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Northgard (Taktik & Strategie) – Die Wikinger-Siedler

Seit Ubisoft der Siedler-Reihe eine Pause verordnet hat, werden die
wuseligen Baumeister von vielen Aufbau-Strategen schmerzlich vermisst.
Northgard von Shiro Games, das kürzlich die Early-Access-Phase verlassen
hat, verspricht neues Aufbaufutter mit Wikinger-Charme. Für den Test
haben wir Gebäude gebaut, Nahrung gebunkert, Krieg geführt und Handel
getrieben.

© Shiro Games / Shiro Games / Merge Games / Playdigious

Fazit

Mit Northgard ist Shiro Games ein gutes Aufbau-Strategiespiel gelungen, das im Vergleich zu Siedler und Co. kompaktere Partien bietet, da Aufbau und Wirtschaft nur an der Oberfläche kratzen. Die Anzahl der Gebäude ist überschaubar und es gibt keine Rohstoffe, die zu anderen Produkten weiterverarbeitet werden können. Dafür haben die putzigen Wikinger mit moderatem Wuselfaktor andere Vorzüge. Durch die direkte Steuerung der Einwohner, den stetigen Expansionsdrang, mehrere Siegbedingungen, sechs Clans mit eigenen Vorzügen, viel Mikromanagement und allerlei Mechaniken (Zufriedenheit, Handel, Ruhm, Forschung, Sommer/Winter-Wechsel etc.), die oft hervorragend ineinander greifen, sind die Partien ziemlich kurzweilig – wobei manche Zufallsereignisse das ruhige Spieltempo stark anfachen können. Die KI-Gegner sind übrigens auf dem mittleren der drei Schwierigkeitsgrade durchaus kompetente und fordernde Kontrahenten. Nach der elf Missionen langen Einzelspieler-Kampagne, die überraschend gut die Spieleinführung mit einer Rache-Geschichte verwebt und mehreren Multiplayer-Partien stellt sich jedoch eine gewisse Alltagsroutine ein – vor allem zu Beginn der Matches. Spätestens dann wird deutlich, dass Northgard etwas mehr Tiefgang und Early-Access-Zeit gutgetan hätte, da die Ausbalancierung der Siegbedingungen nicht richtig passt. So sind Handels- und Wissenschaftssiege zu leicht zu erringen. Alles in allem ist das Spiel trotz guter Ansätze keine langfristige Alternative für darbende Siedler-Spieler oder Aufbau-Strategen, sondern vielmehr ein putziger, kurzweiliger und unterhaltsamer Snack.

Wertung

PC
PC

Dem guten und kompakten Aufbau-Strategiespiel fehlt es trotz knuffiger Wikinger und oft toll ausgearbeiteter Spielmechanik an Tiefgang.

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  1. Ich stimme dem Test voll zu:
    habe das Spiel schon vor Monaten in der Early-Access-Phase gekauft und muss sagen, es macht schon Spass, es war das Geld durchaus wert. Aber es hat halt nichts länger bindendes an sich. Die gerade erschienene Kampagne habe ich an einem Tag durchgespielt. Die Karten machen wirklich Bock. Aber irgendwann hat sich das und die Luft ist raus. Ich hab ca. 50 Stunden dabei genossen. Und jetzt ist da nicht mehr viel. Macht kurz Spass für Zwischendurch, aber was Längerfristiges ist das (leider) nicht.

  2. Ich habe mir das spontan diese Woche gekauft und es auch einmal zuerst so gespielt wie man ein Sieder eben so spielt. Dann habe ich aber recht schnell festgestellt, dass ich damit nicht sonderlich weit komme, denn auf einmal konnte ich keine Gebäude mehr bauen. Da habe ich dann erst einmal registriert dass das begrenzt ist pro Gebiet und auf einmal musste ich an vielen Stellen umdenken.
    Das finde ich aber gerade gut, denn man muss auch mal Gebäude abreißen und versetzen, sowie überlegen welches Gebiet nun wichtiger ist. Es wirkt wirklich simpel, so erging es mir nach der ersten Karte auch, aber dann ist da doch wesentlich mehr dahinter. Es kommt daher wie ein Siedler, ich sehe es aber eigentlich weniger als Aufbauspiel wo man gemütlich so vor sich hin baut, denn es geht schon sehr stark in die strategische Richtung. Man ist immer irgendwie mit irgendwas beschäftigt und am optimieren.

  3. James Dean hat geschrieben: 15.03.2018 22:33
    Die nordisch anmutende Spielwelt ist in Sektoren aufgeteilt, die zunächst mit einem Späher erkundet und mit Nahrung (oder anderen Ressourcen) erschlossen werden müssen. Gebietsexpansion ist zwingend erforderlich, da pro Sektor nur eine bestimmte Gebäudezahl gebaut werden kann und immer wieder neue Rohstoffe nötig sind.
    Direkt das Interesse verloren. Warum muss man so limitierendes Gameplay einbauen? Warum nicht einfach ein neues Cultures machen?
    Grade das ist allerdings einer der Gründe warum das Spiel so gut ist. Ich hab inzwischen auch nen paar Stunden auf dem Konto. Es wirkt im ersten moment super simpel und einfach und du kommst sehr schnell rein. Man könnte meinen es ist fast zu einfach und man würde nach kurzer Zeit die Lust verlieren, aber dann kommen eben diese kleinen, taktischen Kniffe. Ich finde Northgard hat dadurch einen Tick Civ! Du kannst eben nicht alles mit Häusern und Einheiten vollballern, sondern musst eben vorher überlegen was du wo Baust. Es empfiehlt sich z.b. immer in Gebieten mit Nahrungsabbau auch ein Silo zur Produktionssteigerung zu bauen, aber was baust du dann als drittes? Das Langbootsteg was nur am Wasser zu bauen ist? Oder doch die Heilerhütte um deine Krieger zu heilen, damit sie das nächste Gebiet vor der eroberung leeren können? etc. etc.
    Also von mir würde das Spiel immer eine absolute Kaufempfehlung bekommen (natürlich solange man Strategiespiele mag).

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