[GUI_PLAYER(ID=107163,width=400,text=Das erste von vier Kapiteln heißt „Blutiger Schnee“ und ist für knapp fünf Euro auf Deutsch erhältlich.,align=right)]Das sieht richtig klasse aus, wenn sich die schwarzen Schraffuren des Kai-Lords plötzlich bewegen, langsam Farbe annehmen und er schließlich in einer dreidimensionalen Kulisse vor fauchenden Giaks sein Schwert zieht – eine klasse Überleitung. Zwar erreicht man nicht die Qualität von Infinity Blade, aber Lone Wolf ist bisher das ansehnlichste Fantasy-Spielbuch.
Und das nicht nur hinsichtlich des 3D-Renderings, sondern auch aufgrund des edlen Artdesigns: Das vergilbte Papier, die metallenen Embleme, die schönen Zeichnungen. Hier bekommt man richtig Lust auf die drei Akte, in denen man übrigens klassisch die Seiten wie in einem Buch umblättert; entweder ziehend oder als Doppeltipper.
Noch bevor man seinen Charakter entweder Richtung Stärke, Geschick oder Intelligenz ausrichtet, freut man sich auch über die wehmütig dahin gleitende Musik. Die italienischen Entwickler beweisen ein sehr gutes Händchen für stimmungsvolle Präsentation. Umso neugieriger erstellt man seine Variante des Kai-Lords, der als „Einsamer Wolf“ auch hierzulande seit 1984 in zwölf übersetzten Büchern von Joe Dever die Hauptrolle spielte, um das mittelalterliche Sommerlund vor Gefahren zu bewahren.
Interessante Charaktererstellung
Man darf sich für Axt, Schwert oder Streitkolben, Meditation, Überleben, Tierverständnis, Waffenkunde, Heimlichkeit sowie arkane Talente wie den Gedankenstrahl entscheiden. Je nach Ausrichtung seines Lords hat man später andere Mittel zur Verfügung: Nur starke Charaktere brechen Türen auf, nur geschickte knacken Schlösser und nur wer sich mit den Wölfen versteht, wird nicht nur Geheimwege um eine Lawine herum finden, sondern darf sie auch in den knackigen 3D-Kämpfen herbeirufen. Dadurch entsteht natürlich auch ein
gewisser Wiederspielwert.
Die Kämpfe in 3D-Arenen sind zunächst das Highlight des Abenteuers: Während die Zeit abläuft, muss man schnell agieren und aus allerlei Aktionen wählen, die mit einem Kreis auf dem Charakter markiert sind. Dazu gehören schnelle, schwere und kombinierte Hiebe mit dem normalen Schwert, Verteidigung oder Rammen mit dem Schild, einzelne oder multiple Würfe mit den kleinen Messern, arkane bzw. psionische Attacken sowie der vernichtende Spezialangriff mit dem glimmenden „Sommerswerd“ – den sollte man sich allerdings gut aufsparen. Man startet also nicht als Anfänger auf dem Weg zum, sondern besitzt als Kai-Lord schon viele martialische Fähigkeiten. Und die braucht man auch, denn es geht knackig zur Sache.
Ich muss die ehrenwerten Verfechter zweier germanischer Sprachkulturen daran erinnern, dass es hier um das ins Deutsche übersetzte, aber englisch betitelte "Lone Wolf" geht.
Wenn mich nämlich eins mehr ankotzt als dieser "wir müssen jetzt alle Englisch sprechen weils nunmal Hip ist" Trend dann sind es Leute wie Du die einfach nur STÄNKERN wollen.
Edit, ums mal wieder n bissl auf den Boden zu bringen: Shakespeare habe ich tatsächlich "kaum" angerührt. Schrieb ja schon dass es nicht mein Fall ist. Ich werde wohl kaum meine knappe Freizeit mit Dingen "verschwenden" die mir nicht zusagen, bin außerdem kein sehr großer Fan alter Literatur. D.h. aber nicht dass ich nie etwas davon in den Fingern hatte. Ich fand beispielsweise auch Remarque ätzend langweilig obwohl seine Werke ja als großes Kulturgut angepriesen werden. Aber es ist eben nicht mein...
Nicht richtig deutsch koennen ( Orthografie & Interpunktion ) und zu allem Ueberfluss die englische Sprache als ausdrucksschwach und emotionslos titulieren. Leute wie dich liebe ich ja. Glaube kaum, dass du Shakespeare oder Byron je gelesen hast, sonst wuerdest du nicht solch einen Unsinn schreiben.
Nicht ich habe zuerst den "Snob" raushängen lassen, sondern die Leute die mich ständig und überall mit ihren "Englisch ist generell besser als Deutsch" nerven, weil sie ja ach so sprachlich gebildet und weltoffen sind - schwingt bei JEDER dieser Aussagen im Subtext mit. Im übrigen ist meine von Dir zitierte Aussage anders zu verstehen als Du es mir unterstellst. Es geht mir eigentlich um die "Immersion" die ein Buch nur in der Muttersprache des Lesers vollständig entfalten kann.
Ich würde rückwirkend jetzt gerne einige Stellen entschärfen, habe mich vielleicht etwas zu sehr in Rage geschrieben, das nagt mir einfach schon länger an der Seele. Aber der gemeine 4Players Forist ist wohl schon deutlich üblere Statements gewöhnt und wird's schon überleben, bin ja immer offen für Kritik.
Ansonsten scheinst du noch nie etwas wie Shakespeare gelesen zu haben. Sonst würdest du hier nicht auf der vermeintlichen Hässlichkeit einer Sprache, die sehr wohl sehr schön und "poetisch warm" sein kann herumreiten.