Ein gepflegtes Gespräch
Damit dieses Desaster aber verhindert wird, übernehmt Ihr die Steuerung der beiden skurrilen Figuren. Das geht erstaunlich leicht von der Hand. Die Analogsticks dienen zum Bewegen und Kämpfen, das Digikreuz lässt die Kamera rotieren und ein Drücken der übrigen Buttons führt eine der vielen möglichen Aktionen aus. Unter anderem können die beiden Gesellen auch mit den zu rettenden Wesen kommunizieren und sie so um Hilfe zu bitten. Ein kurzes „Hey, wie geht´s?“ lockt ihnen z.B. ein „Hey, das ist Abe!“ hervor und veranlasst sie, Abe zu folgen. Ist das nächste Stück Weg mit Minen gepflastert, so empfiehlt es sich, die Helfer durch ein schnelles „Keine Angst, ich bin gleich zurück.“ warten zu lassen. Wer Beistand im Kampf oder der Arbeit benötigt, drückt die dritte „Gamespeak“-Taste, und schon stürzen sich die Gefolgsleute laut schimpfend auf den Widersacher oder beginnen zu beten, um eine Tür zu öffnen.
Sollte die gewählte Taktik einmal fehlschlagen und sich einer der Helden mit einem traurigen „Ich bin tot!“ verabschieden, so brauchen wir das Pad nicht vollkommen gefrustet an die Wand zu werfen. Dank der Speicher- und Ladefunktion lassen sich nämlich jederzeit die aktuellen Fortschritte verewigen. Wer es trotzdem vergeigt hat, kann den kompletten Level aber auch per Knopfdruck noch einmal von vorne beginnen und bereits gemachte Fehler vermeiden. Sterben sowohl Abe als auch Munch, so wird automatisch der letzte Spielstand geladen.
Schräge Welt
Wer Abe bereits auf seinen vorigen Abenteuern begleitet hat, dem wird die schräge und verspielte Welt sofort vertraut sein – graue Hallen, in denen die Sligs Ihre wehrlosen Opfer zu Fleisch verarbeiten und jede Menge Outdoor-Levels wechseln sich ab. Da geht es dann durch azurblaue Seen, über leicht bewaldete Hügel und durch kleine Siedlungen. Klingt lieblich, ist es aber nicht, da Minen, Wachhunde und Selbstschussanlagen die Idylle zerstören – und das alles in 3D!
Wer sich einmal verlaufen hat, der sucht sich einfach einen höher gelegenen Punkt und dreht und schwenkt die Kamera per Digikreuz, bis er die Orientierung wiedergefunden hat.
Alle Charaktere sind liebevoll animiert und beschwören so manchen Lacher herauf, wenn sie hüpfen, schwimmen, stolpern oder aber mit dem rostigen Rollstuhl (steht Munch zur schnelleren Fortbewegung an Land zur Verfügung) von A nach B eiern. Die Vielzahl an unterschiedlichsten Gerätschaften und Objekten, die so gut wie alle in irgendeiner Weise genutzt werden können /müssen, laden immer wieder zum Experimentieren und Spielen ein und erleichtern den Sieg über die zahlreichen unterschiedlichen Gegner ungemein.
Was den Sound betrifft, so kann dieser die Grafik noch einmal um ein paar Punkte toppen. Und das, obwohl die Hintergrundmusik nicht unbedingt spektakulär ist. Die extrem Zwerchfell-traktierenden Geräusche und Dialoge sind es, die Oddworld: Munch´s Oddysee so besonders machen. Jeder Charakter hat sein eigenes Repertoire an den unterschiedlichsten Sprüchen auf Lager und kommentiert – gelegentlich auch ohne unser Zutun – die Situationen.
Lorne Lanning ist es wirklich hervorragend gelungen dieses Spiel in die 3. Dimension zu hieven. Nun macht es noch mehr Spaß die Gegenden zu erkunden und die zahlreichen Mudokons zu retten. In den Vorgängern benötigte man mindestens die hälfte davon, um das gute Ende sehen zu können, waren es weniger, so musste man sich mit dem schlechten Ende begnügen oder entweder nochmal von vorne ran oder gewählte Abschnitte wiederholen in der Hoffnung etwas übersehen zu haben und das Spiel nicht komplett von vorne anfangen zu müssen. Ich begrüße die Entscheidung das Spiel nun doch Xbox-Exklusiv anzubieten, zumal die Xbox technisch der PS2 überlegen ist.
Eins möchte ich jedoch noch wissen, wurde etwas an dem Soundproblem geändert, wenn man dieses Spiel mit seiner Xbox 360 spielt? - Dadurch war es auf der neuen Konsole quasi unspielbar, weil man nicht hörte was die Charaktere sagten und somit hätte dieses Spiel eigentlich gar nicht auf die Kompatibilitätsliste für die 360 gehört.