Doch viel wichtiger ist: Spielerisch ist Madden NFL 15 auf dem Weg zurück zu alter Klasse. Nicht nur, dass man einige neue Mechaniken einführt, die ich nicht mehr missen möchte. Mit seinen vielen kleinen Änderungen und Erläuterungen schafft man es gleichermaßen, Fans des taktischen, aber mitunter auch sperrigen amerikanischen Nationalsports wie auch Neueinsteiger zu begeistern. Die einen werden sich über eine neu gestaltete Spielzugauswahl freuen, die die „Ask-Madden“- bzw. die Gameflow-Vorschläge der Vorgänger mit mehreren situationsabhängigen sowie durchschaltbaren „Coaches Suggestions“ ersetzt. Dabei wird sogar angezeigt, wieso der Coach glaubt, dass dieser oder jener Spielzug Erfolg verspricht, wobei zahlreiche Statistiken bemüht werden. Und die anderen ergötzen sich an den neuen Sortierungen der Spielzüge, die einen vielleicht nicht schnell, aber dennoch einfach dorthin bringen, wo man hin möchte.
Die Null muss stehen
Okay: Dieser Satz kommt eigentlich aus dem Fußball. Doch mit dem neuen bzw. wieder gewonnenen Fokus auf die Verteidigung, der zuletzt in Madden NFL 2005 größer thematisiert wurde, kommt man dem Fußball-Leitspruch recht nahe. Es gibt ein neues Tackling-System, bei dem man nicht nur zwischen leichtem und aggressiven Blockversuch entscheidet, sondern diesen anbhängig von der Position höher oder tiefer ansetzen kann – das Timing wird wichtiger. Überhaupt hat man das Gefühl, dass die Entscheidungen, die man defensiv trifft, mehr Auswirkung zeigen. Was auch an der verbesserten KI liegen könnte, die nachvollziehbarer auf Laufwege reagiert und entsprechende Entscheidungen trifft. Unterstützt wird das Spielerlebnis auch durch eine brandneue Kameraperspektive, die den Versionen für die alten Systeme leider vorbehalten bleibt: Vor dem Snap kann man sich auf einen Abwehrspieler festlegen und ist nun in einer sehr dichten Schulterperspektive. So werden sowohl das Knopfdruck-Minispiel, wenn man versucht, sich durch einen Guard hindurchzutanken, um zum Quarterback zu gelangen, als auch das Abdecken der Passwege oder die Tacklings noch intensiver. Allerdings fehlt diese Kameraperspektive im Offline-Duell zweier menschlicher Spieler.
Um alle neuen Mechaniken zu erlernen, sich ggf. umzugewöhnen oder auch, um als Einsteiger die Grundlagen zu erlernen, wurden die so genannten „Skill Games“ erweitert und auch um taktische Erläuterungen sowie Übungen ergänzt. Obendrauf gibt es einen arcadigen Modus namens „Gauntlet“, in dem man das Gelernte unter Druck (man hat nur fünf „Leben“) umsetzen muss. Hier kommt es sogar alle fünf Übungen zu einem „Bosslevel“, wo man z.B. mit Unterstützung von Orkanwinden ein Field Goal über das gesamte Feld erzielen muss. Das mag alles nicht realistisch sein, macht aber genau deswegen Spaß – was für mich auch ein Indiz dafür ist, dass EA Tiburon mit Madden auf den neuen Systemen ebenfalls wieder zum Spaß zurückgefunden hat. Ich hoffe nur, dass dieser Eindruck auch in den nächsten Ausgaben der Serie zu spüren ist und nicht so schnell wieder Tristesse einkehrt.
Alles bekannt
Die gibt es jedoch bei den Spielmodi: Im Wesentlichen findet man die gleichen Elemente vor wie letztes Jahr. Wenn man genau hinschaut, kann man zwar sowohl bei der „Connected Franchise“ als auch beim Ultimate Team leichte Änderungen feststellen. Gleich geblieben ist jedoch, dass hier Mikro-Transaktionen (Kauf von Münzen für Kartenpacks mit Echtgeld) dadurch forciert werden, dass man ohne Geldaufwand enorm viel Zeit investieren muss, um entsprechende Ingame-Währung zu bekommen. Und auch innerhalb der „Connected Franchise“, in der man als Spieler, Coach oder Franchise-Besitzer versucht, Eindruck zu hinterlassen, gibt es Verfeinerungen. Doch letztlich bleiben diese marginal.
Dennoch habe ich dieses Jahr auch in diesen Bereichen mehr Spaß am American-Football-Spektakel. Wieso? Ganz einfach: Die mechanischen Fortschritte sind für mich ungleich mehr wert. Nur dank ihnen kann ich in den anderen Modi, gleichgültig ob on- oder offline, so gut unterhalten werden. So gut wie schon lange nicht mehr bei Madden. So gut, wie ich es eigentlich für den Systemwechsel letztes Jahr erhofft hatte.
Also ich habs seit gestern und finde es - nach meinem letzten Madden 13 auf der X360 und jetzt auf der PS4 - sehr gut. Einziger Kritikpunkt: zuviele Interceptions. Da bin ich aber nicht der einzige wenn man online nachliest.
Wenn der Football auch nur in die Nähe der CPU Defense geht dann catcht sie das Ding. Früher und realistischerweise ist sie zwar mit den Händen zum Ball aber konnte das Ding öfter dann nicht halten. Vor allem bei richtig festen Würfen, pickt die Defense ohne Probleme den Football aus der Luft. Das wird hoffentlich noch gepatcht.
Bekommt die XBOX ONe noch mehr % oder die PS4-Version % abgezogen, weil identisch sind sie nicht.
http://www.pastapadre.com/2014/08/28/xb ... s-over-ps4
- Nutzung der Impulstrigger bei der XBO-Version
- bessere Ladezeiten (Saisonsimulation: Xbox One: 7:06 Minuten, PS4: 10:01 Minuten)
- PS4-Version hat zZ Probleme mit der Beleuchtung
- natürlichere Farben auf der XBOX-Version
- Frames auf der XBO-Version konstanter
- XBO in 1080p / 60FPS, PS4 in 1080p / ~60FPS
Mein Ersteindruck geht eher in Richtung 55-60 als in die hier vergebene Wertung.
Ich habe Madden recht lange in Online-Ligen gespielt und traue mir deshalb ein Urteil zu.
Was den Realismus angeht, hat das Spiel leider deutliche Schwächen. So gibt es z.B. kaum Strafen, obwohl sie im Football eine wichtige Rolle spielen. Es gibt viel zu viele Sacks. Das neue Playcalling-Menü ist nett für Neulinge im Bereich des American Footballs, macht es aber extrem schwer selbst die Plays wie gewohnt zu callen, da die Menüs zu stark verschachtelt sind und es ein sehr nerviges kleines Lag bei der Playauswahl gibt.
Außerdem soll der Karrieremodus in mehrfacher Weise nicht vernünftig funktionieren (Infos aus dem Internet...wird hoffentlich gepatcht).
Insgesamt deutet aus meiner Perspektive alles auf einen Fehlkauf hin. Leider habe ich im PSN gekauft, sodass ich das Spiel nicht verkaufen kann. Das war natürlich meine eigene Dummheit.
Für Neulinge mag sich die Situation komplett anders darstellen, da wohl die vorgeschlagenen Plays deutlich besser werden.
EA scheint es immermehr darum zu gehen, dieser Spielergruppe zu umgarnen.
Madden 25 habe ich nicht gespielt, sodass ich nicht beurteilen kann, ob Madden 15 diesbezüglich eine Steigerung darstellt.