Wir sind die Roboter
Der hiesige Vietnam-Krieg wird aus der Unreal-Engine befeuert, was sich in erster Linie in niedrigen Systemanforderungen bemerkbar macht – kein Vergleich zu Hardwaremonstern wie z.B. MoH: Pacific Assault <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3773′)“>. Der Dschungel ist bemerkenswert dicht und reich bewaldet, Buschwerk wiegt sich sanft im Wind bzw. verbiegt sich, sobald jemand durchläuft. Dazu scheint die Sonne mild durch Blätter und Zweige, sofern es sich nicht um eine Nachtmission handelt, welche vom Mond und flackernden Fackeln illuminiert werden. Sehr schön animiertes Wasser, schöne Hitzeeffekte und vor allen die extrem fetzigen Explosionen mit allerlei durch die Gegend wirbelnden Trümmern verbuchen Pluspunkte auf der Grafikskala – welche allerdings gleich wieder das Weite suchen, sobald die ersten Figuren ins Spiel kommen: Zwar sind Freund und Feind auf den ersten Blick nett anzusehen, aber die roboterhaften Animationen wirken genauso peinlich wie anachronistisch. An Plastik erinnernde Gesichter, ein bemerkenswert hässlicher Font für Hauptmenü und Missionsziele sowie flimmernde Waffentexturen
Das schön animierte Wasser gehört zu den Grafikhighlights. |
wirken unnötig billig. Schade auch, dass man die vielen Echtzeit-Zwischensequenzen nicht abbrechen kann – durch die Speicherproblematik bekommt man die öfter zu sehen als einem lieb ist. Immerhin sind die Ladezeiten annehmbar kurz, und außerdem mit schlauen Sprüchen ehemaliger US-Präsidenten und weiterer geschichtlicher Persönlichkeiten wie Ho Tschi Minh bzw. interessanten Fakten über den Vietnamkrieg verziert.
Waffentechnisch bietet Men of Valor keine Überraschungen: Euch erwartet das übliche Sortiment von M14 MG über M79 Granatwerfer und Scharfschützengewehr bis hin zu fest montierten Geschützen am Boden oder an den Seiten eines Helikopters nichts aufregend Neues. Gelegentlich dürft ihr auch Bodenziele markieren, die Beine in die Hand nehmen und kurz darauf zusehen, wie die Artillerie ihren Zauber wirken lässt. Damit ihr nie eure Aufgabe aus den Augen verliert, ist das aktuelle Missionsziel gut sichtbar auf einem stets eingeblendeten Radar markiert; außerdem könnt ihr euch aufgrund der streng linearen Levels gar nicht verlaufen. Wie so oft wird diese Linearität mit erheblichen Logikfehlern wie undurchdringlichen Büschen oder unsichtbaren Mauern erkauft. Ich will z.B. auf einen Geschützturm steigen, von dem aus ich leichter mit dem unten wimmelnden Gegnern fertig werde. Darf ich aber nicht, da die Leiter nach oben von einem unüberwindlichen Stapel unverrückbarer und -zerstörbarer Holzbretter blockiert ist – über den ich auch nicht drüberhüpfen kann, da wie bei Conflict Vietnam das Springen scheinbar nicht zur Ausbildung eines Marine gehört. Damit zählen leider auch kleinere Erdhaufen zu den nervenden Hindernissen.
Schlacht-Dialoge
Habt ihr die Nase voll vom Solo-Modus, lockt die Mehrspielervariante mit simpler, aber unkomplizierter Action für bis zu zwölf Spieler: Euch erwarten sechs Modi, von denen »Suchen und Zerstören« am meisten Spaß macht. Wie der Name schon verrät, hat hier ein Team die Aufgabe etwas zu zerstören (z.B. einen Radiotransmitter mit zuvor gefundenem Sprengstoff), während der Gegner natürlich alles daran setzt, das zu verhindern. Das Ganze funktioniert im LAN und Internet (via Gamespy) problem
Vom Helikopter aus nehmt ihr den Vietcong unter heftigen Beschuss. |
los; schade nur, dass der Kooperativ-Modus der Xbox-Version ersatzlos gestrichen wurde – ein Trend, der schon bei ConflictVietnam unangenehm aufgefallen ist.
Und da hier die dumpfbackige KI keine Rolle mehr spielt, sorgen Steuerungs-Eigenheiten für Ärger: Beispielsweise dürft ihr beim Zoomen nicht laufen, sondern euch nur leicht zu den Seiten neigen – und rennen ist leider auch nicht drin.
Akustisch sorgt Men of Valor zumindest in einer Hinsicht für eine angenehme Überraschung: Hier gibt es nicht das übliche Helden-Ramtamtam mit heroischem Trompetensolo, statt dessen umschmeicheln angenehm asiatisch angehauchte Klänge euer Ohr. Dazu ertönen gelegentlich die wohl unvermeidlichen 60er Hits von James Brown bis zu The Mamas & The Papas. In Sachen Sprachausgabe gibt es weder besonders Positives noch wirklich Negatives zu berichten, lediglich die gelegentlich sehr hohlen Dialoge hätte man sich schenken können – dafür sind die hitzige Wortgefechte zwischen Vietcong und den Marines in der Schlacht (»Fuck you, GI!« – »Na, wie schmeckt Dir das, Charlie?«) durchaus hörenswert. Die Soundeffekt schließlich tröpfeln etwas belanglos vor sich hin: Zwar klingen sie durchaus echt, aber es fehlt ihnen an Wumms, an Fülle – man höre sich einfach mal MoH: Pacific Assault an, um zu wissen, wie so etwas klingen muss!
Wer hat das Game? Hat der MP viele Spieler/ Server?
Der Vietnam-Krieg ist tatsächlich der neueste Spieldesign-Trandschauplatz – wer es nach Vietcong, Battlefield Vietnam, Conflict Vietnam & Co. immer noch nicht glauben mochte, bekommt mit Man of Valor ein zusätzliches Totschlag-Argument auf die Festplatte installiert. Ein weiteres grünes Gemetzel oder Licht am Ende des Dschungels? 4Players hat die Antwort parat!<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3293" target="_blank">Men of Valor</a>