Kann man einen schnellen Ballsport mit Strichen simulieren? Wie will man da präzise Pässe, Blocks und Steals inszenieren?
Mario dribbelt sich auf dem Bonusfeld mit Münzen reich: Unten wird das über das Tippen mit dem Stylus simuliert, der rote Stern zeigt die Stelle an. |
Und dann noch Münzen sammeln? Ich war zunächst skeptisch, als Mario zum 3 on 3 mit Stylus & Co einlud. Nicht wegen der Präsentation, die ist erstklassig: Egal ob Peachs Insel oder die Koopa Cabana – die Plätze sehen klasse aus, man spielt auf windumtosten Schiffen, auf wackelnden Flößen, in Spukhäusern und überall ist was los: Kugeln rollen über Deck, Geister stehlen euch Bälle. In Sachen Kulisse gibt es rein gar nichts zu meckern; coole Moves, jede Menge kunterbunter Klunker und Sterngefunkel. Es klingelt auf dem Konto, die Musik marschiert fröhlich voran.
Wer jedoch einfach so ohne Training oder die Sicherheit der Buttons loslegt, wird sich zunächst wundern, warum einem die Gegner den Ball durch die Nase ziehen – der Stift bietet sehr viele Manöver, verlangt aber Eingewöhnung. Mario Basketball ist zwar zu Beginn der Turniere sehr einfach, wenn man mit klassischen Buttons spielt, aber erstens bieten diese nicht alle Finessen der Stiftsteuerung (das Abschirmen fehlt; Dribblings sind langsamer etc.), zweitens sind die Gegner spätestens gegen Turnierende richtig harte Nüsse und extrem sammelwütig. Im Gegensatz zum echten Basketball zählen hier nämlich auch die Münzen, die ihr beim Dribbeln über Sternfelder oder Spezialdunkings ergattern könnt als Punkte – es sei denn, ihr schaltet auf die klassische 2er- und 3er-Zählung um.
Ein Stift, zig Möglichkeiten
Aber es gibt ja das Training. Und das ist nicht nur vorbildlich umfangreich, sondern zeigt auch Schritt für Schritt anhand konkreter Übungen, wie viele Möglichkeiten in der Stiftsteuerung stecken: Mehrmaliges Tippeln auf den Bildschirm sorgt für
schnelles Dribbeln, ihr könnt sogar den Ball aus der Reichweite des Gegners ziehen – einfach den Stift in die gewünschte Richtung drücken und die Stealhand des Gegners fasst ins Leere. Ein schönes Manöver, das man allerdings in der Praxis nicht so oft braucht wie z.B. das Dribbling, das über diagonale Striche eingeleitet wird: Kurz antäuschen und den Gegner stehen lassen! Etwas hakeliger ist der kurze Sprint; hier hätte ich mir eine direktere Variante gewünscht, zumal man sich angesichts all der Möglichkeiten auf dem Touchscreen schnell verzeichnet.
Ein Strich nach rechts oder links ergibt einen Pass, bei gedrückter Schultertaste sogar einen hohen; ein Wurf lässt sich über das Hochziehen ausüben und bei einem Dunking gibt es sogar mehrere Phasen: In der Zone den Stift zwei mal schnell nach oben ziehen, dann eventuell Pirouetten in der Luft drehen, um Zusatzmünzen einzusacken, bevor man mit einem schnell Abwärtsstrich den Korb krachen lässt – vor allem beim Spielertyp „Kraftpaket“ sieht das klasse aus und fühlt sich ebenso an. Es gibt auch noch Allrounder, Wirbelwind, Techniker und Trickser. Jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen, die aber in der Praxis kaum ins Gewicht fallen. Egal wen ihr als Center oder Flügelflitzer postiert: Man kann mit allen Varianten gewinnen.