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Rock of Ages 2: Bigger and Boulder (Geschicklichkeit) – Die anderen Rolling Stones

Das chilenische Studie ACE Team ist immer für eine Überraschung gut. Und das nicht nur hinsichtlich des Artdesigns, das Titel wie Zeno Clash, Abyss Odyssey oder The Deadly Tower of Monsters auszeichnete. Denn dass etwa sechs Jahre nach der Marble-Madness/Tower-Defense-Mixtur Rock of Ages eine Fortsetzung erscheinen würde, hätte ich angesichts der eher soliden Qualität des Originals nicht erwartet. Im Test überprüfen wir, ob Rock of Ages 2: Bigger and Boulder aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.

© ACE Team / Atlus

Da man aber nur einen Stein und maximal sieben Verteidigungsanlagen zur Verfügung hat, ist eine strategische Auswahl vonnöten, die es im Vorgänger nicht gab. Erschwert wird diese Entscheidung durch die Möglichkeit, zusätzliche Steintypen mitzunehmen, was allerdings zu Lasten der maximal nutzbaren Defensivstrukturen geht. Dies alles wird allerdings erst dann effektiv, wenn man den Abschnitt kennt, auf dem man zeitgleich zum Gegner versucht, sein Ziel zu erreichen. Erst, wenn man weiß, ob es Engpässe, Sprungmöglichkeiten, Abkürzungen usw. gibt, kann man sein Defensivarsenal entsprechend einrichten und z.B. Rampen installieren, um den Gegner von der Bahn zu treiben oder am Steinball festklebende Kühe aufstellen, um dem Kontrahenten die Geschwindigkeit vor einem abkürzenden Sprung zu nehmen.

Eine Vorabansicht der Strecke gibt es jedoch nicht, so dass man sich ein wenig auf sein Glück verlassen muss, wenn man vor allem die späteren Gegner beim ersten Versuch erfolgreich aus dem Weg räumen möchte. Auch die Auswahl der eigenen Steinkugel ist strategisch wichtig. Nicht nur, dass die Herstellungszeit gravierende Unterschiede aufweist, bevor man sich auf die Abfahrt machen kann – auch Geschwindigkeit, Durchschlagskraft und Steuerungsqualitäten zeigen mitunter happige Differenzen und können sich auf die Möglichkeit auswirken, Abkürzungen zu nutzen. Das war allerdings auch schon im Vorgänger so, wobei die sich dort zeigende Redundanz auch hier ab und an zu spüren ist, aber durch die offenere Levelstruktur und die non-lineare Freischaltung von Gegnern oder neuen „Türmen“ zumeist erfolgreich ausgeglichen wird.
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Man kann sich auch mit mehreren Spielern online die Steine um die Ohren jagen, z.B. bei Rennen, die stark an Super Monkey Ball erinnern. © 4P/Screenshot
Frisch sind auch die dezidierten Bosskämpfe, die allerdings aus mehreren Gründen aus dem Rahmen fallen. Zum einen ähneln sie eher „klassischen“ Plattform-Bossen, wenn man sie mehrfach an ihrer Schwachstelle treffen muss. Zum anderen sind sie deutlich unspannender als die Standardabschnitte und von fiesen Spitzen im Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet.

Allein oder zu zwein mit Stein

Der zeigt sich übrigens im Allgemeinen auf „Normal“, es stehen auch noch eine Variante darüber und darunter zur Verfügung, angenehm fordernd. Die Gegner nutzen einerseits geschickt Lücken in der Verteidigung und verwenden auch risikoreiche Abkürzungen, wenn es sich anbietet. Und zum anderen bauen sie mitunter kompetent sowie zeitlich effizient ihre Verteidigungslinie auf. Da für die KI aber die gleichen Beschränkungen gelten wie für den Spieler, so z.B. ein knappes Budget, Anzahl an zur Verfügung stehenden Slots oder maximale Anzahl pro Defensivstruktur, hat man nie da Gefühl, zusätzliche Stolpersteine in den Weg gelegt zu bekommen.

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Auf dem Weg zum Ziel müssen zahlreiche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. © 4P/Screenshot
Wer nicht alleine losziehen möchte, kann offline kooperativ versuchen, den Bösewichten ein Bein zu stellen oder online mit bis zu vier Spielern klassische Gefechte initiieren bzw. zu Rennen auf „zufällig“ verteidigten Strecken aufrufen. Es kamen in der Testphase auf beiden Konsolensystemen zwar nur wenige Rennen zustande, da nicht allzu viele Spieler online zu sein scheinen. Der Spaß jedoch war ordentlich und wurde auch nicht durch Lags beeinträchtigt – hier ist Rock of Ages 2 deutlich näher an Spielen wie Super Monkey Ball als an dem Tower-Defense-Mix, den man in der Kampagne bzw. auch losgelöst in einzelnen Wettbewerben erleben darf.
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