Veröffentlicht inTests

Moss (Action-Adventure) – Märchenhaftes VR-Diorama

Auf der letzten E3 hatte Sony einen ungewöhnlich niedlichen Geheimtipp im Programm: In Moss steuert man mit dem linken Stick ein Mäuschen durch seine Märchenwelt, während man per Bewegungssteuerung Brücken und Fallen durch die Kulisse schiebt. Wir haben den exklusiven VR-Hoffnungsträger aus der Nähe angeschaut.

© Polyarc / Polyarc

Mit Schwert und Trippelschritten

Seltsam, dass sich Entwickler Polyarc für eine derart kindgerechte Präsentation entschieden hat – PS4-Besitzer unter zwölf Jahren dürfen schließlich noch gar kein VR-Headset benutzen, doch auch ältere Spieler sind nicht immun gegen den Niedlichkeitsfaktor von Moss. Wir zumindest haben der kleinen Heldin Quill immer mal wieder mit dem leuchtenden Cursor über den Kopf gewuschelt – einfach weil es möglich ist und weil die kleine Maus so unheimlich niedlich animiert ist. Die Interaktion mit dem Headset-Träger hat auch einen spielerischen Nutzen: Weiß man mal nicht weiter, rudert Quill z.B. wild mit den Armen, um einen Hinweis zu geben. Zudem lässt sie sich mit bloßem Handauflegen heilen – oder besser gesagt mit der Berührung der blau leuchtenden Kugel, die man per Bewegungssteuerung durch die Kulisse schweben lässt.

[GUI_STATICIMAGE(setid=82152,id=92560442)]
Der mysteriöse maskierte Spieler bzw. „Leser“ des magischen Buchs hilft Quill mit seiner blauen Cursor-Kugel, mit der sich Hindernisse, Toren oder Brücken bewegen lassen. © 4P/Screenshot

Move-Controller werden nicht unterstützt, stattdessen setzen die Entwickler voll und ganz auf den Dualshock-Controller. Mit dem linken Stick und einigen Knöpfen hüpft man ganz klassisch über Plattformen, schwingt das Schwert oder legt Schalter um. Gleichzeitig bewegt man mit Hilfe der Controller-Leuchte eine blau glühende Kugel durch die Luft. Mit ihr lassen sich allerlei glänzende Mechanismen in der Welt manipulieren: Mal zerrt man eine Plattform nach vorne, damit Quill eine Abgrund überqueren kann, später zieht man ganze Metallzylinder mit kleinen Treppen oder Durchgängen aus dem Boden. Viele Mechanismen müssen gleich mehrmals bewegt werden, damit die Heldin schließlich sicher ans Ziel trippeln kann. Das Prinzip erinnert ein wenig Sonys PS3-Spiel Sackboy’s Prehistoric Moves.

Kleine Maus, großer Helfer

Auch die Geschichte bindet den Spieler schön in die Handlung ein. Als mystischer „Leser“ greift man wie in der Unendlichen Geschichte von außen in ein Märchenbuch ein, um Quill als auserwählte Kriegerin zu adeln. Beugt man sich am Ufer eines Sees über die Wellen, bekommt man sogar das eigene maskenhafte Spiegelbild zu Gesicht. Bei der Präsentation der Geschichte haben sich die Entwickler allerdings für eine Erzählform entschieden, die denkbar schlecht zum Medium VR passt: Immer wieder harrt man minutenlang vor den leicht animierten Seiten eines Buches aus, während die Erzählerin Einzelheiten über die Einwohner, Quills Verbündete und eine finstere Bedrohung herunterbetet. Wer möchte, kann aber immerhin schnell zum Spiel weiterblättern.

[GUI_STATICIMAGE(setid=82152,id=92547607)]
Nicht nur unterhaltsam, sondern auch haptisch ein Genuss: Wenn nicht gerade das Tracking herumspinnt, ist es ein tolles Gefühl, persönlich Zylinder zu drehen, Bahnschranken zu bewegen oder mit dem Headset in versteckte Winkel zu schauen. © 4P/Screenshot

Der Fokus von Moss liegt klar auf den einsteigerfreundlichen Rätseln, die auch fortgeschrittenen Spielern schöne Aha-Momente bescheren. Zunächst hüpft und hantiert man nur direkt vor den eigenen Augen herum; später wechselt man auch mal zwischen verbundenen Grotten oder Tempeln, um versteckte Teile großer Maschinen aufzuspüren. Einer der größten Motivationsfaktoren ist die beeindruckende Kulisse: Schon auf dem Social-Screen (also dem Fernsehbild) sehen die verwunschenen Wälder, Schlösschen und Tempel richtig hübsch aus, doch unterm Headset fühlt man sich wie in einem geräumigen Diorama mit vielen feinen Details und hochaufgelösten Texturen. Manchmal muss man sich sogar zur Seite zu lehnen oder aufzustehen, um einen besseren Blick auf versteckte Gänge zu erlangen. Empfindliche Spieler brauchen sich dank der festen Perspektive nicht um Übelkeit zu sorgen: Das komplette Spiel bleibt sehr komfortabel und entspannend.

 

  1. Hab jetzt schon länger eine PSVR weil ich das Spielgefühl einfach unfassbar finde und für mich das zocken auf eine ganz neue Ebene hebt. Klar gibts technisch noch viel Luft nach oben, trotzdem find ich’s jetzt schon wirklich genial welches Gefühl mir manche simple Spiele über VR vermitteln, wo ich eigentlich bei normalen Spielen nie hingreifen würde. Leider hab ich meine Brille jetzt schon länger nicht mehr angegriffen weil softwaretechnisch in letzter Zeit recht wenig gekommen ist (und ich auch nichts für Horror übrig habe). Moss hat mir dann doch einen Grund geliefert, meine Brille wieder zu aktivieren... und ich liebe es! So liebevoll wie dieses Spiel designt ist, da kann sich so manch anderer Titel noch was abschauen. Die ganze Welt, die Atmosphäre, die kleine Maus... alles ist so nett designt, man will immer noch weiter eintauchen in die Welt. Ich habe wirklich jedes Feature gefeiert und blieb oft einfach nur stehen um mich umzuschauen und die virtuelle Welt zu bestaunen. Schade dass es so schnell vorbei war und klar wars jetzt nicht weltbewegend anspruchsvoll oder spielerisch tiefgründig aber für mich war es wieder eine Bestätigung, wo die Zukunft des Gamens (meiner Meinung nach) hoffentlich hingegen wird. Ein solches Gefühl kann fast nur über VR vermittelt werden.

  2. M4g1c79 hat geschrieben: 04.03.2018 12:23
    ChrisJumper hat geschrieben: 28.02.2018 18:32
    rexcel hat geschrieben: 28.02.2018 14:17 Die Sicht dreht sich permanent leicht nach links
    Dann ist dein Setting nicht sauber. Ich hab lediglich Probleme wenn quasi die Motion-Controller im Schatten der Kamera sind, Bei der Brille und somit der Sicht quasi gar nicht.
    Vielleicht hast du reflektierende Oberflächen im Erfassungsbereich?
    Defintiv! Da kann was nicht stimmen. Ich will das Tracking der Sony VR Brille nun nicht auf Teufel komm raus verteidigen, aber ich habe auch schon mit unterschiedlichen Settings gespielt und dabei gravierende Unterschiede bemerkt. Wenn aber alles stimmt, dann ist das Tracking schon gut. Der Unterschied vom schlechtesten und besten Setting war jedenfalls gewaltig. Ergo mal alles optimal einstellen und dann meckern...
    Was das Spiel angeht, so steht es defintiv auf meiner Liste der Pflichtspiele für die SPVR. Resi 7 und Moss zeigen, wohin die Reise hingehen müsste!
    Moss sieht nicht nur traumhaft gut aus (normale PS4), sondern ist auch inhaltlich total schön. Schade, dass es etwas kurz ist, aber das geht schon in Ordnung und lässt noch Spielraum für einen zweiten Teil. Neben Horror ist für mich gerade Jump´n Run DAS Genre schlechthin für Vr. Ich hoffe, dass da noch viiiieeel mehr Spiele in dieser Richtung kommen. Ich gebe MOSS auch ne 85
    Beim Tracking am Besten ein Stativ herauskramen und die Kamera gut einen Kopf höher nach unten strahlen lassen. Bislang lief bei mir alles tip top, und man kann sogar bei Spielen wie Superhot Vr komplett auf den Boden greifen.
    Angeblich soll grünes Licht helfen das Tracking zu verbessern, war bei mir jetzt nicht nötig, aber billige MulticolorLEDs von Milight würden den Job machen.
    Ich hatte das mal irwo auf Reddit gelesen und dachte mir: " wo soll ich denn grüne Lichter herbekommen?" bis mir auffiel dass ich ja bereits bunte LED Glühbirnen verbaut hatte xD.

  3. ChrisJumper hat geschrieben: 28.02.2018 18:32
    rexcel hat geschrieben: 28.02.2018 14:17 Die Sicht dreht sich permanent leicht nach links
    Dann ist dein Setting nicht sauber. Ich hab lediglich Probleme wenn quasi die Motion-Controller im Schatten der Kamera sind, Bei der Brille und somit der Sicht quasi gar nicht.
    Vielleicht hast du reflektierende Oberflächen im Erfassungsbereich?
    Defintiv! Da kann was nicht stimmen. Ich will das Tracking der Sony VR Brille nun nicht auf Teufel komm raus verteidigen, aber ich habe auch schon mit unterschiedlichen Settings gespielt und dabei gravierende Unterschiede bemerkt. Wenn aber alles stimmt, dann ist das Tracking schon gut. Der Unterschied vom schlechtesten und besten Setting war jedenfalls gewaltig. Ergo mal alles optimal einstellen und dann meckern...
    Was das Spiel angeht, so steht es defintiv auf meiner Liste der Pflichtspiele für die SPVR. Resi 7 und Moss zeigen, wohin die Reise hingehen müsste!
    Moss sieht nicht nur traumhaft gut aus (normale PS4), sondern ist auch inhaltlich total schön. Schade, dass es etwas kurz ist, aber das geht schon in Ordnung und lässt noch Spielraum für einen zweiten Teil. Neben Horror ist für mich gerade Jump´n Run DAS Genre schlechthin für Vr. Ich hoffe, dass da noch viiiieeel mehr Spiele in dieser Richtung kommen. Ich gebe MOSS auch ne 85

  4. Raskir hat geschrieben: 28.02.2018 13:48 Für das junge Jahr hat Sony schonmal zwei gute vr Spiele bekommen, weiter so dann überlege ich mir auch eine Anschaffung
    Vlt ne doofe Frage - sorry vorab. Aber ich habe die Entwicklung die letzten Wochen nicht mitverfolgt.
    Welches ist das zweite?

  5. Wann hören die Hardcore-Gamer endlich auf, Spiele anhand der Spielzeit zu bewerten?
    (Ohne es je selbst gespielt zu haben...)
    Oder anhand des Preises? Der im Falle von "MOSS" (29,99 Euro) mehr als fair ist!
    Ich finde dieses VR-Spiel fantastisch und konnte mich gar nicht satt genug sehen.
    Außerdem ist die gesamte Animation der Charaktere dermaßen lebendig gestaltet,
    dass ich mich ständig mit der Mäusedame unterhalten habe...verrückt - oder? :lol:
    Und auch das Leveldesign ist so aufwändig und fein in Szene gesetzt, dass ich nicht aus dem Staunen rauskam...
    Wenn ihr die Kathedrale am Ende des Spieles erreicht, wisst ihr was ich meine...
    Das ist einfach einfach KUNST pur...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1