Hübsch und monoton
Im vergangenen Jahr gab es übrigens ein kleines Micro Machines für iOS und Android, aber mit der neuen „World Series“ hatte Codemasters jetzt die Chance, endlich wieder einen großen Auftritt für PC und Konsolen zu starten. Die hübsch umgesetzten Pisten quer durch die Wohnung lassen tatsächlich sofort Nostalgie aufkommen: Mal düsen die Mini-Flitzer inklusive Spiegelungen über einen gefrorenen Teich, anderswo rammt man Spielzeugsoldaten aus dem Weg oder schlängelt sich durch gefährlich blitzende Elektrospulen. Mit zehn Strecken ist die Auswahl zwar nicht gerade üppig, die Kurse wurden aber liebevoll umgesetzt – inklusive kleiner Fallen wie etwa einem Lava spuckenden Vulkan oder brüchigen Eisflächen.
Auch die vielen kleinen Gadgets passen zum geselligen Gerempel: Eine geschickt platzierte Bombe schleudert aufdringliche Verfolger mit ihrer Druckwelle zur Seite und mit den Gummipfeilen der Nerf-Pistolen verlangsamt man effektiv den Vordermann. Am meisten Schadenfreude verursacht aber der fette Hammer auf dem Dach, mit dem man den Gegner entweder platt macht oder aus dem Weg kloppt, was beim Driften durch die Kurven zu coolen Duellen führt. Die Extras sammelt man wie in Mario Kart auf der Strecke ein.
Inferno im Kinderzimmer
Online bekriegen sich bis zu zwölf Spieler (der Rest wird mit Bots aufgefüllt) in gewöhnlichen Positionsrennen, Arenakämpfen oder den serientypischen Ausscheidungs-Matches, bei denen man seine Mitspieler abhängen muss: Wer auf dem gemeinsamen Bild zu weit zurückfällt und verschwindet, ist draußen und kassiert weniger Punkte für die Gesamtwertung als Mitspieler, die länger durchhalten oder die Runde gewinnen. Wer sich im Wechsel in normale Rennen und Ausscheidungs-Matches stürzt, bekommt einen schönen Modi-Mix. Die Arena-Kämpfe wirken zwar etwas hektisch, sind aber ebenfalls eine nette Abwechslung.
Auf den weiter angelegten Spielfeldern kann man Abkürzungen über kleine Rampen und durch Loopings nehmen und seine Gegner mit zahlreichen Waffen auseinandernehmen. Vehikel wie ein Sportwagen, ein Luftkissenboot oder ein langes Feuerwehrauto besitzen angenehm unterschiedliche Gadgets und Fähigkeiten wie eine Ramme, Wasserspritzen, Rundum-Luftstöße und sogar aufladbare Spezialfähigkeiten wie eine Luftunterstützung durch einen Helikopter. Als praktisch erweist sich auch der defensive Modus des Panzers, der seine Kanone kurzzeitig sehr stark und die Ketten gleichzeitig langsam werden lässt. Wer ein wenig mit den Extras experimentiert, kann sie für das Einnehmen und Beschützen von Zonen nutzen. Weniger Spaß hat mir das hektische Gewusel beim Flaggenklau oder dem Bombenlegen gemacht, bei dem sich fast alle auf neuralgische Punkte der Karte stürzen.
Was hat Micromachines früher Spaß gemacht. Jetzt nicht mehr, habe das Spiel bei Mediamarkt wieder zurückgebracht. Wie kann man etwas programmieren, was man online nicht mal gegen Freunde spielen kann, sondern nur gegen zufällige Onlinespieler ? In der heutigen Zeit ein NoGo! Dazu immer wieder Verbindungsabbrüche. Die 30 Euro gebe ich für andere Sachen aus.
Da kommt sicher noch was nach. Muss man sich leider daran gewöhnen, dass Spiele erst hinterher fertig gepatched werden.