Veröffentlicht inTests

Politik Simulator 2 (Taktik & Strategie) – Politik Simulator 2

Die diplomatischen Verwicklungen nach den Wikileaks-Enthüllungen, ein bevorstehender Konflikt auf der koreanischen Halbinsel oder das Ringen um Stuttgart 21 – all das könnten Themen im Politik Simulator 2: Rulers of Nations sein. Kann das Spiel die wichtigsten Probleme aktueller Weltpolitik streifen und gleichzeitig unterhalten?

© Eversim / Keyfactor

Smalltalkmaster

Verhandelt wird jede Menge, denn das ist eigentlich die einzige Möglichkeit, jemanden zu beeinflussen. Es gibt die Verhandlungen mit inländischen Politikern, etwa wenn Frau Merkel Herrn Ackermann zum informellen Tee lädt, was ihr virtuelles Pendant im Spiel ganz artig in ihren Kalender pinselt Die Verhandlungen sind etwas hölzern geraten, aber immerhin kann man loben oder bedrohen. Allerdings ist der Verlauf nicht immer dynamisch, da die Gesprächspartner oft nicht auf das Gesagte reagieren. Manchmal bekommt man den Oppositionsführer schließlich dazu, für einen zu stimmen. Leider hält der nicht immer Wort, so dass die Abstimmung doch noch in die Hose geht.

Außenpoltische Verhandlungen laufen ganz ähnlich, da man auch mit Staatschefs redet. Eine Gefahr, dass hier etwas bei Wikileaks ausgeplaudert wird, gibt es nicht, da das Geschwätz meist belanglos ist. Man sagt, dass man im Urlaub war, bietet dem Gast Kaffee an oder schwadroniert über die Menschenrechte im Lande. Hier kann sogar Chavez bei Ahmadinedschad monieren, er verletze diese, was fast Realsatire ist, da es in Venezuela auch nicht immer lupenrein demokratisch zugeht. Nützlicher sind da schon die Handelsverträge, die allerdings umständlich zu handhaben sind. Hier wäre eine Übersicht gut, was man an Waren überhaupt braucht.

Kein Spiel für Militärstrategen

Militärisch bietet der

Kampf in der seltsamen grünen Fläche. Venezuela und Kolumbien führen Krieg, und keinen interessiert es.  

zweite Teil von Politik Simulator auch recht wenig, wenn man es mit wesentlich anspruchsvolleren Hearts of Iron 3 vergleicht. Zwar lassen sich auch hier neue Waffen entwickeln, aber deren Einsatz verläuft vergleichsweise öde. Allein die schiere Kriegserklärung ist schon mit erheblichen Mühen verbunden, da es partout nicht funktionieren will. Man muss es gleich mehrmals tun, bevor es mal klappt, denn ohne darf man nicht angreifen.

Beginnt der Krieg, kann man entweder selbst kommandieren oder den Oberbefehl dem Generalsstabschef überlassen. Immerhin ist der recht aktiv und erobert sogar feindliche Städte. Toll wird das Kämpfen dadurch aber bei Leibe nicht, da die Darstellung auch beim Zoomen unansehnlich und unübersichtlich bleibt. Selbst wenn man selber befiehlt, welche Einheit angreifen soll, bieten sich kaum taktische Möglichkeiten. Man versucht halt mit seinen Truppen in die Städte zu kommen, wobei man mit lächerlich aussehenden Raketen beschossen wird. Letztlich endet der Konflikt so unvermutet wie begonnen hat, meist weil international Drück gemacht wird.

Außenpolitik im Multiplayer

Mit Freunden oder Fremden kann man auch Politik über das Internet spielen, wobei theoretisch bis zu 15 Hobby-Präsidenten teilnehmen können. Allerdings finden sich online kaum Mitspieler, da es sich um eine kleine Produktion handelt und die Community fast nicht existiert. Zudem ist auch nur der Wettkampfmodus und nicht auch der Weltmodus spielbar. Es wird allerdings schnell deutlich, dass sich Kampagne und Mehrspieler nicht wirklich unterscheiden.
   

  1. Mal so nebenbei:
    Es wäre falsch, den "Politik-Simulator 2" jetzt in einen Topf mit den ganzen Alltagssimulationen und deren Boom zu werfen, denn der erste Teil ist, wie die Vorschau zeigt, schon knapp 2 Jahre alt, also lange vor diesem Simulationsboom.
    Im englischsprachigen Raum heißt der erste Teil übrigens "GPS" (Geo-political simulator), es gab auch einen speziell auf die BRD abgestimmten Ableger mit dem Titel "Bundeskanzler 2009-2013".
    Traurigerweise sind diese Simulationen meist schlechte Spiele und vielleicht auch ebenso schlechte Simulationen. Da müsste ich mir die Mechanismen mal genauer anschauen und analysieren und sind wenig hilfreich dabei, vielen Leuten politisches Handeln näherzubringen.
    Populistische Vorurteile wie "Die sind eh alle korrupt" oder Verschwörungstheorien ala "RFID unter die Haut/New World Order" helfen dazu aber noch weniger.

  2. Oder man schaut sich einmal Democracy 2 an. Oder wenn man noch härter drauf ist, die DOS Uralt-Klitsche Hidden Agenda. So wirds gemacht! :wink:

  3. Also das Spiel mag ja ziemlicher Mist sein, aber deswegen keinen Bock haben, den Test mal anständig quer zu lesen, ist Mist. So viele Rechtschreibfehler kommen selbst bei 4players nur selten vor.
    Naja ansonsten halt Simulation as usual. Tante Emma und Opa Horst werden sich sicher freuen, ihren Enkeln und Neffen mal ein Spiel mit pädagogisch wertvollen Inhalt schenken zu können. Der Rest spielt Civilization und Hearts of Iron.

  4. So wie's scheint bleibt "1990" (vielleicht neben Caribbean Disaster; okay, dann kann man auch noch Tropico mit reinnehmen) die einzig wahre Politiksimulation :D *g*

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1