Richtig nervig können zudem die Übergänge zwischen den Welten sein: Eigentlich macht das Grinden und rechtzeitige Abspringen auf den leuchtenden Neonröhren ja Spaß, aber eben nur kurzfristig. Wenn die Fahrt in den nächsten Level zu lang wird, weil man zu oft abstürzt oder einfach keine Ende in Sicht ist, reichen abgefahrene Musik und grelle Farben einfach nicht mehr aus, um zu motivieren. In den Bereich gut gemeint, aber unspektakulär umgesetzt gehört auch das Rennen in der Eiswelt gegen Globox, das eher zum Einschlafen einlädt, weil der Strecke der nötige Pfeffer fehlt – in Sachen Fun-Race waren Jak&Daxter oder Ratchet&Clank wesentlich packender.
Traumhafte Comic-Welt
Es ist einfach faszinierend, was die Designer von Ubi Soft hier auf die Mattscheibe zaubern. Rayman 3 versprüht von der ersten Minute an einen ganz besonderen Charme: stimmungsvolle Licht- und Farbenspiele, witzige Figuren und malerische Abschnitte sorgen für klasse Atmosphäre, die der PS2 alle Ehre macht – die Unterschiede zu GameCube und Xbox sind kaum zu spüren. Nur manche Bodentexturen wirken vor allem auf der Xbox detaillierter. Die Levels bieten von verträumten Wäldern über gefährliche Sümpfe bis hin zu Lava- und Eiswüsten eine Menge Abwechslung.
Die Außenareale sind allerdings abgegrenzt, manchmal sogar sehr klein und ermöglichen so nicht die völlige Erkundungsfreiheit eines Jak&Daxter. An manchen Stellen wird die Abenteuerlust daher schnell von der Levelgrenze gebremst. Dafür gibt es wiederum sehr viele Innenareale mit verzweigten Tunneln, Schächten und riesigen unterirdischen Hallen.
__NEWCOL__Auch wenn manche Texturen im Detail schwächeln und die meist unbewegte Pflanzenwelt nicht an die Vorzeige-Flora von Jak&Daxter anknüpfen kann, ist die Spielwelt sicher eine der schönsten des Genres: Goldgelbe Lichtschächte, riesige Sternentreppen, die sich spiralförmig gen Himmel winden und glattpolierte Spiegelböden sorgen immer wieder für Begeisterung. Man fühlt sich teilweise wie in einem bunten Comic-Märchen.
Jeder Abschnitt wird dem Gameplay entsprechend musikalisch untermalt – hektische Töne bei Bosskämpfen, verträumte Melodien bei Erkundungen, schnelle Beats bei Levelübergängen. Nur die monotonen Hilferufe der eingesperrten Kleinlinge nerven auf Dauer. Ansonsten überzeugen Musik, Sounds und Sprache auf ganzer Linie.
Klasse Lokalisierung
Ein akustisches Highlight sind die witzigen Dialoge zwischen Globox und Rayman, denn der blaue Riese verblüfft immer wieder mit neuen Sprüchen oder allergischen Reaktionen, die zum Schmunzeln anhalten: Mal juckt es ihn z.B. so sehr am Bauch, dass er seinen Wanst auf allen Vieren über den Boden scheuert. Dass sich hinter Globox die Stimme von Guildo Horn verbirgt, merkt man erst beim zweiten Hinhören. Der Nussecken-Fetischist hat seine Sache sehr gut gemacht und verleiht Globox unheimlich viel Charakter. Aber auch die anderen Sprecher dürfen sich auf die Schulter klopfen, denn die Stimmen der Fieslinge, Ärzte und Kleinlinge überzeugen durchweg mit schauspielerischer Qualität – klasse Arbeit.
Hmm, Rayman Revolution gefiel mir überhaupt gar nicht, da es vor allem durch die auffälligen Ladezeiten ziemlich verhunzt wurde. Prozentual gesehen wird der Nachfolger von Rayman Revolution nun schlechter bewertet, dies hab aber auch viel mit der hochklassigen Referenz wie z.B. Jak & Daxter, Sly Cooper, Ratchet & Clank usw. zu tun. Ich hoffe einfach, dass der jüngste Teil der Rayman Serie der Beste ist und mich wie Mario, Banio Kazooie + Tooie (!!!!) und Jak & Daxter an den Bildschirm fesselt
Ubi Softs Maskottchen will es wissen: Mit Rayman 3 Hoodlum Havoc blasen die Franzosen zum Generalangriff auf die Jump`n Run-Ikonen der PS2. Rayman entführt Euch in eine bezaubernde Comic-Welt, die vor kreativen Ideen, Witz und Charme nur so sprüht. Ob das reicht, um Award-Euphorie à la Ratchet&Clank oder Sly Raccoon zu verbreiten, verrät unser Test!