Langweilig kann es mitunter aber doch werden, denn gleichstarke Mitspieler findet man aufgrund der geringen Userzahlen nur selten, während jeglicher Small- oder Trashtalk mangels Chat-Möglichkeiten – weder Headset noch Tastatur werden unterstützt – von vornherein unterbunden wird.
Skurrile Schauplätze: Wundert euch nicht, wenn bunte Riesenpilzen das Green bevölkern. |
Trotzdem ist der Online-Modus ein nettes Extra, das man angesichts des sehr günstigen Preises eigentlich gar nicht erwartet hätte. Etwas mehr hätte man sich hingegen bei der teilweise indiskutablen Ballphysik und wirren Kameraführung erwartet – die meiste Zeit verhält sich die weiße Kunststoffkugel allerdings glaubhaft genug.
Einfache Handhabung
Wenig auszusetzen gibt es hingegen an der Spielmechanik. Ihr wählt einen geeigneten Schläger, legt die bevorzugte Schlagart und -stärke sowie den gewünschten Effet fest und versucht dann durch möglichst präzises Ziehen und Drücken des Analogsticks euren Wunschschlag in die Tat umzusetzen. Die voraussichtliche Flugbahn wird vorher angezeigt, wobei Anfänger auch einen simulierten Ghostball schlagen oder Mulligans (Schlagwiederholungen) einsetzen dürfen. Beim Putten dürft ihr euch sogar bis zu drei Mal das mutmaßliche Schlagergebnis berechnen lassen, um nicht an trotz Gitterrasters oft schwer einzuschätzenden Gefällen und Böen zu scheitern.
Sadisten schlagen besser
Wer immer unter Par und auf der Rasenfläche bleibt, baut über eine entsprechende Energieleiste sogar Selbstvertrauen auf, das euch wiederum zu präziseren Schlägen verhilft. Wenn‘s hingegen überhaupt nicht läuft, sinkt selbiges, was natürlich zu einer noch schlechteren Performance führt. Aber keine Angst, bevor ihr in Depressionen verfallt,
Publikum auf der Flucht: Um Selbstbewusstsein zu tanken, könnt ihr auch Zuschauer überfahren. |
verprügelt ihr einfach euren Caddie oder heizt mit dem Golfkart eine Runde über den Parcours und schon strotzt ihr wieder vor Selbstvertrauen. Beliebig oft könnt ihr das natürlich nicht machen, aber oft ist es der einzige Weg aus einem anhaltenden Formtief und ein Spaß für jeden Sadisten.
Ausgebremster Spielfluss
Weniger spaßig sind hingegen die häufigen und teils unglaublich langen Ladezeiten, die den Spielfluss immer wieder unterbrechen. Zudem werden Anfänger eine Golfschule oder ein Tutorial vermissen, um sich mit der Spielmechanik und den Regeln vertraut zu machen, denn schließlich richtet sich Outlaw Golf 2 nicht an Profi-, sondern vielmehr an Gelegenheits- oder sogar Nicht-Golfer, die angesichts der unkonventionellen Aufmachung erstmals Lust auf den sonst so bieder anmutenden Sport bekommen haben. Dafür lässt sich allerdings die KI der CPU-Kontrahenten in vier Stufen an die eigenen Bedürfnisse anpassen.