Meisterdetektiv Pika-lumbo ist zurück…
(Stellt euch bitte kurz ein klassisches Klischee-Polizeirevier vor, meinetwegen auch mit Donuts). Guten Morgen, willkommen zur Besprechung von Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück. Heute widmen wir uns der Fallakte: “Wie ist aus Pikachu eigentlich ein vierzigjähriger Mann mit Alkoholikerstimme und blöden Sprüchen geworden?” Ich bringe euch kurz auf den aktuellen Stand.
Im Frühling 2018 brachte Nintendo schon mal eine ähnliche Visual Novel auf den Markt. Ein Junge namens Tim (augenscheinlich das Remake eines Wii-Charakters) trifft auf ein umherlaufendes Pikachu. Dieses gehörte ursprünglich seinem Ermittler-Dad, der allerdings verschwunden ist (Das ist der vorerst nicht lösbare Mainplot). Durch eine Amnesie kann Pikachu jetzt nicht mehr schocken. Dafür hat der Elektrohamster nun andere schockierende Attacken auf Lager. Unter anderem 24/7 wie Columbo reden und klugscheißen.
…aber wen interessiert es?
Ja, ich denke das Gleiche wie ihr. Aber nein, auch der Attackenverlerner kann hier nicht helfen. Das muss man mögen oder sonst 90 Prozent des Spiels ignorieren. Pokémon und Mensch ziehen nun los, um gemeinsam Kriminalfälle zu lösen. Die Prämisse von Teil 1 war neu, Pokémon geht eigentlich immer und das Spiel war glücklicherweise bereits zu Ende, bevor man hinterfragen konnte, ob man wirklich Spaß hatte. Es war damals nicht besonders viel und Teil 2 belässt es leider genauso. Der notwendige Quantensprung fehlt, die pokémonsche Phoenix-Wright-Version bleibt weiterhin ein Wunschkonzert. Pika-Pika.
Wie viel Spiel braucht ein Spiel?
Die Idee, ein Detektivspiel in das Pokémon-Universum zu integrieren, war damals wie heute eigentlich recht interessant – sofern die Fälle knackig, komplex und interessant wären. Sind sie aber nicht. Hier ist selbst das Gameplay eigentlich auch nur Augenvisualerei. Der Schwierigkeitsgrad richtet sich eher an jüngere Pokémon-Fans. Nicht zu jung, da hier sehr viele Texte gelesen werden müssen, aber noch nicht so alt, dass viel Gameplay erwartet wird. Also etwa vier Monate innerhalb des achten Lebensjahres.
Michael, ist es wirklich so schlimm? Ihr seht, ich tue mein Bestes, um das Spiel möglichst nicht im Detail zu beschreiben, aber so viel Detail ist dort auch nicht zu finden und alles, was ich beschreibe, verletzt mein Gamer-Herz. Es ist genauso langweilig zu beschreiben, wie es zu “spielen”. Aber okay, ihr wollt eine Kostprobe haben? Bitte, aber weint nicht, denn ich habe euch gewarnt: Ein Pokémon stört eine Feier und bringt die Menschen in Aufruhr. Statt aber dem Pokémon hinterherzujagen, suchen wir Pikachus Mütze, die durch den Aufruhr verloren gegangen ist.
Ich kann nicht mehr …
Und statt daraus wenigstens etwas Inception-Mäßiges zu machen (die Mütze ist in eine andere Dimension gefallen oder so), ist sie stattdessen nur auf ein Apfelpokémon gefallen, das sich zwei Meter weiter an dem Hals eines Kokoweis versteckt. Kennt ihr noch diese cringen Super RTL-Serien, wo Moderatoren mit dem Publikum reden und wissen wollen, wo sich etwas hinter ihnen befindet? Ja, genauso fühle ich mich. Ich weiß nicht, was ich Nintendo getan habe. Aber wozu spiele ich das überhaupt, wenn wieder Spiel noch Knobelei vorhanden sind. Der Titel Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück könnte nicht ehrlicher sein: Ja, Pikachu ist wieder da. Und mehr nicht.
Tjo, da hat der Autor wohl vor lauter Wortjongliererei vergessen, den Test zu schreiben. Ich hab jedenfalls, bis auf die zwei, drei Infos, die dann endlich im Fazit vermittelt werden, keine Ahnung worum es im Spiel geht.
Ist aber auch nicht schlimm, weil ich es eh nie spielen werde.