Veröffentlicht inTests

Onimusha: Dawn of Dreams (Action-Adventure) – Onimusha: Dawn of Dreams

Eigentlich ist die Onimusha-Trilogie abgeschlossen, der dämonische Nobunaga Oda endgültig besiegt und Samanosuke & Co. genießen ihren wohlverdienten Ruhestand. Doch einen Goldesel wie Onimusha schickt man nicht einfach in Pension und wenn die Story zu Ende ist, bastelt man halt eine neue, mischt einfach frische Helden und Bösewichte dazu und fertig ist Onimusha 4, äh, Dawn of Dreams… Oder doch nicht?

© Capcom / Capcom

Geduld ist alles

Im Prinzip werdet ihr ohnehin wie auf Schienen durch die insgesamt 17 recht lineare Spielabschnitte geschleust, während ihr massenweise dämonisches Gesocks plättet und gelegentlich primitive, aber mitunter extrem zähe Rätselaufgaben und Bossfights meistert. Letztere zählen zwar durchaus zu den Highlights des Spielverlaufs. Jedoch eher grafisch als spielerisch, denn Kreativität oder Geschick ist in den Showdowns nur selten gefragt. Stupide Beharrlichkeit und volle Itemtaschen sind alles, was ihr zum Erfolg braucht.

Was zur Hölle… – Charaktere wie diesen von der Decke baumelnden Pumuckeleintopf gibt’s nur in Japan.
Dabei ist das spielerische Grundgerüst von Dawn of Dreams durchaus attraktiv:

Es baut auf die Tugenden der Vorgänger und stärkt diese mit durchaus gelungenen Neuerungen und Erweiterungen. So präsentiert sich das Kampfsystem mit all seinen Kampfstilen, Kombos und Kontermöglichkeiten facettenreich wie noch nie, während die Rollenspielelemente beim Formen von Charakteren und Ausrüstung noch mehr Freiheiten und Möglichkeiten bieten als je zuvor. Doch irgendwie flacht die Begeisterung darüber schnell ab und man fragt sich, ob mehr wirklich besser ist…

Unnötiger Ballast

Braucht man wirklich 141 aufrüstbare Waffen, wenn man am Ende doch nur ein oder zwei pro Charakter verwendet? Warum soll ich mir über all die Kampfskills, Elementarzugehörigkeiten und Ausrüstungsboni Gedanken machen, wenn man in der Praxis so gut wie keinen Unterschied merkt? Und warum soll ich bereits gemeisterte Spielabschnitte mit anderen Charakteren nochmals nach versteckten Items abgrasen, wenn diese mich schon beim ersten Bewältigen gelangweilt haben? Das Aufgaben- und Leveldesign ist nämlich oftmals unter aller Kanone. Nicht nur, dass die Entwickler es meisterhaft verstehen, simple Schalter- und Itemrätsel bis zum geht nicht mehr aufzublähen –

Außen hui, innen pfui: Die simpel gestrickten Levels sind leider nur optisch abwechslungsreich.

das Ganze wird dann auch noch in unzähligen Formen immer wieder recycelt. Selbst die Bossgegner kommen immer und immer wieder; manchmal zumindest in leicht abgeänderter Form. Der eigentlich löbliche Umfang bekommt so jedenfalls einen bitteren Beigeschmack. Manchmal ist weniger eben doch mehr…

Unkomplizierter Metzelspaß

Mir hat auch die deutlich höhere Actiongewichtung nicht unbedingt gefallen, aber die Action, die geboten wird, ist meist solide und schnörkellos. Die Steuerung ist handlich und präzise, die Zielaufschaltung funktioniert in der Regel tadellos und die nun meist frei justierbare Kamera gibt nur selten Grund zum Meckern. Trotzdem mangelt es spielerisch an Abwechslung, inhaltlich an Dramatik und technisch an Konstanz. Optisch ist Dawn of Dreams zwar bis auf das vorsintflutliche Kantenflimmern über jeden Zweifel erhaben, aber die Präsentation schwankt doch sehr stark. Einmal wird die Handlung von famosen Rendersequenzen vorangetrieben, ein andermal sind es nur verschwommene Standbilder mit Fließtext und dann wieder Szenen in Spielgrafik, bei denen die Figuren ohne jede Mimik und Lippenbewegung Kasperltheater spielen – atmosphärisch gesehen eine Katastrophe.

Schnetzeln was das Zeug hält: In Onimusha-Gestalt gibt’s für eure Klinge kein Halten mehr.

Auch akustisch ist von aufpeitschenden Orchesterklängen bis hin zu völlig deplatzierten Synthie-Gitarren alles vertreten, was passt oder auch nicht.

Fehlende Balance

Nicht ganz so katastrophal, aber alles andere als löblich sind auch logische Ungereimt- und spielerische Unausgewogenheiten. So ist der Schwierigkeitsgrad die meiste Zeit recht harmlos, während er bei Bosskämpfen unvermittelt sprunghaft ansteigt. Dabei sind die schnell durchschauten Gegner selbst eigentlich ein Kinderspiel, sofern man genug Geduld bzw. Manatränke im Gepäck hat. Allerdings sind die Auseinandersetzungen meist viel zu zäh und langatmig, wobei kleine Unachtsamkeiten schnell den Tod bedeuten können. Die Angriffs- und Verteidigungswerte der Gegner sind jedenfalls teils absurd hoch und Frusterlebnisse trotz fairer Continue-Funktion nur eine Frage der Zeit – vor allem, wenn ohne jede Vorahnung oder Verschnaufpause mehrere Bossfights in Folge auf den Spieler niederprasseln…       

  1. den spielern :wink: schau mal in den ps2 zeitschrifften da wurde es super bewertet :wink: ich bei der opm2 so um die 90% :wink: kauf es dir und du wirst es lieben :wink:

  2. lol... bin jetzt unschlüssig...
    kaufen oder nicht? tester findens nicht so toll, wie die alten teile, spieler aber findens meist besser... was soll ich glauben :?:

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1