Der Fokus von Moss liegt klar auf den einsteigerfreundlichen Rätseln, die auch fortgeschrittenen Spielern schöne Aha-Momente bescheren. Zunächst hüpft und hantiert man nur direkt vor den eigenen Augen herum; später wechselt man auch mal zwischen verbundenen Grotten oder Tempeln, um versteckte Teile großer Maschinen aufzuspüren. Einer der größten Motivationsfaktoren ist die beeindruckende Kulisse: Schon auf dem Social-Screen (also dem Fernsehbild) sehen die verwunschenen Wälder, Schlösschen und Tempel richtig hübsch aus, doch unterm Headset fühlt man sich wie in einem geräumigen Diorama mit vielen feinen Details und hochaufgelösten Texturen. Manchmal muss man sich sogar zur Seite zu lehnen oder aufzustehen, um einen besseren Blick auf versteckte Gänge zu erlangen. Empfindliche Spieler brauchen sich dank der festen Perspektive nicht um Übelkeit zu sorgen: Das komplette Spiel bleibt sehr komfortabel und entspannend.
Vorbildlich ist auch die technische Umsetzung mit der Unreal Engine 4: Bereits auf beiden PlayStation-4-Modellen wirkte die Kulisse erstaunlich scharf und beinahe frei von Alias-Treppchen oder anderen VR-typischen Schwächen. Ähnlich wie auf der PS4 Pro wirkt das Gesamtbild auf einem Spiele-PC noch einen Deut sauberer und die Farben ein Bisschen kräftiger. Schön auch, dass das Spiel sogar mit einer Einsteiger-Grafikkarte wie der GeForce GTX 970 sehr sauber läuft. Sogar auf der besten der drei Grafik-Presets blieb es dort fast immer flüssig. Nicht ganz so gelungen wirken die gelegentlich eingestreuten Kämpfe gegen Metallkäfer und andere aggressive Wesen. Ihre Angriffsroutinen sind schnell durchschaut, so dass man die Gefechte gegen größere Grüppchen in Arenen irgendwann nur noch lustlos abarbeitet. Zudem wirkt Quills Schlagrepertoire mit nur einer Kombo ziemlich eingeschränkt. Schade auch, dass es fast keine größeren Bosskämpfe gibt.
Ein kurzes Abenteuer