Nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko steht Umweltschutz
Weltregierung oder Quasselclub? Konferenzen lassen sich nur bedingt beinflussen, weshalb oft der Minimalkonsens bleibt. |
wieder ganz oben auf der Agenda, während Wachstum um jeden Preis immer mehr in Frage gestellt wird. Soll man die derzeit kaum zu beherrschende unterseeische Ölsuche ganz verbieten, besser erforschen oder doch unter scharfen Auflagen erlauben? Hier prallen ökologische und wirtschaftliche Ansichten aufeinander, die scheinbar nicht zu vereinen sind. Wäre es nicht gut, wenn man die Interessen irgendwie unter einen Hut bringen könnte? Denn schließlich will jeder in einer möglichst intakten Natur leben, aber auch aufs Auto nicht verzichten – schon gar nicht in den USA, wo die Leute oft weit voneinander entfernt wohnen und der eigene Wagen das einzige Verkehrsmittel ist.
Demgegenüber scheint die Erderwärmung etwas aus dem Blick der Öffentlichkeit geraten zu sein, obwohl beides natürlich zusammen hängt. Zumindest liest man nicht mehr täglich davon, wie man noch CO2 sparen könnte. Mit dem Treibhauseffekt beschäftigt sich Öko Simulator oder vielmehr damit, wie die Politik ihn verhindern will. So gibt es auch im Spiel eine internationale Quote, die eingehalten werden muss. Symbolisiert wird sie durch einen Balken – wer ihn überschreitet, bekommt Sanktionen. Alle fünf Jahre wird neu festgelegt, um wie viel Prozent der CO2-Ausstoß gesenkt wird. Jedes Land darf da mit abstimmen, allerdings lässt sich das Ergebnis nur schwer verändern. Hat man kein Geld, so lassen sich die anderen Länder nicht umstimmen. So läuft es oft auf das Minimalziel von einem Prozent Senkung hinaus.
Steinalt trifft auf Öko
Das Einhalten der Vorgaben ist gar nicht einfach, denn jedes neue Bauprojekt erzeugt natürlich CO2. Zudem hat eine
Mit neuen Erfindungen lässt sich die Produktion steigern. Aber der Umstieg auf Öko bleibt schwierig, da wirtschaftliche Entscheidungen zählen. |
Regierung natürlich noch was anders zu tun, als die Welt zu retten: In erster Linie muss sie für Elektrizität, Nahrung und Wasser sorgen, da sonst die Leute murren. Außerdem sollte man die Finanzen im Griff haben, indem sich Einnahmen und Ausgaben die Waage halten. Hier steckt man im Dilemma, denn die meisten Einnahmen erzielt man mit Fabriken, Minen und Müllplätzen, die die Umwelt verschmutzen. So produziert etwa ein Kohlekraftwerk weit mehr Strom als eines mit Solartechnik – jedoch auch viel mehr CO2. Es ist also kaum zu machen, ganz auf Öko umzusteigen, auch weil Bauplatz nicht unendlich vorhanden ist.
Allerdings hat man zu Beginn nur eine Hand voll veraltete Technologien, die noch aus der Endphase der Industrie stammen. Schnellstens muss umweltfreundlicher Ersatz her. Man kann zwar neue Technik entwickeln, die in Stromversorgung, Recycling, Landwirtschaft oder Produktion eingeteilt sind. Aber es fehlen einige Technologien: So kommen zwar Ölkraftwerke oder Müllverbrennung vor, aber keine Atomkraft, die zwar gefährlich, aber immerhin CO2 neutral wäre. Die Auswahl scheint willkürlich, begrenzt und zeigt, dass es sich eher um ein Spielchen für zwischendurch als um ein richtig komplexe Simulation im Stil von Sim City handelt. Immerhin ist es möglich, „Steinzeittechnik“ wie Kohlekraft aufzuwerten, um deren Wirkung zu erhöhen.
Globale Probleme
Allerdings reicht das nicht aus, wie man schnell merkt, denn die Bevölkerung
Wo gibt es noch Platz für eine Kohlemine? Auf den Karten wird es schnell eng, obwohl man Gebäude abreißen kann. |
wächst und der Verbrauch steigt. So ist man gezwungen, immer neue Bauwerke zu errichten, was anders als die Forschung immer ein Jahr also eine Runde dauert. Der Platz wird so schnell knapp, da die Länder nicht immer sonderlich groß sind. In Asien gibt’s mehr Platz als in Europa, wo die nur schematisch dargestellten Städte dicht an dicht liegen. In den USA kann man auch in den Wald bauen, was aber einen förmlichen Protest der Umweltschützer auslöst. Es ist kaum möglich, dem Raumproblem wirksam Herr zu werden, auch wenn sich Altbauten abreißen lassen. Irgendwie hat man nach einer gewissen Zeit immer zu wenig Platz auf der Karte.
Die Bezeichnung „Länder“ ist eigentlich nur halb richtig, denn man regiert eigentlich eine ganze Region wie Nordamerika, Afrika oder Europa, in die der detailarme und immer wieder umständlich zu drehende Erdball eingeteilt ist. Außer hinsichtlich der Geografie und Größe unterschieden sich die Länder aber kaum, denn es gibt keine Abwechslung bei Gesellschaft, Wissensstand oder Rohstoffen. In jeder Region baut man also dasselbe ab. So lohnt es sich kaum, mit einem anderen Land zu spielen, was den Wiederspielwert drastisch senkt. Das wäre einzig und allein mit Ausgeglichenheit zu erklären, aber eine wirkliche Konkurrenz mit den anderen Ländern kommt gar nicht auf. Und einen Multiplayer, bei dem man auf Balance achten müsste, gibt’s erst gar nicht.
Es ist zu witzig sich Reviews von Simulatoren anzusehen! Insofern freue ich mich über jeden neuen Simulatorenrelease. (:
Das Spiel ist definitiv ein "Must have" Eigentlich brauchen die anderen Spielehersteller dieses Jahr keine Spiele mehr auf den Markt bringen, weil der Öko Simulator wird eh "Spiel des Jahres 2010"
Ich brauche auch nicht immer die 85%+, damit ich mir ein Spiel kaufe. Oftmals ist es sogar so, dass mir die Spiele zwischen 60% und 70% mehr Spaß machen, als die ach so grandiosen Blockbuster. Vorausgesetzt es gibt keine all zu großen Bugs, Schnitzer im Spiel und es ist das richtige Genre versteht sich.Mir machen die Simulationen fast alle Spaß. Auch ohne 90er Wertung.