So. viele. Anzüge!
Aber wozu wirft man sich in all diese von der Hauptstory ablenkenden Aktivitäten? Natürlich einerseits für zusätzliche Erfahrungspunkte, durch die man frische Talentpunkte erhält, die man dann in drei verschiedene Fähigkeitenbäume investieren kann. Es gibt jeweils einen für Peter und Miles und zusätzlich einen für beide Spinnenhelden, wobei dieser dann in erster Linie die Konter oder Netze verbessert. Bei den charakterspezifischen Talentbäumen warten hingegen neue Angriffsmöglichkeiten oder deutliche Verbesserungen für die Spezialfähigkeiten darauf, freigeschaltet zu werden, wodurch Miles Kettenblitz zum Beispiel mehr Feinde trifft oder Peter mit seinen mechanischen Spinnenarmen gleich vier Feinde auf einmal schocken kann. Darüber hinaus darf man mit erworbenen Helden- und Verbrecher-Marken sowie verschiedenen Materialien ein paar Upgrades für die Gadgets kaufen – etwa mehr Aufladungen oder einen größeren Radius für die von mir innig geliebte Netzfalle.
Aber sind wir einmal ehrlich: Das wichtigste sind ja die zusätzlichen Anzüge! Insgesamt 65 verschiedene Outfits stehen für Peter und Miles parat, die es teilweise noch einmal in vier verschiedenen Farbvariationen gibt.
Die Auswahl ist dabei wahrlich riesig und bietet auch im Vergleich zu den beiden Vorgängern noch einige Neuheiten. Auch hier will ich nicht zu sehr spoilern, aber wenn man irgendwann als Spider-Noir aus Spider-Man: A New Universe durch New York schwingt, hat das schon seinen ganz eigenen Charme. Noch perfekter wäre es natürlich gewesen, hätte man nur für dieses Outfit Nicolas Cage als Synchronsprecher gewonnen oder die Welt komplett in schwarz-weiß dargestellt – vielleicht ja als nachträglicher DLC?
Wer nichts für zusätzliche Anzüge übrig hat, den dürfte die offene Welt natürlich etwas weniger bei der Stange halten, sobald man alle wichtigen Talente und Upgrades freigeschaltet hat. Immerhin verpasst man bis auf wenige Story-Elemente, die sich mehr an die Fans der Comic-Vorlage richten, fast nichts, wenn man die meisten Nebenaktivitäten ignoriert.
Ein schwungvolles AAA-Abenteuer
In Sachen stimmungsvoller Musik verlässt sich Insomniac Games bereits zum dritten Male auf John Paesano, der einen
gewohnt mächtigen Soundtrack komponiert hat. Problemlos könnte die Hintergrundmusik, die vor allem bei den Bosskämpfen zur Höchstform aufläuft, auch bei einzelnen Vertretern des Marvel Cinematic Universe eingebunden werden, so nahtlos fügen sich die Melodien in das Superhelden-Genre ein. Während beim Schwingen durch New York das Orchester eher ruhige Töne spielt, bietet es in den Kämpfen einen oft treibenden Charakter und in anderen Momenten genügend Freiraum für Emotionen.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Lokalisation: Die ist sowohl auf deutsch als auch auf englisch gelungen, wobei ich im Test die Originalsprachausgabe bevorzugte. Das liegt auch, wenn nicht nur an der tollen Stimme von Darin de Paul, der erneut J. Jonah Jameson spricht. Aber auch die weiteren Sprecher wissen zu überzeugen, insbesondere Nadji Jeter und Yuri Lowenthal als Miles und Peter, sowie Tony Todd als Stimme vom später im Spiel auftauchenden Venom.
Das jeder versucht seine Meinung zu verteidigen und zu missionieren, muss ja nicht mit Indoktrination enden...
Teil 3 dann bitte ohne hirnlose Typen wie Kraven.
"Ja, damit ICH Spaß habe kann ruhig die Welt zerstört werden. Sonst wird mir laaaangweilig"
Ich rede vom "Auflösungsabfall" zu den früheren Games. Der Performance Mode rendert jetzt in 1008p (uncapped sogar bis 900p) anstatt wie in früheren Teilen um 1440p. Sieht man nun mal in der Bildschärfe wie auch im Kantenflimmern von feinen Objekten. Sowas soll man nicht objektiv beurteilen können aus technischer Sicht wie es DF in letzten Video sogar gemacht hat?
Ich spreche dem Game doch gar nicht seine Qualitäten ab. Es geht mir nur um den Punkt dass jetzt RT im Performance Mode Pflicht ist und dadurch die Renderauflösung sinkt. Somit auch Insomniacs eigener TAAU Upscaler weniger Bildinformationen hat. Gleiche was für DLSS und FSR 2 auch gilt. Sobald man um 900-1080p sinkt gibt es nicht mehr genug Informationen dass es auf großen Bildschirm "4k like" aussieht. Schon gar nicht in der Bildruhe. Natürlich was Jedi Survivor mit 720p Upscaling im Performance Mode noch extremer. Haben sie erst gelöst indem sie RT auf...
Kritik an der Qualität ist Unfug? Dann frage ich mich woher die ganzen Gaming Podcasts, oder selbst GameTwo das ganze Material mit Bugs haben. Poliert ist offensichtlich das komplett falsche Wort für diesen Release. Große Next-Gen Optik war ja schon im Vorfeld nicht zu sehen, überrascht daher auch nicht. Ist damit natürlich zwecksmäßig und erfüllt was es tun soll - genug andere "Next Gen" Titel sehen ja auch nicht nach Next-Gen aus, und ich denke, gehobenes Last-Gen ist technisch kein Ding, wenn man dafür Kontinuität liefert, aber sauber hätte man es schon releasen müssen, anstatt sich Tage nach Release mit Videos feststeckender Charaktere, kopfloser Figuren und fliegenden Autos konfrontiert zu sehen.
Alles jedenfalls kein Grund Leon anzugreifen. Wenn jemand anderer Meinung ist, versuche es doch zur Abwechslung mal mit Argumenten, statt Relativierung, und persönlichen Giftpfeilen.
Für ein gelobtes Studio wie Insomniac alles jedenfalls ziemlich ungewöhnlich, aber scheinbar musste Spider-Man 2 noch vor Jahresende raus, und für die finale Politur blieb wohl keine Zeit mehr. Das wäre dann nach Last of Us am PC schon der zweite, fragwürdige Sony Release in relativ kurzem Abstand. Das sollten die lieber wieder abstellen.