Darüber hinaus gibt es ein kleines Fortschrittssystem bei den Charakteren, dem etwas mehr Tiefe womöglich für unterschiedliche Spielstile (Stealth vs. Frontangriff) gutgetan hätte. Hier bietet XCOM deutlich mehr. Es gibt einen kleinen Skillbaum mit großen und kleinen Mutationen als Spezialfähigkeiten pro Charakter und passiven Talenten, ein dreistufige Waffenupgrades mit zwei Aufsätzen (Ressource: Waffenteile) und Verstärkungen für die gesamte Party (Ressource: Artefakte). Obgleich man Waffen auseinandernehmen kann, lassen sich andere Gegenstände wie Rüstungen, Granaten und Co. seltsamerweise nicht verkaufen.
Ohne Schweiß kein Preis
Ganz elementar für das Spielerlebnis von Mutant Year Zero ist die Wahl des Schwierigkeitsgrades, denn auf „Normal“ ist das Kampfgeschehen viel zu einfach, da sich die große Mutationen bei jedem Kampf neu einsetzen lassen. Man kann jeden Kampf im Prinzip mit einem „Sauer-Lauf“
von Bormin beginnen, der die meisten Gegner für mehrere Runden betäubt. Dann holt man alle lautlosen Waffen raus und der Gegner ist vor dem Ende der Betäubung tot. So lässt sich das Gelände schnell und effektiv räumen, was nicht übermäßig viel Spaß macht.
Auf „Schwer“ und „Sehr schwer“ ist der Name dann Programm, selbst für eingefleischte Taktiker, da sich die Trefferpunkte der Charaktere nach dem Kampf nicht selbst regenerieren und die großen und kleinen Mutationen über eine Abklingzeit verfügbar, die nur durch Kills zurückgesetzt werden. Man muss sich also genau überlegen, wen man wann ausschaltet und ob man zwischendurch nicht noch irgendwie die Fertigkeit durch einzelne Gegner zurücksetzen kann. Zudem ist man auf Healthpacks angewiesen und diese sind wie alle Ressourcen in der Zone ziemlich rar – zum Glück gibt es ein freies Speichersystem, auch in den Kämpfen. Gelegentlich ist man dabei auf den „Zufall“ angewiesen, wenn man zum Beispiel ganz dringend einen Roboter betäuben möchte, der Waffenaufsatz aber nur eine 20%-Chance hat. Die Entwickler empfehlen übrigens auf „Sehr schwer“ zu spielen, da dieser Modus die angestrebte Spielerfahrung bieten würde.
Gerade auf „Schwer“ und „Sehr schwer“ sind die Kämpfe sehr motivierend. Die Gefechte mögen zwar fordernd sein und manchmal bis an die Schmerzgrenze gehen, doch wenn am Ende die Gegner im Staub liegen, stellt sich ein sehr erhebendes Gefühl ein, wenn ein Plan funktioniert hat, was auf „Normal“ nicht immer gegeben ist. Apropos Spannung. Ein dynamischer, stimmiger Soundtrack untermalt das Geschehen sehr passend je nach Erkundung, Kampf oder beginnender Konfrontation.
Die Wahl des Schwierigkeitsgrades bestimmt massiv die Spieldauer, die auf „Schwer“ und „Sehr schwer“ um die 16 Stunden betragen dürfte, je nachdem wie „perfekt“ man seinen Plan umsetzen möchte und wie intensiv man die Welt erforscht. Der niedrigste Schwierigkeitsgrad lässt die Intensität und die Härte der Gefechte vermissen, weswegen das Vorausplanen und Taktieren leider in den Hintergrund rückt. Daher kann ich nur empfehlen auf „Schwer“ und „Sehr schwer“ zu spielen – zumal es jederzeit möglich ist, die Stufe in den Optionen zu reduzieren oder anzuheben, wenn es doch irgendwo mal hakt.
Kleinere technische Macken
Getrübt wird der Spielspaß von einigen technischen Macken. So ist mir das Spiel mehrfach beim Laden von Speicherständen abgestürzt, ohne dass die Speicherstände beschädigt wurden oder beschädigt waren. Hinzu gesellten sich unschöne und unnötige Grafik-Popups und Fade-ins beim Erkunden der Karte. Auf Konsolen kam es bei Kameraschwenks in seltenen Fällen zu minimalen Bildraten-Störungen (Xbox One) und beim Wechsel der Ausrüstung mussten Texturen nachgeladen werden. Auf der PlayStation 4 gab es ab und zu kurze Soundaussetzer zu Beginn der Zwischensequenzen. Bis auf die Abstürze sind es dies jedoch kleinere Macken.
Ich fand den Schwierigkeitsgrad extrem schwankend. Am Anfang okay, zwischendurch stark an der Grenze zu unspielbar und gegen Ende ein Selbstläufer. Vielleicht bin ich nicht in der richtigen Reihenfolge durch die Gebiete gelaufen.
Kauf dir die Erweiterung, dann bekommt der Entwickler Geld. Ansonsten hindert dich nichts daran, das Spiel trotzdem bei GoG zu kaufen.Richtig gutes Game! Ich hatte es umsonst über den Epic Games Store bekommen. Hab es angefangen zu zocken und komme nicht mehr davon los! Macht richtig Spass, schön knackige Rundentaktik in einem saucoolen Setting. Jetzt bereue ich es ein wenig das ich nix dafür gezahlt hab, die Entwickler hätten es auf jeden verdient.
Ich zocke es auch auf der PS4 auf "schwer" und es ist bockschwer. Ich stotter mich von Map zu Map und bin nur am Medipacs kaufen. Aber trotzdem zieht es mich immer wieder magisch rein in diese Welt. Vielleicht liegts aber auch am abartig guten Synthie-Soundtrack, der seltsamerweise nirgends positiv hervorgehoben wird.
Also ich spiele es momentan auf der PS4. Gefällt mir ganz gut. Aber der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf Normal nicht ohne. Warum macht man kein "leicht" für Leute, die es nicht hauptberuflich zocken?
Übrigens halte ich die Aussage, dass der normale Schwierigkeitsgrad zu leicht sei, für eine krasse Fehleinschätzung im Test. Nahezu jeder einzelne andere Test sagt, dass selbst der normale Schwierigkeitsgrad nicht ohne ist.
Grafik ist auf der Pro eigentlich sehr gut. Werde ich (nach ca. 4h) definitiv weiter zocken. Allein dieses dämliche "aus 2m mit einer Pumpgun daneben schießen" finde ich dann doch etwas nervig.
Könnt ihr ähnliche Spiele (egal welches System) empfehlen? LG