Auch optisch serviert die RenderWare-Engine eher Hausmannskost: Die Umgebungen und NPCs wirken polygonarm, die Texturen verwaschen und die Effekte altbacken. Anscheinend haben die Entwickler ihr gesamtes Augenmerk auf die Modellierung und Animation der freakigen Protagonisten und Protagonistinnen gesetzt.
Traum in Weiß: Domina Suki weiß sich ihrer Umgebung modisch immer bestens anzupassen. |
Die insgesamt zehn spielbaren Charaktere wirken jedenfalls angenehm detailliert und die Bewegungsabläufe dank Motion-Capturing sehr geschmeidig. Zudem bedienen die Golfrüpel nahezu jedes Klischee und nehmen auch mal Promis wie Eminem auf die Schippe. Schade nur, dass sich die Sprüche und Aktionen der Anarchogolfer abseits des Drivens und Puttens recht schnell wiederholen und ihr viele Gesichter bereits aus dem Vorgänger kennt.
Zwischen Pulverschnee und Riesenpilzen
Jede Menge Abwechslung bieten hingegen die insgesamt acht unorthodoxen 18-Loch-Golfplätze, die euch nicht nur in industrielle Einöden, verschneite Gebirgsregionen, zugewachsene Aztekentempel und psychedelische Pilzlandschaften entführen, sondern auch recht spektakuläre Hindernisse und Layouts bieten. Ein paar Schauplätze wurden zwar nur leicht verändert übernommen, aber das Angebot ist ordentlich und weitaus üppiger und abwechslungsreicher als bei der Premiere im letzten Jahr. Einen Großteil der Plätze, Golfer, Outfits, Schläger und Extras müsst ihr allerdings erst freispielen.
Alles, was das Herz begehrt
Deutlich aufgestockt wurden übrigens auch die Spielmodi und -varianten. Neben einzelnen Freundschaftsmatches für bis zu vier Teilnehmer erwarten euch auch sieben spezielle Touren sowie 25 unkonventionelle Herausforderungen. Letztere reichen dabei von simplen Puttspielchen über Kuhjagden mit explosiven Golfbällen bis hin zum Niedermähen des Publikums in einem Golfkart, wobei Erfolge mit dem Ansteigen von Charakterwerten belohnt werden.
Sauerei auf der Weide: Gleich machen die Kühe mit unseren Explosivgolfbällen Bekanntschaft. |
Doch auch Puristen kommen auf ihre Kosten. Die insgesamt 13 Einzel- und Teamspielvarianten lassen jedenfalls so schnell keine Langeweile aufkommen. So könnt ihr etwa nach Baseball-, Bingo- oder Pokerregeln golfen und euren Gegner für jedes gewonnene Loch um einen Schläger nach Wahl erleichtern.
Netzexklusive Turniere
Schade allerdings, dass bei jedem Spiel nur maximal vier Teilnehmer an den Start dürfen und es keine Möglichkeit gibt, eigene Turniere anzulegen. Das heißt eine Möglichkeit gibt es doch – nämlich online. Hier stehen euch via Gamespy nämlich nicht nur die bekannten Offline-Modi gegen bis zu drei Kontrahenten aus aller Welt, sondern auch offizielle und selbst erstellte Turniere sowie internationale Ranglisten zur Verfügung. Direkte Vergleiche können sogar simultan ausgespielt werden, so dass man keine Zeit mit Zuschauen vertrödelt, was jedoch manchmal ganz unterhaltsam oder lehrreich sein kann.