Seltsam, oder?
Der Blick ins Hauptmenü wirkt hier fast schon surreal: Es gibt Einzelmatches gegen die KI – wow! Und ein Minispiel – na prima! Sogar ein K.O.-Wettkampf ist dabei, in dem man sich im Tie-Break gegen immer stärkere Gegner durchkämpft. Leider ist das auch der einzige Modus, der mich immerhin ein paar Stunden ordentlich unterhalten hat, das war’s dann aber auch schon. Schon früh hoffte ich also darauf, dass wenigstens auf den Online-Servern mehr los ist. Wie kann man denn sein eigenes Spiel derart am langen Arm verhungern lassen? Vor allem, wenn es sich im Grunde um ein gelungenes Arcade-Tennis handelt. Die schnell durchschaubare Handhabung macht den Einstieg sehr einfach: Drei Knöpfe starten jeweils eine Slice, Topspin oder einen geraden Schlag. Wer länger auflädt, haut mit mehr Schmackes zu, kann sich währenddessen aber nicht so schnell bewegen. Dazu kommen ein Hechtsprung, ein Lob sowie ein Stoppball, die sich mit dem rechten Trigger bzw. einer einfachen Knopf-Kombo auslösen lassen.
Um es Einsteigern leichter zu machen, signalisiert ein farbiger Schweif, welche Aktion gerade am sinnvollsten ist. Wer den passenden Schlag zur rechten Zeit in einem farbig markierten Kreis anbringt, startet sogar einen besonders kräftigen „Glücksschlag“: Im Ideallfall handelt es sich dabei sogar um einen glitzernden Schmetterball – dem namensgebenden Ultra Smash. Er wird vor allem dann möglich, wenn man sein Gegenüber zuvor in die Defensive gedrängt hat.
Ideal für Einsteiger…
Wer die Augen offen hält, kommt also auch ohne Vorkenntnisse schnell in einen angenehmen Spielfluss und kann seinen Freunden oder der KI schon früh ordentlich Kontra geben. Wem selbst das zu komplex ist, kann auch einfach auf X hämmern und löst damit immer den passenden Schlag aus. Damit bloßes Button-Mashing nicht zu stark wird, dauert das Aufladen der Schläge dann allerdings länger. Neu dabei sind Superpilze, die nach dem Zufallsprinzip aufs Feld geworfen werden und einen Athleten kurzzeitig zum Riesen wachsen lassen.
Die Verwandlung sorgt vor allem zu Beginn für Verwirrung. Weil währenddessen das Spiel kurz pausiert und die Perspektive wechselt, kann man im Durcheinander schon mal eine Filzkugel verpassen. Nach ein paar Matches hatte ich mich aber an die Unterbrechungen gewöhnt. Auch nach der Verwandlung beeinflusst die Neuerung den Ablauf: Der Riesenspieler kann stärker zuschlagen, bildet aber auch ein leichteres Ziel für fiese Körpertreffer. Wer partout nicht mit dem neumodischen Schnickschnack warm wird, kann in Einzel- und Mehrspieler-Matches aber auch ohne Verwandlungen spielen.
…und Fortgeschrittene
Neben dem Feld landet der Ball nur extrem selten, auch das kommt vor allem Anfängern zugute. Für meinen Geschmack übertreibt es Nintendo hier ein wenig: Die Angst vor dem Aus spielt schließlich fast überhaupt keine Rolle. Selbst die arcadelastige Steuerung von Virtua Tennis ist bei weitem nicht so gutmütig. Wenn man sich erst einmal auf die Eigenheiten von Nintendos Spaß-Tennis eingestellt hat, bietet es aber auch genügend Möglichkeiten, die eigene Spielweise zu perfektionieren. Dann dreht sich fast alles darum, das Gegenüber in den langen Ballwechseln unter Druck zu setzen, um schließlich mit einem gewaltigen Ultra-Smash abzuschließen. Oder man führt den Gegner aufs Glatteis und trickst ihn z.B. mit extrem sehr kurzen Stoppball oder einem stark angeschnittenen Slice aus.
Die Reaktionen auf solche Gemeinheiten wurden schön animiert. Schurke Wario etwa malträtiert das Feld manisch mit seinem Schläger – oder er flackert schelmisch mit den Augenbrauen. Noch cooler sind aber seine hämischen Sticheleien, die man auf Knopfdruck ablassen kann: Einfach vorm Aufschlag ein paarmal „Hääh-hää!“ rufen und schon bekommt der Return mehr Zunder. Auch die übrigen Spieler besitzen Verhöhnungen, die allerdings nicht ganz so albern klingen.
Ist halt sehr schade, da diese Leute die schlechte Stimmung rund um Wii U aufrecht erhalten. Ich war auch skeptisch und hab mir mehr als einmal gefragt, ob ich nicht ganz dicht bin, von allen Konsolen ausgerechnet die Wii U gekauft zu haben... Mittlerweile will ich die Konsole nicht mehr missen und ergänzt prima meinen Spiele-PC^^... Ist halt blöd, dass heute scheinbar Grafik über alles gestellt wird...
Dass das Gamepad eine Mini-Auflösung hat? Geschenkt, dafür ist das Bild knackscharf, nur redet da irgendwie keiner drüber. Über Streaming verliert niemand ein positives Wort - aber auch kein Negatives, weil es so gut klappt, dass allen Ernstes kein Lag feststellbar ist... Liegt schlecht in der Hand? Vielleicht hab ich komische Hände, aber ich zumindest kann das absolut nicht nachvollziehen; einzig die Handheld-Fähigkeit geht mir ab, da das Gamepad dann doch zu groß ist, um gemütlich im Liegen ohne separate Armlehnen zocken zu können.
Was hab ich im Gegenzug gekriegt? Allen Ernstes mal wieder Spiele, bei denen ich von Anfang bis Ende die Motivation habe, sie durchspielen zu wollen! Das hatte ich letztens nur mit ganz wenigen AAA-Titeln (die man mit einer Hand abzählen kann) und Indie-Titeln (da könnten es zwei Hände werden)... Vielleicht hab ich auch einen merkwürdigen Spielegeschmack, der nicht mit dem Großteil übereinstimmt...
Einer der großen Kritikpunkte. Hab bisher auch nichts anderes zu gelesen.
Die letzten 10 Seiten haben ja fast gar nichts mit dem eigentlichem Thema zu tun. XDDDD