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Obduction (Adventure) – Myst 2.0

Die Cyan Studios präsentieren mit Obduction ein Adventure im Stile ihres Klassikers Myst, das vor allem auf visuelle Reize und das Abtauchen in eine rätselhafte Welt setzt. Das Abenteuer wurde 2013 mit
1.321.306 Dollar (22.195 Unterstützer) über Kickstarter finanziert und sollte eigentlich schon 2015 erscheinen. Nach einigen Verschiebungen lässt es euch jetzt auf dem PC erkunden – inklusive Unterstützung für Oculus Rift. Ob es sich um einen langweiligen „Wandersimulator“ oder einen kreativen geistigen Nachfolger zu Myst handelt, klärt der Test.

© Cyan / Cyan

Hurra, es gibt Strom!

Was habe ich mich in der ersten Stunde gefreut, als ich endlich diesen verdammten Stromkreislauf in Gang bringen konnte! Im Nachhinein war das – natürlich – ganz simpel: Ölpumpe bedienen, dem Schlauch zum Container folgen, Klappe aufziehen, Schalter nach links zum Ansaugen gedrückt halten, dann Schalter nach rechts zum Starten halten. Ach so, auf der linken Seite noch den Hebel richtig rum stellen und das Ganze anschalten! Also vorher. Oder war es nachher? Jedenfalls so ähnlich.

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Man startet Obduction an einem See in der idyllischen Realität, während eine weibliche Erzählerstimme berichtet, dass man alles verloren habe – außer der Geschichten. © 4P/Screenshot

Voller Stolz ob dieser grandiosen Leistung joggte ich zurück zu diesem Cecil, der in einer Art Taucherglocke gefangen ist. Hört sich komisch an? Ist auch so. Aber er scheint der einzige Überlebende in dieser seltsamen Parellelwelt zu sein. Und er will mir, dem so genannten „Neuankömmling“, wohl helfen, hier heraus zu kommen. Aber wie reagiert der Kerl? Unwirsch: „Gut, der Strom ist eingeschaltet. Erwartest du jetzt eine Medaille?“ Und schon gibt er mir den nächsten Auftrag, von dem ich nichts verstehe: Ich soll Mofang-Blockierer benutzen – was zur Hölle? Trotzdem bin ich froh, dass er da ist, denn er kennt sich zumindest etwas in dieser bizarren Wirklichkeit aus…

Gefangen in exotischer Parallelwelt


So weit ich das beurteilen kann, bin ich ebenfalls ein Gefangener. Dieser seltsame

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Man sieht einen Meteor am Nachthimmel und wird kurz darauf von einer Art glühendem Samen in diese andere Welt gezogen. Ist man das dreijährige Mädchen, das sich im Jahr 1983 im Kinderwagen der Großmutter befand, als dieser Vorfall geschah? Wer sind Jane, Jenny und Josef, von der die Stimme berichtet? Was soll das Jahr 1870? Wurden über verschiedene Zeiten mehrere Menschen entführt? © 4P/Screenshot

Ort ist von einer blau glimmenden Mauer oder Kuppel umgeben, hinter der unirdische Säulen und schwebende Felsen zu erkennen sind. Ähnlich wie in The Witness oder anderen aktuellen Rätsel-Abenteuern strandet man ohne eigene Vergangenheit in einer ominösen Gegenwart. Ist das überhaupt noch die Erde? Zwar sieht vieles von der Spitzhacke bis zu den Schienen nach einer Art Bergbausiedlung aus, aber es gibt exotische Apparate mit aktivierbaren Hologrammen, aus denen Bewohner in Form realer, aber leicht verzerrter Schauspieler sprechen. Manche Felsen glimmen rötlich, manchmal fliegen riesige Roboterwespen umher, dazu gibt es herrenlos vor sich her brutzelnde Laser und Warnungen von Einheimischen, die sich irgendwo im Keller verstecken. Kommt man da rein?

Man fühlt sich mittendrin in seiner eigenen Twilight Zone, in der ein amerikanisches Wüstenkaff der 50er-Jahre inklusive Tankstelle aus der Landschaft geschnitten und auf einen außerirdischen Planeten kopiert wurde. Nur zu welchem Zweck? Warum wird im Prolog davon gesprochen,

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Die Erzählerin spricht davon, dass man „gerettet“ wurde. Aber wo ist man bloß gelandet? © 4P/Screenshot

dass man „gerettet“ wurde und Geschichten davon erzählen soll? Es gibt scheinbar keine direkte Gefahr, während man in Egosicht die verwinkelte Landschaft mit all ihren Felsen, Schluchten und Holzhütten erkundet, aber es entsteht eine angenehm surreale Atmosphäre des Unwirklichen, die von dynamisch einsetzenden Sounds noch verstärkt wird. Ich bin in den verlassenen Überresten einer Siedlung unterwegs, hantiere mit roten und blauen Lasern, bevor mir Cecil die zentrale Rolle des Baumes erklärt, der unbedingt geschützt werden müsse. Erst Aliens und jetzt noch ein Lebensbaummythos? Sind denn alle verrückt geworden?

  1. Eine VR-Wertung hätte ich auch gerne mal. Hab das mit der Brille mal angezockt und es macht durchaus Laune und saugt einen noch mehr in die Welt, wie es das Spiel ohnehin schon tut. Allerdings konnte ich leider keinerlei Manuskripte lesen, die Schrift ist dann einfach unleserlich.
    Hier noch ein Schreibfehler im Test:

    wenige, aber interessamte Charaktere
    Vielleicht ist es ja aber auch korrekt, weil die Charaktere samtweich sind. :lol:

  2. Masters1984 hat geschrieben:Das hat insofern mit Obduction zu tun, da Obduction das neue Myst ist, auch wenn es jetzt einen anderen Namen trägt. Das ist vergleichbar mit Banjo & Kazooie und Yooka & Laylee. Yooka & Laylee ist das neue Banjo & Kazooie, nur mit anderen Figuren, selbst die Entwickler sind die selben.
    Das ist mir schon klar, aber es gibt in Obduction halt auch weltenübergreifende Rätsel - aber wie gesagt: Die sind sogar an sich interessant, doch leider sind die Ladezeiten nervig.

  3. Das hat insofern mit Obduction zu tun, da Obduction das neue Myst ist, auch wenn es jetzt einen anderen Namen trägt. Das ist vergleichbar mit Banjo & Kazooie und Yooka & Laylee. Yooka & Laylee ist das neue Banjo & Kazooie, nur mit anderen Figuren, selbst die Entwickler sind die selben.
    Die klassischen Myst-Spiele boten keine weltenübergreifenden Rätsel, sowas fände ich dann aber auch sehr nervig und kann daher in diesem Punkt deine Kritik nachvollziehen. In den klassischen Myst-Spielen sind die Rätsel innerhalb einer Welt, denn jede Welt hat ihr eigenes Thema. Riven und Myst 3 sind meine beiden absoluten Lieblingsteile der Myst-Reihe, davon ein Full HD-Remake würde ich echt feiern.

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