Rainbow Six Extraction (Shooter) – Rainbow-Einheit auf Alienjagd

Fazit

Auf den ersten Blick folgt Rainbow Six Extraction dem populären Trend der PvE-Action wie World War Z oder Back 4 Blood. Doch mit dem grandiosen und seinem „Alter“ trotzenden Rainbow Six Siege als mechanischer Basis gefallen mir die teamtaktisch geprägten Ausflüge gegen die Archaeen deutlich besser als die „Endlos-Action“ von Saber Interactive oder Turtle Rock. Statt auf Gegnerwellen setzt Ubisoft auf clever designte Karten, abwechslungsreiche Spezialisten, von denen einige hinsichtlich  der Spielbalance erst im Team ihre ganze Stärke ausspielen und vor allem auf intensive Spannung – die sich insbesondere auch bei der Risikofrage zeigt, ob man die nächste Aufgabe in Angriff nimmt oder doch lieber den Rückzug antritt, um seine Spielfigur nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Wie bei Siege muss das Spieler-Trio seine Aktionen im Kampf gegen die clever agierenden Gegner aufeinander abstimmen, Kommunikation ist (über-)lebensnotwendig. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das Spiel mit einem festen Team in jedem Fall den zufälligen Begegnungen vorzuziehen ist, bei denen man viel zu oft auf Rambos trifft. Die Schussmechanik ist famos, die bekannten Elemente harmonieren gut mit den frischen. Die trivialen Nebenaufgaben wirken allerdings zu generisch und losgelöst vom Rest. Es könnte auch mehr Aufgabentypen geben, doch die vorhandenen sind mit den Mutationen der Gegnerschar variantenreich genug, um auf den gut designten Karten stets für Spannung sorgen zu können. Schade ist zudem, dass man bei Solo-Ausflügen keine KI-Begleiter zuschalten darf. Dessen ungeachtet ist Rainbow Six Extraction ein gelungener Taktik-Shooter, der mit seiner intensiven Spannung überzeugt, sich sowohl für Solisten, aber noch mehr für eingespielte Teams eignet und sowohl in kurzen als auch ausgiebigeren Sessions nicht an Reiz verliert – zumindest, bis man die „Story“ beendet hat und sich dem Endgame widmet, das sich in der Phase nach dem Launch bewähren muss.