Generell geizt der einstige Vorzeige-Sport jedoch mit sinnvollen Finessen, was besonders an einem Puck liegt, den die Spieler wie auf Schienen übers Eis schieben. Als lose Scheibe macht sein Gegenstück in NHL 10 jedenfalls eine bessere Figur, wozu auch EAs sehr effektives Bandenspiel beiträgt. Hier scheint die Scheibe selbst bei Schlenzern meist am Schläger des Puckführenden zu kleben. Nur Stochern oder einer der übermächtigen Body Checks löst den Puck – zu selten, um dem abwechslungsreichen
Taktieren vergangener Tage ebenbürtig zu sein. Und so sehr die wiedergefundene Langsamkeit das Spielgefühl unterstützt, so unangenehm erinnern furchtbar zielsichere und schnell geschlagene One-Timer an das letztjährige Arcade-Eishockey. Tore fallen wie Fliegen, spannend ist das nicht. Immerhin löst sich hier immer wieder mal ein Torkasten aus der Verankerung – man soll ja über Kleinigkeiten dankbar sein.
Nein, es ist kein schlechtes Eishockey. Es ist sogar besser als im letzten Jahr. Ich freue mich, wenn mir ein lässiger Schlenzer gelingt, darf jetzt den Schläger heben, ich versuche mich am effektiven Passspiel und genieße das freie Stochern mit dem rechten Stick! Nicht zuletzt darf ich auch in diesem Jahr zwischen drei Steuerungsvarianten wählen. Das Ganze fühlt sich aber auch so an, als hätten die Entwickler lediglich eine Hand voll Regler zurückgedreht und die Poke Checks zumindest halbwegs entschärft. Neben einem frischen visuellen Anstrich, dessen Klon-Publikum und steife Profis allerdings in keiner Weise mit ihren lebendigen EA-Pendants mithalten können, sind für mich deshalb die erweiterten Online-Möglichkeiten die wichtigste Neuerung. Denn immerhin darf ich ab sofort in jedes Match, egal ob Trainingsspiel oder die alles entscheidende Franchise-Partie einen Kumpel aus meiner Freundesliste einladen. Und das ist immerhin ein Komfort, der Maßstäbe setzt!
Zu Null geschlagen?
Schade nur, dass die Spiele nach einem aufwändig inszenierten Einmarsch vor verhältnismäßig dröger Kulisse stattfinden. Denn weder grafisch noch akustisch geht das Publikum so sehr mit, dass ein echtes Mittendrin-Gefühl entstehen könnte. Die Menschenmenge jubelt oder pfeift zwar, das Anschwellen der Lautstärke während eines Angriffs oder
das Pfeifkonzert gegen die Gäste kommt in den EA-Arenen aber eindrucksvoller rüber. Im Gegenzug wirken die Kommentatoren bei 2K Sports abgeklärter und bieten mit kurzen Gast-Kommentaren, u.a. von Trainern, das abwechslungsreichere
Programm. Nur das momentane Geschehen gibt der „EA-Kanal“ packender wider. Neu ist übrigens eine Bild-in-Bild-Funktion, mit der ein kleines Fenster am oberen Rand des Bildes die Ereignisse abseits des Spielfelds einfängt. Eine gute Idee! Blöd nur, dass ich hin und wieder nicht sehe, was unter dem Mini-Video auf dem Eis passiert. Glück im Unglück: Die Neuerung lässt sich abschalten.
Franchise, der einzige Karrieremodus und das Gegenstück zu Be a GM, wurde ebenfalls leicht erweitert. So gewinnen die Spieler meines Teams jetzt an Erfahrung, was sich zu Beginn einer neuen Saison auf ihre Fähigkeiten auswirkt. Doch das ist zu wenig, um ohne Minor League und Scouting gegen die umfangreiche EA-Karriere anzustinken. Schade: Gerade weil die Entwickler bei Visual Concepts mal gezeigt haben, dass sie das Zeug haben, ausgereifte und inhaltsschwere Simulationen zu erschaffen, ist es ein Jammer um die ehemalige Vorzeigeserie. Doch so wie der geschlagene Meister inzwischen dasteht, ist es einfach an der Zeit, die Niederlage zu akzeptieren.
Kann man im nachhinein nur als etwas "schlechten" Scherz bezeichnen die Wertung und den dazugehörigen Test.
Während EA's NHL damals wahrscheinlich die üblich jährliche , standardisierte 80 bis 90 % abkassiert hat, wurde die bessere und bodenständige Konkurrenz quasi als "nicht gut" ode gerade mal "solide" dargestellt.
Das müsste mir jemand erklären wie es sein kann das ein Simulations-lastiges Eishockey Spiel , das zudem weitaus bessere Physik, KI, Präsentation und Gameplay besitzt (selbst heute noch besser als EA's Stillstand NHL Serie) , so abgestraft wurde mit einem lieblosen 2 Seiten Test und am Ende eine mikrige 69 % Wertung. Genauso wie die anderen Magazine damals zu NHL2K10.
Das war wohl der endgültige Sargnagel im Detail damals. 10 Jahre später und wir haben immer noch kein besseres Eishockey Spiel am Markt.
Kauft lieber die NFL Lizenz wieder! Denn im Football waren die 2k Spiele denen von EA MEILENWEIT vorraus.
finde ich auch bei NHL war EA schon immer besser
naja, 2k scheint im Eishockey endgültig geschlagen, mit der Wertung bin ich einverstanden.
Wobei sie viel bessere Spielmodi haben!