In anderen Bereichen macht Quantum Break eine deutlich bessere Figur – allen voran bei der durchdachten Geschichte, die dank interessanter Figuren und Handlungsbögen nicht nur die Neugier weckt, sondern deren Fortgang sich an so genannten Junction Points auch mit Entscheidungen beeinflussen lässt. Diese trifft man stets in der Rolle des Antagonisten Paul Serene und erhält in diesen kurzen Abschnitten interessante Einblicke in dessen Motive und den Konflikt innerhalb von Monarch Solutions. Dieser steht auch innerhalb der vier TV-Episoden im Mittelpunkt, die als Verbindungsstücke zwischen den fünf Akten fungieren. Bevor man sich an den Story-Gabelungen endgültig für einen der beiden Wege entscheidet, bekommt man auf Wunsch vorher noch einen kurzen Einblick, welche Konsequenzen die jeweilige Wahl mit sich bringen würde. Schon der erste Junction Point hat es in sich: Lässt man alle Zeugen eines Zwischenfalls brutal hinrichten oder fährt man lieber eine verlogene PR-Kampagne mit dem Risiko, dass die Wahrheit doch noch ans Licht kommt?
Je nach Entscheidung trifft man z.B. auf andere Nebenfiguren im Spiel und sogar die Handlung innerhalb der TV-Serie wird mit alternativen Szenen entsprechend angepasst. Eigentlich eine coole Idee, für die ein entsprechend hoher Aufwand betrieben wurde. Hat man aber erst mehrere Varianten des Zeitstrangs ausprobiert, wird man schnell feststellen, dass sich die Unterschiede und Auswirkungen bei den Entscheidungen in Grenzen halten. Meist werden nur ein paar Dialogzeilen und Szenen ausgetauscht, die für das große Ganze genauso wenig von Bedeutung sind wie der mögliche Verlust von Nebenfiguren. Es läuft immer auf das gleiche unvermeidbare Ziel hinaus, dem man sich immer auf dem gleichen Weg nähert. Wie schön wäre es z.B. gewesen, je nach Entscheidung auch andere Schauplätze zu sehen oder alternative Endsequenzen zu erleben… Einen weiteren Schwachpunkt im Story-Bereich stellen die zahlreichen Textdokumente wie E-Mails oder Zettel dar, durch die man sich für ein komplettes Verständnis der Hintergründe wühlen sollte. Selbst wenn man nicht länger darüber nachdenkt, warum man neben den Munitions-Rucksäcken auch so einfach Zugriff auf vertrauliche Dokumente erhält: Man übertreibt es für meinen Geschmack mit diesen Text-Lawinen, die auch noch von ausgelagerten und langweilig präsentierten Audio-Logs umrahmt werden. Eine deutlich bessere und angenehmere Lösung stellen für mich die wenigen Video-Aufnahmen dar, die man sich auf Fernsehern direkt im Spiel anschauen kann. Ja: Remedy hat viel zu erzählen und viele Details sind durchaus interessant. Aber die Methode, all dies überwiegend durch das Studieren des Mailverkehrs zu vermitteln, erscheint suboptimal. Besser gelingt dies in den Zwischensequenzen oder den Dialogen zwischen Figuren im Spiel, auch wenn diese manchmal mittendrin abgebrochen werden. Die Echos aus der Vergangenheit, die man suchen und aktivieren kann, liefern ebenfalls nützliche Erkenntnisse. Nicht zu vergessen die unterhaltsamen Episoden der Serie, die im Stil einer XL-Zwischensequenz mit realen Schauspielern die Story vorantreibt. Und auch wenn die Inszenierung der Actionszenen mitunter etwas gestellt und amateurhaft wirkt, fügen sich diese kleinen TV-Auszeiten klasse in die Handlung ein. Das Konzept mit der Kombination aus Spiel und Live-Action-Serie geht überraschend gut auf!
Gefährliche Anomalien
Ebenso überzeugt der Wechsel aus Schießereien, Erkundung und Geschicklichkeitseinlagen. Vor allem Letztere haben mir richtig gut gefallen, weil sie meist in die visuell beeindruckenden Zeitanomalien eingebettet werden. So hüpft und klettert man z.B. durch einen massiven Schiffs-Unfall an einer Brücke, der mitten in einer Zeitschleife feststeckt und immer wieder ruckartig in einer kurzen Sequenz abgespult wird. Hier ist man ebenfalls auf die übernatürlichen Fähigkeiten angewiesen, um sich einen sicheren Weg durch die Katastrophe zu bahnen. Leider tauchen solche Abschnitte nur selten auf und fallen zudem sehr kurz aus. Gleiches gilt für die kleinen und durchweg simplen Rätseleinlagen, bei denen man sich mit Zeitmanipulationen und Fähigkeiten in der Regel Zugang zu weiteren Arealen verschaffen muss. Will man z.B. die Tiefgarage erreichen, spult man an der entsprechend markierten Stelle zunächst die Zeit zurück und spurtet anschließend zusammen mit dem Lieferwagen durch das Tor, das man durch diese Aktion geöffnet hat. Schade, dass man sich nicht zutrauen konnte oder wollte, ein paar komplexere Zeiträtsel zu designen – das Potenzial wäre auf jeden Fall da gewesen.
Danke.
Habe jetz die ersten beiden Kapitel gespielt und es klappt wunderbar. Ich finde es eigentlich genau richtig so.
Das Spiel, an sich, ist wirklich gut. Was hier gesagt wurde, kann ich bestätigen. Spielmechanisch sicher nicht der größte Wurf, aber von der Story her, ist es doch sehr ordentlich.
Ich hatte auch die Befürchtung, mich würde die Serie stören und mich aus dem Spiel reißen. Aber ich muss sagen, sie gefällt mir wirklich gut.
Nur die ganze Leserei ist, auf Dauer, etwas anstrengend. Teilweise liegt ja wirklich, alle 3 Meter, eine Nachricht.
Das Problem ist halt, dass die Nachrichten wirklich einige wichtige Infos enthalten, wenn man alles verstehen möchte.
Alles in allem bin ich aber bisher sehr zufrieden mit QB.
Wünsche dir auf jedenfall beste Unterhaltung!
Ich hab es mir jetzt auch geschnappt.
Werde heute Abend anfangen. Nur wegen dem Schwierigkeitsgrad bin ich noch unsicher. Werde wohl erstmal auf Schwer beginnen und mir anschauen, wie es läuft. Runter stellen kann man ja immer noch.
Wobei ich dazu meistens zu stolz bin und dann solange gegen die Wand renne, bis sie bricht.
Eine Schande gibt's allerdings, in meiner Vita und die ärgert mich bis heute.
Bei Metal Gear Rising habe ich den Endkampf nie geschafft.
Der erste Teil war kein Problem, aber dann kommt so eine Aneinanderreihung von seltsamen QuickTime Events. Nach geschätzten 200 Versuchen hab ich aufgegeben.
Das nagt noch immer an mir, aber ich konnte mich bis heute nicht dazu durchringen, dass nochmal zu spielen.
Freue mich auf jeden Fall auf QB und die Geschichte. Hat sein Gutes, nicht gleich alles zu kaufen. Momentan ist ja nicht viel los, was Neuerscheinungen angeht.
Hab das Spiel jetzt auch durchgespielt auf dem PC. Performance mit Nvidia-Karte ja eher eine Krankheit, aber naja. ^^ Fast alles auf Medium, damit die 60fps wenigstens halbwegs durchgängig waren.
Fand das Spiel ganz gut. Story war ganz interessant, den Kämpfen fehlte aber so ziemlich die Abwechslung. Daran haben die Zeitkräfte leider auch net viel geändert. Eigentlich wars etwas zu einfach auf "normal" und ich bin deshalb nur selten gestorben, aber das war jetzt irgendwie kein Spiel bei dem ich noch zusätzlich ne Herausforderung gesucht hätte.
Den Kritikpunkt mit den vielen E-Mails etc. kann ich zwar nachvollziehen, aber ich hab das trotzdem alles gelesen. Hat das ganze schon etwas interessanter gemacht und ich hätts net missen wollen.
Die TV-Serie war imo ganz gut integriert. Ich hab die Episoden gerne geschaut und hatte jetzt net das Gefühl, dass das unwichtig war.
Habs jetzt auch paar Stunden gespielt und bisher gefällt es mir durchaus.
Optisch ist das Spiel eine Wucht und die Inszenierung ist einfach super.
Die Story ist interessant und ergibt zusammen mit der Serie, der Synchro und allem ein bisher gutes Gesamtpaket - mal sehen wie lange es einen bei Laune hält.
Was die Action angeht bin ich mir unschlüssig.
Das man automatisch in Deckung geht und nicht auf Knopfdruck hätte funktionieren können, tut es hier aber nicht so richtig, es fühlt sich nicht richtig ja sogar leicht schwammig an.
Aber abgesehen davon ist die Action ganz gut gelungen und wurde mit den Fähigkeiten gut aufgemischt.
Auch da bin ich gespannt, ob einen das lange bei Laune hält, oder ob es sich schnell abnutzt und monoton wird.
Bisheriger Eindruck ist aber durch die Bank gut.