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Retrovirus (Shooter) – Retrovirus

Kennt noch jemand Microcosm? Im Action-Titel von Psygnosis aus dem Jahr 1993 reiste man in einer bewaffneten Kapsel durch den menschlichen Körper, vorbei an pumpenden Herzvenen und anderen Organen – „Die Reise ins Ich“ ließ grüßen. Retrovirus versucht ein ähnliches Kunststück, doch verlagert Entwickler Cadenza die Virenjagd in die elektronischen Eingeweide eines Computers sowie dessen Software – und weckt dabei Erinnerungen an den Klassiker Descent…

© Cadenza Interactive / Cadenza Interactive

Schwankender Schwierigkeitsgrad

Wieder einen Teilabschnitt geschafft!
Wieder einen Teilabschnitt geschafft! © 4P/Screenshot

Hinzu kommt, dass man stellenweise aus Frust die Lust am Weiterspielen verliert, denn obwohl man der Bedrohung die meiste Zeit recht gelassen entgegentreten kann, steigt der Schwierigkeitsgrad manchmal sprunghaft an und treibt mich als Piloten an den Rand der Verzweiflung. Zwei Faktoren tragen dazu bei, dass es manchmal extrem brenzlig wird: Zum einen sind es die Observer-Dronen, die bei Beschuss zunächst friedlich werden, aber bei feindlichem Kreuzfeuer die Seite schnell wieder wechseln und mich erneut ins Visier nehmen. Zum anderen ist die Waffenleistung begrenzt, denn obwohl die Systeme wie Laser- oder Schleuderkanonen über unbegrenzte Munition verfügen, müssen sie sich nach einer bestimmten Anzahl an Schüssen erst wieder regenerieren. Und genau das kann bei einem erhöhten Gegneraufkommen zu einem Problem werden.

Release trotz Rückschlägen



Ursprünglich versuchten die Macher, die finale Entwicklung des Spiels über Kickstarter zu finanzieren, doch konnte man das angepeilte Mindestziel von 75.000 Dollar nicht erreichen. © 4P/Screenshot

Dem kann man mit Hilfe von Updates bzw. Upgrades zumindest im Ansatz entgegen wirken, denn jeder vernichtete Gegner hinterlässt Speicherplatz, den man für Verbesserungen bereitstellen kann. Im Bereich „Optimize“ warten z.B. Tuningteile für eine schnellere Heilung oder die Verlangsamung von Gegnern, während bei „Debug“ mehr Lebensenergie bereitgestellt wird oder die Fähigkeit, Schaden zu absorbieren. Bei Updates im Bereich „Analyse“ lässt sich u.a.die Schadenswirkung der Waffen oder der Scan-Radius erhöhen, mit dem man die Umgebung zunächst vorsichtig nach den Schädlingen abtastet. Hält man den Scan-Knopf länger gedrückt, lässt sich die Funktion sogar mit einer Waffe zu einer Art Druckwelle ausbauen. Schön: Bei der Wahl des Upgrades legt man sich nicht endgültig fest, sondern kann den vorhandenen Speicherplatz jederzeit anderen Verbesserungen zur Verfügung stellen und je nach Bedarf zwischen ihnen wechseln. Ebenfalls als nützlich erweist sich die Schnellspeicherung, damit man nach dem Ableben nicht an den letzten automatischen Checkpunkt zurückgesetzt wird und viele bereits gemeisterte Abschnitte erneut absolvieren muss.

Gemeinsam gegen den Feind

Die komplette Kampagne lässt sich auch gemeinsam mit einem Koop-Partner bestreiten, wobei hier vor allem die Arbeitsteilung aus Scannen und Schießen interessant sein dürfte. Zwar gibt es keine Wiederbelebung, falls der Partner „gelöscht“ wird, doch landet er beim Respawn wieder automatisch in unmittelbarer Nähe des Mitspielers.

Der Computerwurm hat das gesamte System verseucht.
Der Computerwurm hat das gesamte System verseucht. © 4P/Screenshot

Daneben werden auch kompetitive Mehrspieler-Modi angeboten – allen voran das klassische (Team-)Deathmatch, bei dem sich bis zu 32 Spieler über eine Internetverbindung oder im LAN durch die Arenen jagen. In Domination geht es darum, Stützpunkte einzunehmen, sie zu halten und gegen Angreifer so lange wie möglich zu verteidigen. Mit am interessantesten ist jedoch der MOBA (Multiplayer Online Battle Arena)  getaufte Modus: Hier treten sich in einer großen Arena zwei Teams gegenüber und haben die Aufgabe, den Nexus (und damit quasi die Zentrale) des Feindes zu zerstören. Dabei legen sich nicht nur menschliche Spieler untereinander an, denn u.a. müssen auch automatische Geschütztürme überwunden werden.

Um dem Ganzen noch mehr Würze zu geben, lässt sich optional ein Teambeschuss aktivieren, bei dem man noch wachsamer agieren muss. Stehen für das Deathmatch sieben Karten zur Auswahl, geht die Anzahl bei Domination auf vier, beim Team-Deathmatch sogar nur auf drei zurück, während für den MOBA-Modus lediglich eine Arena geboten wird. Mit einer größeren Auswahl darf man in Zukunft rechnen, denn die Entwickler planen die Veröffentlichung eines Editors für das Erstellen eigener Maps. Vielleicht herrscht dann auch mehr Betrieb auf den Online-Servern, denn bisher ist so wenig los, dass wir nicht einmal alle Modi ausprobieren konnten. Erfreulicherweise kann man aber auch in einem lokalen Netzwerk loslegen.

  1. maho76 hat geschrieben: ...
    Mit Verlaub, lies Dir nochmal die paar Posts hier im Thread durch und vollziehe nach, wer hier wem auf welches Argument antwortet. Sollte machbar sein.

  2. ich denke (edit)Sabrehawk verwechselt hier grafikdesign und qualität. nur weil hier keine grindtexturen mit massig shaderunterstützung verwurstet werden die ja ach so toll reflektieren/das licht brechen (KEIN zeichen von qualitativer grafik), heisst das noch lange nicht dass die grafik unter niveau ist. es soll hier eine digitale umgebung gezeigt werden, und seit tron 1982 geht das nunmal am besten mit simplifikation bei oberflächen und formen. da ist kein shadermissbrauch wie bei allen anderen aktuellen titeln nötig, die dir einreden wollen dass "shadern" zu fotorealismus führt. nur weil das blingbling-effektefeuerwerk fehlt ist das nicht gleich schlechte grafik. aber da sieht man mal wie billig man das allgemeine grafische konsumverhalten steuern kann > jede menge reflexionen und fertig (hat jemand den abrahms-startrek-film gesehen? vor lauter lichtreflexen und linsenreflexionen erkennt man einen großteil der hintergründe nichtmal im ansatz > geld gespart. ein grafikdesigner sagt dazu "was für ne stümperhafte qualitätsverschleierung", der allgemeine zuschauer sagt "cool blingbling!" ;) ).
    hast du auch bei REZ gesagt "was isn das für ne schrottgrafik, die polygone sind ja gar nicht texturiert?^^

  3. shuffleharddietrying hat geschrieben:
    Wegen Leuten wie dir, ist das Shooter Genre am toten Ende angelangt, wer kein riesiges gamestudio besitzt mit zig Sponsoren oder riesigen Publishern, kann es sich nicht leisten ein gutes Game mit guter Grafik zu programmieren. Also Grafik ist definitiv nicht alles, und ich hoffe die Gamestudios sehen es endlich mal ein. Ich will sicher keine Wii-Grafik da bekomm ich Augenkrebs, aber wenn sowas wie Crysis 2 kommt und spielerisch einfach nur lahm ist, dann sollen sie doch bitte einen Schwenk in eine andere Richtung nehmen.
    Prinzipiell gebe ich Dir da ja Recht. Allerdings hat beispielsweise Hard Reset 2011 gezeigt, dass man auch mit wenigen Leuten einen grafisch ausgezeichneten Shooter hinzaubern kann.
    Womit ich nicht sagen möchte, dass ich Retrovirus als optisch unansprechend empfände. Shooter sollen aber vor allem eine gute Steuerung aufweisen und dabei Anspruch an den Skill stellen. Wenn einen die AI ordentlich scheucht, bleibt gar keine Zeit mehr, mit dem Finger in der Nase bohrend, maulend vor den Texturen herumzustehen und an den Shadern herumzumäkeln.

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