwohl Rosalind teils sehr doll nervt. Ist aber bestimmt auch so gewollt Das ganze spielt sich wie ein gigantisch belegtes Sandwich, jedoch ist hier und da ein bisschen Scheisse mit drin. Toll ist das Spiel nicht und Geheimtipp erst recht nicht. Nichts besonderes und Spielen kann man es ja mal.
P.s. komischerweise hat mich das Spiel an so manch anderes Dreamcast Spiel erinnert.
Lass ihn doch erstmal weiterspielen, nach 2 Stunden hat man ja i.d.R. noch längst nicht alle Kombos freigeschaltet.
Beim zweiten Durchlauf merkt man erst, wie viel besser sich LC mit vollständigem Moveset spielen lässt.
Am Anfang ist es tatsächlich rechts abwechslungsarm, deswegen würde ich auch jedem einen zweiten Durchgang empfehlen.
Ist bei 5-6 Stunden Reinspielzeit ja durchaus machbar
Habs bisher nur ca. 2 Stunden gespielt. Der Soundtrack ist extrem cool aber der Rest naja. Die Kamera nervt extrem. Die Kulisse wirkt extrem lieblos und das ganze wird nur aufgewertet durch bunte Quick-time-events. Trotz allem gefällt mir der herrliche B-Movie charme den dieses Spiel versprüht. Ich kann über die schnöde Technik hinwegschauen und erfreue mich des echt tollen Witzes. Das Spiel ist dann doch so abgefahren und überzeichnet, dass man das alles verkraften kann. Aber 50 € Hmmmm war ganz schön viel.