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Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf (Adventure) – Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf

Viele Rätselspiele versprühen den Charme eines Hausarztbesuches: Da steht jemand Dreimalkluges in einem Kittel, untersucht die aktuelle Verfassung des Spielers und stellt Fragen, die zur Diagnose der Intelligenz führen. Das Ganze wird tabellarisch in kalten Farbtönen festgehalten. Was wäre, wenn ein Rätselspiel etwas kreativer, erzählerischer und ansehnlicher zu Werke gehen würde? Was wäre, wenn es den Charme eines Detektivromans versprühen würde?

© Level-5 / Nintendo / Level-5

Miyazaki lässt grüßen

Sieht aus wie ein Adventure, spielt sich auch wie ein Adventure: Während ihr oben das Dorf im Blick habt, könnt ihr unten mit Bewohnern interagieren, ein Gebäude betreten oder eine Richtung wählen. Ihr kommt bei einem Rätsel nicht weiter? Dann hilft unser Puzzle-Guide!

Ein rostrotes Auto tuckert gemächlich über grüne Wiesen und Felder. Während unbeschwerte Akkorde im Hintergrund für entspannte Stimmung sorgen, unterhält sich der Mann am Steuer mit einem Jungen. In seinem braunen Mantel samt Zylinder wirkt er wie ein europäischer Gelehrter des 19. Jahrhunderts, während der Kleine mit seiner blauen Uniform fast an ein Internatskind erinnert. In bestem britischem Akzent plaudert er mit dem Fahrer – es gibt tatsächlich Sprachausgabe, wenn auch nur englische.

Schon in diesen ersten Szenen verwandelt sich der DS in eine kleine Leinwand, auf der ein nostalgisches Gemälde entsteht. Man fühlt sich aufgrund des liebevollen Zeichenstils fast an die Filme eines Hayao Miyazaki erinnert. In Sachen Artdesign hat sich das Team von Level 5 jedenfalls bestens inspirieren lassen: Einfache, aber idyllische Bilder und sanft fließende Musik gehen hier eine ähnliche Symbiose ein wie in „Das Schloss im Himmel“, „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Kikis kleiner Lieferservice“. Auch wenn die Story letztlich nicht an diese Meisterwerke heran reicht, vertiefen all die feinen Zeichentrickfilme diese gefühlte Nähe.

Willkommen in Saint-Mystère

Worum geht es? Professor Layton und sein junger Assistent Luke sind auf dem Weg in das kleine Dorf Saint-Mystère, denn dort sollen sie nach dem Tod des Barons die Erbfrage klären. Das Testament des Verstorbenen ist auch gleich das erste Mysterium: Derjenige soll der alleinige Erbe sein, der den Sagen umwobenen Familienschatz findet. Allerdings ist dieser „Goldene Apfel“ irgendwo in dem Dorf verborgen. Und kaum sind die beiden in der Villa angekommen, geschieht auch schon der erste Mord im besten Agatha Christie-Stil. Wie in einem guten Krimi wird hier also gleich die Neugier geweckt.

Wo befindet sich der Schatz? Wieso ist es ein Goldener Apfel? Und wer ist der Täter? Diese Fragen müssen die beiden bei ihrer Recherche vor Ort beantworten. Man bewegt sich wie in einem Adventure durch mittelalterlich anmutende Gassen, indem man Gebäude über ein Handsymbol betritt oder die Schauplätze über Pfeilsymbole wechselt. Zwar ist alles nur ausgesprochen spärlich animiert, aber dafür malerisch inszeniert.

Eines der ersten Rätsel zum Warmspielen: Hier muss man einfach ein gutes Auge haben.
Manchmal öffnet erst ein gelöstes Rätsel den Weg über einen Fluss oder durch ein verschlossenes Tor. Und manchmal ist es einfach die Zeit, die bestimmte Lokale öffnet – denn in Saint-Mystère geht irgendwann sehr stimmungsvoll die Sonne unter. Ähnlich wie Sherlock Holmes und Dr. Watson bilden die beiden eine Art Detektivteam, das über neun Kapitel Indizien sammelt und auf dem Weg zum großen Ziel viele kleine Rätsel lösen muss.
Denn jeder Dorfbewohner, der vielleicht etwas über den Mord oder andere Geheimnisse wie den düsteren Glockenturm weiß, kann auch ein Rätsel zum Besten geben. Also tippt man alle Leute an, um mit ihnen zu sprechen. Da dem Professor der Ruf eines messerscharfen Denkers voraus eilt, erwartet jeder natürlich eine Lösung, bevor er plaudert.

Rätsel für alle Fälle

Über 130 Kopfnüsse gilt es zu knacken, die meist von schrägen, schrulligen oder schillernden Dorfbewohnern stammen. Die sind vielleicht nicht immer so gut gezeichnet wie die wichtigen Protagonisten, aber sie sorgen für Leben und Abwechslung in den Gassen. Sind es zu Beginn simple Denk-, Mal- und Ausschlussaufgaben, steigern sich Anspruch und Vielfalt mit der Zeit. Es gibt Geometrie und Algebra, es gibt Mengenlehre und Statistik, es gibt optische Täuschungen und Scherzfragen, es gibt Verschiebe- und Logikrätsel, es gibt Kombinations- und Puzzlespiele, einen Hauch Sudoku sowie Rechen- und Symbolrätsel.

Das Schöne ist, dass die Entwickler auch viele historische Klassiker integriert haben, die seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen für angeregtes Nachdenken gesorgt haben: Drei Wölfe und drei Schafe etwa, die mit einem Floß von der einen auf die andere Fluss-Seite gebracht werden müssen, ohne dass die Wölfe irgendwo in der Überzahl sind. Oder das Aufteilen von acht Litern Flüssigkeit auf jeweils vier Liter, wobei man nur Eimer bestimmter Litermenge zum Umfüllen hat. Der kleine Nachteil ist vielleicht, dass Kenner der Materie hier bei einigen Problemen nur müde gähnen werden und dass sich einige Rätseltypen auf Dauer wiederholen.
         

  1. ich kanns dir auch nur wärmstens empfehlen chiller wenn du auch nur etwas spass am rätseln hast.
    habs gestern durchgezockt. das hat mich so gefesselt dass ich den tag eig nichts anderes mehr gemacht hab.
    sowas schaffen heutzutage nichmal die GROßEN spiele bei mir^^

  2. ich daddel schon den ganzen tag des game. leider ist zu weniger von der sprachausgabe vorhanden und ich wünschte mir, dass es in irgendeiner art und weise n paar animationen geben würde, aber das rätseln ist echt klasse
    hoffentlich bleibt die geschichte auch ordentlich
    edit:
    danke an den vorredner für den fetten spoiler -.-'

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