Man kämpft mal wieder im Zweiten Weltkrieg.
Der 2. Weltkrieg sollte langsam in Frieden ruhen dürfen. Nicht weil was vertuscht werden soll, sondern weil er gametechnisch langweilt. |
Ich sehe schon die Leute abwinken, nach dem Motto: „Bleib mir damit vom Hals! Vielleicht irgendwann in 100 Jahren, wenn wir Spiele wie Blitzkrieg, Panzers und wie sie alle hießen, hoffentlich vergessen haben.“ Tatsächlich kann man sich fragen, ob den Entwicklern von 1C wirklich nix Besseres eingefallen ist?
Immerhin beginnt der Krieg mal nicht an West- oder Ostfront, sondern in jener fernen Inselwelt, die sich Japan nach Pearl Harbour zusammen geraubt hatte. Nun ist es an den US-Marines, die Inseln eine nach der anderen wieder zurück zu erobern. Diese Schlachten im Pazifik hat man noch nicht so oft gespielt wie ihr Gegenstück in Europa, in das man erst im späteren Verlauf zurück kehrt. Und sie erinnern angenehm an Steven Spielbergs Serie „The Pacfic“, die den Krieg erst kürzlich ungeschönt beleuchtete. Allen, die lieber im Westen kommandieren wollen, sei gesagt: Im Solospiel kann man neben den Amis auch Deutschland, England und Russland anführen, wobei jeder drei Schlachten ficht. Schließlich ist sogar Japan dran, allerdings in der schwachen Endphase, als sich das Kaiserreich gegen die Sowjets wehren musste.
Wenig Überraschendes
Das jederzeit pausierbare Echtzeit-Taktikspiel
Vormarsch im Inselparadies. An den ersten Schlachten ist das pazifische Setting das, was etwas überrascht. Aber schon in der zweiten Schlacht geht’s in die Normandie. |
läuft recht vertraut ab: Man hat eine feste Truppe, kann verlassene Fahrzeuge und Waffen benutzen und muss bestimmte Orte auf der Karte einnehmen, die Siegpunkte bringen. Dabei handelt es sich um schwer bewachte Sandsackbarrieren des Feindes, die mit Stacheldraht, Bunkern und MG-Nestern gespickt sind. Diese muss man erst mühsam niederkämpfen, um endlich den Sieg zu feiern. Dort wechselt dann die Landesflagge, je länger man bleibt. Irgendwann gehört einem der Posten, man wird gelobt und bekommt ein neues Ziel. Am Ende jeder Mission muss man ein größeres Ziel besetzen wie einen Flughafen oder eine Kaserne. Die Karten sind übersichtlich und erreichen nie das weitläufige Ausmaß wie etwa bei Officers; genug Raum für eigenes Vorgehen bieten sie dennoch.
Für die Punkte kann man sich Nachschub in Form von Panzern, Infanterie oder Bombardements bestellen, der quasi unendlich ist. Bei der gut versorgten US-Armee mag das noch angehen, aber Deutsche oder Japaner hatten eigentlich weit weniger Nachschub, gerade weil die Schlachten hier gegen Kriegsende spielen. Immerhin kann man nicht unendlich Panzer bestellen, da es immer wieder eine Wartezeit gibt. Zudem sind diese auch nicht derartig überlegen, da es eine effiziente Panzerabwehr gibt. So hat jeder Trupp eine Haftladung, die auch den dicksten Panzer zur Strecke bringt. Außerdem gibt es noch die Spezialisten, die für die Tanks zuständig sind. Ansonsten gibt es nicht nur normale Landser, sondern auch Experten wie Sniper oder Sanitäter.
Der Feind wehrt sich
Ein Gutes hat Men of War auf jeden Fall,
Die Japaner unten machen das Richtige, sie verstecken sich im Graben. Sonst ist ihr virtuelles Dasein noch kürzer als eh schon. |
denn einfach sind die Schlachten nicht. Da die KI immer wieder geschickt versucht, Gegenattacken zu starten, kommt man sogar mal ins Schwitzen. Wenn man einen Übergang über einen Fluss wagt, weil man glaubt, da seien weniger Feinde, kann man sein blaues Wunder erleben. Wer den Feind aufschreckt, sieht ihn Truppen aus dem hinteren Bereich an den Punkt verschieben. Flugs ist dann der ganze Graben bestückt, sie wehren sich und man hat schwere Verluste. Ganz schön clever, die Computer-Generäle. Und das schon auf Schwierigkeitsstufe „normal“ der vier wählbaren.
Da die eigenen Soldaten fallen wie die Fliegen, gibt es nur ein Mittel – immer schön unten bleiben. Wer schon beim Militär war, weiß freilich, dass Deckung das Überleben sichert. Hier ist die Bedienung sehr durchdacht, denn wenn man mit dem Mauszeiger übers virtuelle Gelände streicht, werden allerhand Möglichkeiten angeboten, wo die Kampfgruppe in Stellung gegen kann. Das geht von der einfachen Hecke über einen Schützengraben bis zum Panzerwrack, hinter dem man sich versteckt. Doch nichts ist sicher, da vieles zerstört werden kann. Wenn ein entsprechend großes Kaliber auf die Stellung ballert, werden die Soldaten trotzdem verletzt, fallen zu Boden und brauchen medizinische Hilfe.
@4players
Wo ist denn auf der Fazit-Seite der Kasten "Kopierschutz & Co"?
Das das WK2-Szenario schon oft benutzt wurde, ist klar. Aber wenn es gut umgesetzt wurde, was spricht dagegen?
Bei WoW gibt es auch keine Abwertung aufgrund des Fantasy-Szenarios, oder? Aber Fantasy will doch keiner mehr spielen, oder?
Also ich finde Men of War durchaus gelungen! Selten hatte ich so viel Spaß mit einem WW2 RTS....
Oder im RTS Bereich ein neues Company of Heroes o.Ä. aber es ist immer alles nur halbherzig ohne große Mühen zusammengesetzt... langsam macht zocken keinen Spaß mehr...
2. WW reizt keinen mehr kann ich auch nicht nachvollziehen.
Dann will ich beim nächsten CoD-Test bitte auch sehen: "Fiktives WW3-Szenario U.S.A. vs. USSR interessiert keinen mehr, weils auch schon xmal dran war", bzw "WW2 Shooter interessieren auch keinen mehr"
Hatte auch noch nie ein Problem mit den 4players tests, finde sie fast ausschließlich gut, aber das hier ist nicht gerechtfertigt. Dann können wir doch gleich noch was einführen: "Nicht schon wieder ein Mario Titel, dicke Klempner interessieren auch niemanden mehr"