Das liegt daran, dass es zum einen trotz Zielfunktion nicht klar ersichtlich ist, ob ich hoch oder flach schieße – mal wird so, mal wird so abgeschlossen; auch die Richtung scheint sich nicht immer präzise an meine Remote-Vorgabe zu halten. Besser wäre es gewesen, wenn der Zielmarker mir auch irgendwie anzeigt, vielleicht über eine angedeutete vertikale Linie oder eine Farbänderung, dass ich z.B. den rechten Winkel und nicht das rechte untere Ecke im Visier habe. So laufe ich auf das Tor, will den Ball flach links versenken und er fliegt dennoch hoch und mittig. Natürlich klappt das mit der Zeit besser, aber die Fehlerquote ist zu hoch. Bei den Ecken und Freistößen wirkt sich das neue System allerdings konsequent in der Höhe aus: Einfach die linke oder rechte Ecke markieren und der Ball jagt schön über die Mauer, wobei besonders löblich ist, dass ich als Verteidiger auch den Torwart entweder in die kurze oder lange Ecke bewegen kann, um den Schuss abzufangen. Etwas enttäuschend ist allerdings auf lange Sicht, dass ich als Schütze quasi nur die Richtung beeinflussen und dann das Nunchuk schütteln kann – hätte man mit den Möglichkeiten des Wii nicht auch aktivere Schlenzer & Co integrieren können? So hat das System der Standards noch immer etwas Statisches an sich, da es scheinbar nur auf die Werte des Schützen ankommt, aber nicht auf mein Timing.
Aber zurück zum freien Schuss, zurück zum eigentlichen Knackpunkt an dieser im Ansatz guten Neuerung: Die Schussausführung über den B-Knopf sorgt für Verwirrung, denn dieser Knopf ist ja auch für den Pass zuständig – leider kommt es da zu Überschneidungen. Ich laufe also auf das Tor zu, will eigentlich die rechte untere Ecke anvisieren und mit B-Druck voll abziehen, aber stattdessen wird aus dem Schuss ein flacher Pass und der Stürmer neben mir nimmt plötzlich einen Auch bei Freistößen wirkt sich das neue Konzept aus: Ihr habt die freie Wahl, welche Ecke der Ball erreichen soll – und auch der Torwart kann sich auf eine Ecke konzentrieren.
Doppelpässe: Intuitiv ist anders
Eine weitere Neuerung in der Offensive ist die Give-and-go- sowie Doppelpass-Mechanik – und die sind beide trotz akribischer Trainingsmöglichkeiten gewöhnungsbedürftig. Fußball muss gerade in diesem wichtigen Bereich intuitiv und flüssig ablaufen, wenn es im Strafraum zum Ausspielen oder auf engem Raum zu öffnenden Kurzpässen kommen soll. Aber hier verlangt Konami zu viel des Guten an Knopfkombinationen, zumal man das Zug-Dribbeln zur Voraussetzung für den Doppelpass macht – sprich: Ich muss ersten einen Spieler mit gedrückter A-Taste per Remote in eine Richtung bewegen, dabei die Z-Taste gedrückt halten und in dem Moment, in dem ich einen Doppelpass einleiten will, die B-Taste drücken. Warum kann ich das nicht auch aus dem Stand oder ruhiger Bewegung heraus?
Viel hat sich an der Kulisse nicht getan, aber es gibt hier und da wenigstens kleine Verbesserungen. Schön ist auch, dass der Netzcode relativ stabil ist und es online mehr Komfort gibt. |
Ja, das kann man trotzdem konzentriert ausführen. Und ja, das ist auf den ersten Blick nicht viel, was man sich da merken muss, aber auf dem Platz versemmelt man das in hektischen Situationen zu oft und es kommt zu selten zu den öffnenden Situationen, die man sich von einem Doppelpass erhofft; also lässt man ihn genau so weg wie viele andere kleine Feinheiten, die einfach im überfrachteten Mikromanagement zwischen Remote-Zug, Z-Knopf-Halten und Nunchuk-Gefuchtel untergehen – egal ob das Durchlassen des Balles, Matthews-Finte, Heber, Hackentrick, das Passen&Laufen oder das Antäuschen eines Schusses. Einerseits ist es gut, dass Konami alle Finessen der großen Vorbilder einbaut, andererseits kann man vieles gar nicht umsetzen, weil man schon mit dem Pfeileziehen und der Planung der nächsten Schritte zu tun hat.
Übersichtliche Strategie und technisches Kleinklein vertragen sich scheinbar nicht so gut. Umso löblicher ist es, dass Konami allen Einsteigern ein überaus ausführliches Training aller Situationen anbietet – allerdings nur für die Variante mit Nunchuk und Remote, nicht für die Classic- oder reine Remote-Steuerung: Man bekommt hier nicht nur erläuternde Texte und animierte Schaubilder, sondern kann alles vom einfachen Dribbling oder Schuss bis zum Doppelpass aktiv nachspielen, um es zu verinnerlichen. Und natürlich gibt es auch wieder ein freies Training oder Ecken- und Elfmeterübungen. Die deutschen Texte sind übrigens nicht nur oftmals undeutlich übersetzt, sondern auch stümperhaft formuliert oder einfach fehlerhaft. Selbst im Online-Menü begrüßt einen zuerst die „Freudesliste“. Hallo Konami? Bitte wechselt mal das Übersetzerteam!
Ich bin zwar kein Fan von solch gewagten Äußerungen, aber dem Kern schließe ich mich an: PES für die Wii hat eine neue Pforte geöffnet.
Ich habe Fußballspiele bisher immer gehasst und erst mit der Wii hat es mir nicht nur Spaß, sondern RICHTIG Spaß gemacht, über mehrere Monate und alleine die Erstellung eines Dream-Teams in der Champions Road hat sicher 100 Stunden gedauert - und ich bin noch nicht fertig... ^^
Ich will nicht zu sehr von mir ausgehen, weil, jedem das Seine, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass nur ich so denke. PES für die Wii fehlt nur noch der Lizenz-Umfang eines Fifa und etwas Feinschliff im Verhalten der Spieler. Das in Zusammenhang mit dieser neuen Spielmechanik ist für mich ein neues Kapitel der Fußballspiele.
Wer hat denn heute keine Onlineanbindung mehr?
Zumindest die Leute, die den Test auf 4players lesen habe auch ihre Wii am Netz
Vielen Dank, das ging ja schnell!
Übrigens: Guter Test, auch wenn bei der Wertung gegeizt wurde :wink:
Einmal B = flacher Pass
B zweimal antippen = hoher Pass
Hallo Leute,
Hab' mir PES 2009 gegönnt und auch die ganze (ca. 70-seitige) Spielanleitung durchgelesen, doch niergends steht, wie ich bei manuellen Pässen die Höhe beeinflussen kann?!?! Kann mir jmd helfen?
Vielen Dank!