Fazit
Der Daija für PS5 besitzt ein tolles Gewicht, fühlt sich so wertig wie robust an und hat unseren Praxistest mit Bravour bestanden. Das Gerät ist schlicht, aber schick – und neben der Anwesenheit aller relevanten Buttons kündet auch das PlayStation-Logo davon, dass ihr euch offiziell lizensiertes PlayStation-Produkte gegönnt hab. Profi-Prügler oder Retro-Fans werten mit so einem Stick ihr Spielerlebnis spürbar auf – ob euch das 280 Euro wert ist, muss natürlich jeder Zocker nach einem kritischen Blick ins eigene Portemonnaie selbst entscheiden. Aber glaubt mir, das Klicken der Mikroschalter im Stick ist schon ziemlich sexy! Den Kritikpunkt mit dem fest verbundenen Kabel des Vorgängers hat Nacon behoben, in puncto Bedienung und Durchdachtheit gibt es nun nichts mehr zu meckern. Ich hätte mir angesichts des Preises wenigstens ein paar mitgelieferte Austausch-Faceplates gewünscht, z. B. zu prominenten Fighting-Franchises. Da hätte Nacon mit ein, zwei Publisher-Kooperationen für einen noch besseren Ersteindruck sorgen können. Top sind dafür ebenfalls die Aufgeräumtheit des Innenlebens, die rutschfeste Unterseite und natürlich, dass der Stick geöffnet und die Komponenten flott ausgetauscht werden können.
Wertung
Guile zum Beispiel muss für sein Sonic Boom zunächst ← ne Weile zuvor gedrückt haben, um Ladung aufzubauen, und dann den Sonic Boom mit → + P raushauen.
Jemand mit Tastatur oder Hitbox-Controller kann während er → + P drückt gleichzeitig auch schon wieder ← gedrückt halten und damit sofort Charge für's nächste Sonic Boom aufbauen, und dadurch schneller Sonic Boom raushauen als jemand mit Stick oder Digipad.
Nen anderes Problem ist das Springen, für nen Hochsprung muss man oft normalerweise ↓ und dann direkt danach ↑ drücken. Jemand mit Hitboxcontroller oder Tastatur kann das auch schneller raushauen, oder springen, während man eigentlich low blockt.
Deswegen wird dem via Firmware vorgebeugt, damit ← + → oder ↑ + ↓ gleichzeitig gedrückt sich gegenseitig neutralisieren.
Da aber gibt es wiederum das Problem, dass Turnierteilnehmer an ihrem Hitboxcontroller insgeheim herumdoktorn könnten, um oben genanntes auszuhebeln, und sich somit einen Vorteil zu verschaffen.
Deswegen wiederum wird bei einigen Turnierveranstaltern über ne radikale Lösung debattiert, also solche Hitboxcontroller gleich von vornherein gar nicht erst zuzulassen, und nur Pads und Arcadesticks teilnehmen zu lassen.
Das stimmte früher, ist aber nicht mehr so, mittlerweile bieten Arcade Sticks keinerlei Vorteile mehr gegenüber klassischen Controllern, weshalb man einen großen Teil der Profis fast nur noch irgendwelche Standard-Controller nutzen sieht, diejenigen, die nach wie vor Arcade Sticks nutzen, tun das aus Gewohnheit, weil sie eben seit Jahren schon so spielen und sich nicht umgewöhnen möchten.
Fighting Games werden heutzutage auch mit genau diesem Grundgedanken entwickelt und darüber bin ich ehrlich gesagt ganz froh, denn nun braucht man sich eben kein externes Eingabegerät für mehrere hundert Euro zulegen, um in Fighting Games mithalten zu können, der Standard-Controller der jeweiligen Konsole reicht mittlerweile vollkommen aus.
Hä? Ich dachte Microsoft wirbt z.B. sogar offiziell mit Maus + Tastatur Support der Xbox.
Kann Ubisoft da einfach hingehen und Anwender mit legitimer Peripherie sperren? Also nicht das ich Ubi sowas nicht zutrauen würde... aber es ist schon dezent absurd.
Genau die gleiche Grütze wie damals, als sich Konsolenspieler händisch gegen Maus + Tastatur gewehrt haben. Grenzt an ein Wunder das Lightguns und Lenkräder noch nie beanstandet wurden. Dabei hat im SimRacer Sektor das Lenkrad den Controller ja inzwischen vermutlich sogar outperformt.
Arcadesticks gehörten doch schon immer zum Beat'em Up Genre und waren da immer für Könner ein Vorteil, soweit ich mich entsinnen kann. Aber natürlich gibt es auch erstklassige Padspieler... ja, sogar bei Sim Racern, die irgendwo oben in den Ranglisten stehen. Da möchte man den Leuten ein neunmalkluges "Git Gud" ins Gesicht drücken. Als ob sie alle vor lauter Sticks den Arsch vollkriegen würden.