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Robin Hood: Defender of the Crown (Taktik & Strategie) – Robin Hood: Defender of the Crown

1986 zündete Cinemaware auf dem Amiga mit Defender of the Crown ein Grafikfeuerwerk, wie man es bis dato noch nicht gesehen hatte – und auch spielerisch machte der Action-Strategie-Mix seinerzeit keine schlechte Figur. Heute wirkt die einstige Edeloptik natürlich hoffnungslos veraltet und das Gameplay geradezu primitiv. Trotzdem wagten die ehemaligen Entwickler mit dem aufgebohrten Remake Robin Hood: Defender of the Crown vor kurzem ein Comeback. Mit welchem Ergebnis, könnt ihr im Test nachlesen.

© Cinemaware (PS2)/Atomic Planet (PC,Xbox) / Capcom (PS2,Xbox)/dtp (PC)

Zeitloses Spielprinzip

Das strategische Grundgerüst ist zwar relativ zeitlos und wurde lediglich durch ein paar kleine Zusätze wie neue Einheiten, Ländereien, Munitionstypen und Aktionsmöglichkeiten erweitert, aber die übrigen Elemente wie Bogenschießen, Schwertkampf und Turnierreiten wiederholen sich ständig und machen nur wenig bis gar keinen Spaß. So beschränkt ihr Überfälle auf gegnerische Konvois und Burgen sowie Turnierteilnahmen auf ein Minimum und beschäftigt euch lieber mit dem Anheuern und Verlegen von Truppen, dem Errichten von Festen und Schlössern sowie dem Ausspionieren des Gegners und dem Zahlen von Lösegeld – denn schließlich wollt ihr nicht nur Prinz John vom Thron stoßen und andere herrschsüchtige Ritter in ihre Schranken weisen, sondern auch König Richard aus seiner Gefangenschaft in Österreich befreien.

Feuer frei! – Bevor ihr eine feindliche Festung stürmen könnt, müsst ihr die Burgmauern Stück für Stück mit Katapulten einreißen (PC).

Kämpfe auf Papier

Um dies zu erreichen und nebenbei auch eure Geliebte Maid Marian glücklich zu machen, besetzt ihr Runde für Runde angrenzende Ländereien, kassiert dafür Steuern, hebt mit diesen Truppen aus und versucht Britannien unter eurer Führung zu einen. Während ihr gegnerische Truppen im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Papier bekämpft, können Burgen und Schlösser nur durch mehrtägige Belagerungen vor Ort eingenommen werden. Dazu fahrt ihr Katapulte auf, mit denen ihr Mauern einreißt, Brände legt oder Seuchen entfacht, um die Gegenwehr zu schwächen. Anschließend werden auch hier die beteiligten Einheiten auf einem Stück Papier hin- und hergeschoben, bis eine Seite vernichtet ist oder aufgibt.

Für Papiertiger: Die Schlachten finden in abstrahierter Form auf einem aufgerollten Stück Pergament statt (PS2).

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Der Stärkere gewinnt

Taktik ist bei den Schlachten aber eher zweitrangig. Im Prinzip entscheidet wie im Original fast immer die Truppenstärke über Sieg bzw. Niederlage. Wer mehr Bauern, Bogenschützen, Fußsoldaten, Ritter und Katapulte hat, hat schon so gut wie gewonnen. Strategisches Vorgehen ist eher beim Aufstellen der Truppen, neuen Investitionen und bei der Auswahl der Ziele gefragt, denn die Steuereinnahmen sind je nach Land verschieden und manche Regionen verschaffen euch gar dauerhafte Vorteile wie günstigere Rekrutierungen oder reduzierte Baukosten. Zudem gibt es immer wieder Story- und Zufallsereignisse wie Unwetter, Entführungen, Überraschungsangriffe oder Fechtduelle, die sowohl eure als auch die Planungen eurer Rivalen durcheinander bringen können.

Soul Calibur für ganz, ganz Arme: Die primitiven Fechteinlagen wirken technisch und spielerisch hoffnungslos veraltet (PS2).

Bekannte Gesichter

Das Gameplay präsentiert sich dabei relativ originalgetreu, wenn auch sehr charakterbezogen – selbst verführerische Burgfräuleins warten wieder auf ihre Rettung. Ansonsten legt Robin lediglich bei Überfällen auf gegnerische Burgen und Handelsstraßen selbst Hand an. Die Truppenführung überlässt er Little John und die Verwaltung des Lösegelds Bruder Tuck. Sir Ivanhoe übernimmt hingegen die Errichtung von Festungen sowie die Teilnahme bei Turnieren und Maid Marian spioniert auf Wunsch hinter feindlichen Linien. Das ganze Geschehen läuft dabei nach wie vor rundenbasiert ab und ist nicht besonders tiefgründig oder umfangreich. Hat man Prinz Johns Schloss in Cornwall erst einmal erobert und den rechtmäßigen König zurück auf den Thron verfrachtet, tendiert der Wiederspielwert fast gegen null. Ein Mehrspielermodus hätte hier Wunder gewirkt und sicher auch über so manches Manko im Spielablauf hinwegsehen lassen.

  1. ...kann man dennoch nicht behaupten, daß sich die Jungs von Cinemaware lumpen lassen. Immerhin kann man im ´´Vault´´ auf deren Webseite völlig legal deren alte Spiele für sämtliche Emulatorplattformen kostenlos herunterladen. :o

  2. 1986 zündete Cinemaware auf dem Amiga mit Defender of the Crown ein Grafikfeuerwerk, wie man es bis dato noch nicht gesehen hatte - und auch spielerisch machte der Action-Strategie-Mix seinerzeit keine schlechte Figur. Heute wirkt die einstige Edeloptik natürlich hoffnungslos veraltet und das Gameplay geradezu primitiv. Trotzdem wagten die ehemaligen Entwickler mit dem aufgebohrten Remake Robin Hood: Defender of the Crown vor kurzem ein Comeback. Mit welchem Ergebnis, könnt ihr im Test nachlesen.

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