Minecraft ist auch das neue Lemmings: Auf jeder halbwegs populären Plattform frönen kreative Überlebenskünstler dem freien Basteln. Aus Holz oder Erde errichten sie ein provisorisches Dach über den Kopf, bauen einfache Äxte, Schaufeln und Spitzhacken, graben nach Eisen, Gold und Edelsteinen, errichten daraus ganze Häuser, Burgen und sogar elektrisch betriebene Mechanismen. Sie wehren sich gegen Zombies, Skelette sowie explosive „Kakteen“. Sie betreiben Ackerbau und Viehzucht, erforschen ihre Welt im Boot oder auf dem Rücken eines Reittieres.
Minecraft ist ein Spiel des Lebens, bei dem Nahrungsbeschaffung und ein sicheres Zuhause ebenso wichtig sind wie das Gestalten der Welt. Unser Test der PC-Version beschreibt das kreative Abenteuer ausführlich, die Besprechung der Umsetzung für Xbox 360 widmet sich den Besonderheiten der Konsolenfassung. Warum ich so knapp darauf verweise? Weil die zwei Jahre später erscheinende PS3-Fassung genau dasselbe Spiel ist.
Rasante Entwicklung
So gibt es eine sehr gute Menüführung sowie die behutsame Erklärung aller wichtigen Elemente. Wahlweise buddeln und bauen vier Spieler am geteilten Bildschirm, auch eine Onlinepartie ist ruckzuck eröffnet.
Klingt selbstverständlich, einiges davon war damals allerdings ein exklusiver Vorteil des Konsolenspiels.
Und 4J Studios, das für die Umsetzung verantwortliche Haus, hat seitdem viel getan! So gibt es inzwischen sowohl Ackerbau als auch Viehzucht in der 360-Fassung und dem inhaltlich ebenbürtigen PS3-Nachzügler. Es gibt Dörfer samt Einwohnern, man kann Tränke brauen, stößt auf wilde Tiere und entdeckt eine Vielzahl von Klimazonen. Auch das freie Bauen mit unendlich vielen Materialien und ganz ohne Zombies ist möglich – alles wichtige Bausteine, die der Konsolenpremiere fehlten. Hinzu kommen Grafik-Pakete , die das äußere Erscheinungsbild verändern und deren Anzahl in den kommenden Monaten zunehmen dürfte .
Minecraft, so wie es vor kurzem auf PlayStation 3 erschien, ist ganz nah am PC-Vorbild. Kleine Bausteine fehlen noch; das umfassende Gerüst aus Nahrungsbeschaffung, Materialbeschaffung und eigenhändigem Erschaffen fängt es aber längst ein. Nur die Größe der Welt ist nach wie vor auf ein überschaubares Gebiet beschränkt, was die Kreativität leider irgendwann in buchstäbliche Grenzen weist; Vielspieler werden die ganz große Freiheit vermissen. Für alle anderen ist es ein verschmerzbarer Wermutstropfen.
Was den Punkt mit den Gegnern sind schnell keine Gefahr mehr angeht hätte man das auch gut "der Survival Aspekt verliert schnell seinen Reiz" nennen können, aber so beschreibt es wenigstens direkt warum. Es ist halt doch ein Aufbauspiel und kein Survival, auch wenn der Spielmodus so heißt.
Ich denke mal die Weltgröße wird auf PS4/XBox One kaum mehr ein Thema sein und sich deutlich mehr dem PC annähern.