In zwei Situationen bietet sich das an: Wenn man mit dem Rücken zum Gegner auf ein Zuspiel wartet, kann man die Pille zum einen über R3 annehmen und sie damit leicht anheben; wenn man dann im richtigen Augenblick den linken Stick Richtung Hintermann bewegt, dann lupft man den Ball elegant hoch über ihn hinweg, während man ihn umrundet – das sieht richtig klasse aus! Vor allem, wenn man das am Strafraum macht und danach abzieht. Und keine Bange: Das klappt nicht immer, vor allem nicht, wenn Badstuber oder Hummels hinter einem stehen. Nein, Dortmund ist nicht dabei, aber weil die deutsche, serbische und polnische Nationalmannschaft (mit teilweise falsch geschriebenen Namen wie „Braczykowski“) integriert sind, kann man sich 80% der ersten Elf zurecht transferieren.
Zurück zur Antizipation: Wenn man hoch angespielt wird und die entsprechende Taste gedrückt hält, kann man sich die Pille zum anderen direkt für den Schuss zurechtlegen; sowohl als Brustablage als auch mit dem Fuß – sehr elegant. Wenn Benzema einen scharf geflankten halb hohen Ball mit links butterweich volley annimmt und mit rechts noch vor dem Bodenkontakt abschließt, hat das etwas Galaktisches. Einige Top-Stars sind wirklich sehr stark in diesen Manövern, aber wir können Entwarnung geben: Ja, sie sind auf dem Platz sehr wirkungsvoll, sie können richtige Solotänze durch die Abwehr hinlegen, die in FIFA 13 undenkbar sind, aber sie sind nicht übermächtig – man kann sie stoppen. Unterm Strich kann man festhalten, dass PES im 1-gegen-1 an Qualität und Spannung gewonnen hat.
Dynamischer Spielrhythmus
Vor allem die markanten Tempowechsel kennzeichneten den Kick im letzten Jahr. Allerdings wirkte das Geschehen oftmals zu überdreht und die Pille selbst etwas zu sprunghaft – wir nannten das Flippercharakter. Dieser Unruhe hat Konami ein entgegen gewirkt, denn der Spielaufbau ist etwas langsamer und die physikalischen Reaktionen bei Pressschlägen, Abprallern & Co wirken harmonischer. Aber das Feintuning hat nicht ausgereicht, denn es gibt immer noch unrealistisch explosive Zuspiele und Schüsse aus dem Stand, wenn der Ball raketenhaft über 50, 60 Meter jagt.
Auffällig ist, dass die Ausdauer keine allzu große Rolle spielt: Man kann quasi über 90 Minuten Vollgas geben, ohne dass Spieler spürbar an Geschwindigkeit verlieren. Gerade Online-Spiele fühlen sich manchmal an wie Eishockey, wenn es extrem schnell hin und her geht, rauf und runter, ohne Pause. Das mag sich extrem anhören, denn man kann ja auch Tempo rausnehmen, aber man hat das Gefühl, dass manche Spiele nur aus rasantem Konterfußball bestehen, weil die Pässe einfach so schnell Distanzen überbrücken. Das mag zwar über 90 Minuten wenig authentisch aussehen, sorgt aber für Spannung und Unberechenbarkeit.
Man kann nach der Balleroberung hervorragend von Abwehr auf Angriff umschalten, indem man weite hohe Pässe oder scharfe diagonale Pässe in den Raum spielt. Wenn das klappt, ist dieser Kick ganz nah dran am modernen Angriffsfußball, zumal sich die Stürmer clever von alleine freilaufen. Wie gehabt kann man auch selbst eingreifen, um seine Außen nach vorne zu schicken oder gar selbst zu steuern; diese „Teammate Control“ bietet mehr Freiheit als FIFA 13, bleibt aber weiterhin etwas fummelig zu bedienen.
Das Schöne ist: Der schnelle Zug zum Tor ist kein Freifahrtschein für zweistellige Ergebnisse, denn auch die defensiven Automatismen haben sich spürbar verbessert. Die KI stellt Räume von alleine zu und fängt Pässe besser ab – dieses PES inszeniert wesentlich hartnäckigere Duelle im den Ball und die Schiedsrichter lassen viel Körperkontakt laufen, so dass es im Mittelfeld zu aggressiven Zweikämpfen kommt. Außerdem kann man sehr gut beobachten, wie sich die Abwehrreihe neu formiert oder mit nach vorne aufschließt, um die Abstände zu verringern. Die Verteidigung bildet also ein taktisches Gegengewicht zu all den offensiven Möglichkeiten. Sie verlangt allerdings mehr manuelle Aufmerksamkeit und Antizipation als in FIFA, weil man nicht so leicht in die Zweikämpfe kommt, weil vor allem das Abschirmen nicht so effizient ist und die Balleroberung mehr manuelles Timing verlangt – hier wurschtelt sich der Stürmer also eher durch als in den EA-Arenen.
Dieses Jahr kann man auf Wunsch jederzeit manuell passen: Dann zeigt ein Pfeil an, in welche Richtung der Ball gespielt wird, flach oder hoch. So kann man z.B. gezielt und druckvoll in die Lücken der Viererkette passen oder eben à la Barcelona zum schnellen Kurzpass-Tiki-Taka übergehen. Auch das braucht Übung, aber weil man immer die Option dazu hat, nutzt man diese Möglichkeit auch öfter. Auf diese Art kann man übrigens auch abschließen, also manuell aufs Tor zielen. Neu sind zudem die Flatterbälle: Wer aus der Distanz schießt, kann über erneuten Druck der Schusstaste für eine unangenehme Flugkurve sorgen. All das sind Kleinigkeiten, die vielleicht nicht immer auf Anhieb klappen, aber die PES aufwerten.
freu mich schon auf die PC-Version. Die sieht dann auch viel geiler aus.
Grösster Schrott das Spiel. Es gibt IMMER NOCH keine Option, um Gegner im Online-Modus nach Ping zu filtern. Folge : Man kriegt immer noch permanent Gegner aus Amerika, Kolumbien etc. und hat infolgedessen schön eine Verzögerung von einer Sekunde -> Unspielbar
Aber FIFA ist (dank Momentum) genau so wenig eine Alternative. Traurig
Liebe 4P Redaktion: Ihr stimmt mir doch zu, dass im Online Multiplayer 2 vs 2 immer schon die creme de la creme des pes kicks war - entsetzt stelle ich nach dem heutigen update fest, dass der Community Modus mit Widget ein Witz ist: Jeder steuert nur EINEN Spieler - hallo??? Klassisch 2 vs 2 ist gestrichen!! Gibt es überhaupt ein Mannschafts-Sportspiel, wo man das NICHT kann ausser nun bei PES 2013? Eine Farce! Bin gespannt, ob und wie ihr euch dazu äußert ^^