Nur kurz zur Einordnung dieses fernöstlichen Abenteuers, das mit seinen blutigen Klingentänzen natürlich an das Vorbild von From Software erinnert – aber auf kreative Art: Nioh verhält sich zu Dark Souls in etwa so wie damals das großartige Okami zu The Legend of Zelda. Obwohl sich Team Ninja in vierlerlei Hinsicht an der Soulsreihe orientierte, gelang ihnen mehr als eine Kopie. Sie inszenierten nicht nur thematisch, sondern vor allem aufgrund des komplexen Kampfsystems sowie der separaten Gebiete samt Weltkarte letztlich etwas Eigenes. Wer wissen will, warum uns Nioh spielmechanisch so begeistert sowie Gold erobert hat, und welche Schwächen dennoch die höchste Auszeichnung verhinderten, findet alle Pros und Kontras im ausführlichen Test der PS4-Version. Jetzt soll es nur um die Portierung der PC-Version gehen, die weder vorbildlich noch schlecht ist – die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte eurer Hardware und Ansprüche.
Eine Frage der Technik
Tecmo Koei lässt euch auf dem Rechner zwar nicht jedes technische Detail, aber doch einiges an die eigene Hardware anpassen. Ärgerlich ist allerdings, dass man die standardmäßig auf 720p fixierte Auflösung nicht intern im Spiel, sondern lediglich extern über Steam ändern kann – vor dem Start muss man also mit der rechten Maustaste auf den Titel klicken und eine höhere Darstellung bis hin zu 4K mit 3840 x 2160 Pixeln wählen; Widescreen mit 21:9 wird nicht unterstützt.
Alles Weitere kann man dann im Spielmenü unter Grafikeinstellungen selbst anpassen: Dort könnt ihr aus fünf Qualitätsstufen auswählen, die Bildrate auf 30 oder 60fps verankern und auch Schatten in vier Stärken, Motion Blur, Reflexionen sowie die Umgebungsverdeckung anpassen. Vor allem die Schatten sowie Bildunschärfe solltet ihr runterkurbeln bzw. deaktivieren, falls es nicht flüssig läuft. Man sollte mindestens eine GeForce GTX 780 samt Intel Core i5, aber idealerweise eine 900er-Grafikkarte besitzen, um in 1080p flüssig und ansehnlich bei hohen Details zu spielen. Für die höchsten Einstellungen muss der Rechner noch potenter sein – der Entwickler empfiehlt einen Intel Core i7 4770K, dazu acht GB Ram und entweder eine GeForce GTX 1060 mit sechs GB VRAM oder eine Radeon R9 380X mit vier GB VRAM. Die größten technischen Probleme gibt es darüber hinaus: Wer auch in 4K bei maximalen Effekten mit 60fps spielen will, kann die Bildrate zwar wie oben erwähnt darauf fixieren, wird aber selbst mit einer GTX 1080 Ti einige Abstriche machen. Aber wer braucht eigentlich 4K und gleichzeitig 60fps? Unterm Strich läuft Nioh auch auf Mittelklasserechnern mit normalen Auflösungen solide; allerdings berichten einige Spieler auch von Abstürzen beim Bild- oder Audiogerätewechsel; hier wurde bereits ein Patch angekündigt.
Steuerung und Inhalte
Es gab einen kleinen Aufschrei unter PC-Spielern, dass Koei Tecmo das Spielen mit Maus und Tastatur nicht unterstützt. Der Ärger ist verständlich, denn eine perfekte Portierung sollte sich an die Steuerung des jeweiligen Systems anpassen – und alleine mit der Tastatur und Befehlen über I, J, K sowie L ist man in diesem schnellen Spiel stark benachteiligt. Selbst das viel gescholtene Dark Souls unterstützte anno dazumal die Maus am PC – nur darf man nicht vergessen, was das für ein Finger verknotender Krampf war.
Außerdem sollte ein Gamepad im Zeitalter des Steam Controllers kein haptischer Fremdkörper mehr sein, zumal die hervorragende Kampfmechanik von Nioh ja darauf ausgerichtet ist – die Klingentänze haben es angesichts der Haltungen und Zusatzattacken bei voller Belegung der Knöpfe in sich. Es geht ja hier in erster Linie um Nahkämpfe, bei denen die Fadenkreuzfixierung nicht so eine Rolle spielt wie in schnellen Shootern. Wer trotzdem nicht auf die Maus verzichten will, kann diese laut einiger Hinweise im Steamforum über kleine Umwege aktivieren – ich empfehle dennoch ein Gamepad.
Selbst wenn die Portierung ihre Tücken hat, darf man nicht vergessen: Auf dem Rechner bekommt man nicht nur alle drei Download-Erweiterungen – also „Drache des Nordens“ mit der Region Tohoku, „Unbeugsame Ehre“ mit der Belagerung von Osaka im Winter sowie „Ende des Blutvergießens“, das den Feldzug im Sommer abschließt – damit geht die Spielzeit über 100 Stunden hinaus. Hinzu kommt, dass alle sieben Waffen- sowie Ninjitsu- und Magietypen von Beginn an zur Verfügung stehen, so dass man noch mehr taktische Freiheiten hat und seinen Kampfstil sofort besser individualisieren kann. Nioh bietet schon eine unfassbare, auf Dauer ermüdende Fülle an Klingen, Stangen, Bögen und Rüstungen; es gibt nur in der PC-Version einen zusätzlichen Helm namens „Dharmachakra Kabuto“. Es bleibt hinsichtlich der Lokalisierung bei wahlweise deutschen Texten und englischer Sprachausgabe.
Weiß eigentlich jemand ob die Revenants von Konsole und PC kombiniert sind, oder ist das komplett getrennt?
Hab mir jetzt im Black Friday Woche auch mal den Season Pass gekauft für 10€ (PS4) hoffe war kein Fehlkauf ^^
Und wie oft passiert das? Und selbst wenn ist es doch egal.
man kann nioh aber auch tatsächlich pausieren, wenn mal das telefon klingelt oder jemand an der tür ist. das kriegen die bei souls nicht hin.
Ziemlich befremdlich wenn man einen schweren Gegner vor sich hat, einfach Pause drücken kann und Ausrüstung wechseln. Am besten noch Tränke einwerfen die instant wirken.
Fand ich bei Zelda ziemlich merkwürdig