Unspektakuläres Bonusmaterial
Zwar können sich PS2-Besitzer auf ein beigelegtes Lösungsheft freuen, die dort enthaltenen Hinweise sind aber oft genauso konfus wie die Rätsel selbst. Als Bonus gibt es neben einem Myst-III-Trailer übrigens auch ein Multiple-Choice-Quiz für Hardcore-Fans, ob diese allerdings unter den PS2-Besitzern zu finden sind, ist wohl eher unwahrscheinlich. Auf der Xbox könnt Ihr Euch als Ausgleich ein umfangreiches Making-Of-Video im Kleinbildformat reinziehen, was auch nicht gerade spektakulär ist. Zudem bietet die Xbox-Fassung im Gegensatz zum PS2-Pendant eine Rumble-Funktion. Warum diese auf der Sony-Konsole fehlt, wissen aber wohl nur die Entwickler. Ein Ärgernis ist dieser Umstand allerdings nicht, denn das gelegentliche Pad-Rütteln wirkt willkürlich und ist spielerisch völlig irrelevant.
Festplatte vs. DVD
Da macht die Unterstützung einer USB-Maus auf der PS2 schon mehr Sinn, aber die Standard-Steuerung via Analog-Stick geht in der Praxis erstaunlicherweise fast genauso gut von der Hand. Vor allem auf der PS2, wo der Cursor auch im nicht-ausgekoppelten Zustand stets transparent zu erkennen ist und man immer genau weiß, wo man gerade hinschaut. Einen wirklich gravierenden Unterschied zwischen den beiden Konsolen-Adaptionen gibt es jedoch bei der Szenenumblendung. Während die Xbox dank Festplatte dafür nie länger als eine Sekunde benötigt, schaufelt sich das DVD-Laufwerk auf der Sony-Konsole bei jedem Schritt um Kopf und Kragen. Knapp zehn Sekunden sind bei der Umblendung keine Seltenheit. So wird die Spielzeit auf der PS2 zwar nahezu verzehnfacht, aber selbst bei geduldigen Spielern wird eine derartige Diashow schnell zu einem Frustmarathon erster Güte.
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Sterile Spielwelten
Ansonsten gleichen sich die beiden Versionen grafisch weitestgehend wie ein Ei dem anderen, auch wenn Ubi Soft Xbox-Besitzer mit einem Director`s Cut ködert, der angeblich brandneue Spezialeffekte und grafische Highlights bieten soll. In unserem Test sind uns aber nur ein paar dezent verbesserte Lichteffekte aufgefallen. Die Renderkulissen sind zwar hübsch anzusehen, wirken aber trotz kleinerer Animationen äußerst steril und leblos. Zudem ist der Bildausschnitt auf beiden Konsolen durch schwarze Balken beschnitten, auch wenn diese zum Teil als Inventarleiste genutzt werden. Das Scrolling ist ebenfalls auf beiden Systemen etwas ruckelanfällig, obwohl die manuell justierbare Scroll-Geschwindigkeit beim Umschauen generell recht flott und flüssig ausfällt.
Fantasy für Arme
Die Soundkulisse ist zwar eher spärlich und klingt auch mit Dolby-digitalem 5.1-Sound auf der Xbox nicht wesentlich imposanter, die akustisch erzeugte Atmosphäre geht aber prinzipiell in Ordnung und die deutsche Lokalisierung der Texte und Sprachausgabe kann sich sehen bzw. hören lassen – auch wenn die digitalisierten Bitmap-Schauspieler in den dreidimensionalen Render-Locations trotz teils namhafter Darsteller irgendwie deplaziert wirken. Auch Story und Dialoge sind alles andere als fesselnd und man hat das Gefühl unfreiwillig in einem zweitklassigen Fantasy-Film mitzuspielen. Immerhin halten sich die allgemeinen Ladezeiten in Grenzen und es darf jederzeit gespeichert werden, wobei auf die Xbox-Festplatte doppelt so viele Spielstände passen wie auf eine PS2-Memory-Card. Mangels lauernder Fallen und Gefahren ist häufiges Speichern aber sowieso nicht nötig.