[GUI_PLAYER(ID=93722,width=400,text=Beim Trailer hatte man noch Hoffnung auf ein halbwegs solides Actionspiel.,align=left)]Ich kann es immer noch nicht richtig fassen: Genau wie Gears of War setzt auch Scourge: Outbreak auf die Unreal-Engine. Selbst die Controller-Belegung wurde nahezu identisch von Epics Shooter übernommen. Manche der muskelbepackten Figuren wecken ebenfalls Erinnerungen an Marcus Fenix & Co. Und doch liegen zwischen beiden Spielen Welten: Die Kulisse ist so dermaßen eintönig und veraltet – ich möchte fast sagen hässlich -, dass man es kaum glauben mag, dass Scourge tatsächlich auf der gleichen technischen Basis entwickelt wurde wie Gears of War. Alleine die lächerlichen Animationen der vier spielbaren Charaktere mit ihren seltsam wackelnden Oberkörpern und Hintern sind auf Dauer kaum zu ertragen. Doch auch bei einem Blick in ihre grob modellierten und starren Gesichter fühlt man sich in die Zeit der Neunziger zurückversetzt. Kollisionsabfrage spielte scheinbar ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Wie ist es sonst zu erklären, dass Waffen getöteter Feinde regelmäßig in der Luft schweben und Teile der Figuren immer wieder in Wänden oder anderen Objekten der Umgebung versinken? Hier erinnert tatsächlich nichts an ein Spiel, das zum Ende der ersten HD-Konsolengeneration erscheint.
Viel schlimmer als die technischen wiegen jedoch die spielerischen Mängel: Obwohl man beim Deckungssystem und der regenerativen Heilung ebenfalls fleißig abgekupfert hat, ist die Steuerung mit ihrer enorm schwammigen Reaktion beim Zielen eine Zumutung. Hinzu kommt, dass sich viele offensichtliche Objekte seltsamerweise doch nicht als Deckung eignen und man nicht schnell zwischen zwei Punkten wechseln kann. Das Arsenal umfasst die üblichen Verdächtigen wie Schrotflinte sowie eine Auswahl an Sturm- und Scharfschützengewehren, deren futuristische Designs offenbar von Mass Effect inspiriert wurden. So gewöhnlich die Auswahl, so klingt sie auch: Selbst das Feuern der Schrotflinte hört sich erbärmlich an und es fehlt der Rumms, den selbst ein generischer Shooter wie dieser einfach bieten muss.
Einfach mal die Fresse halten!
Zumindest fügen sich die schwachen Sounds damit hervorragend in die ohnehin schwache Klangkulisse ein, denn obwohl man die Musik trotz ständiger Wiederholungen der kurzen Schleifen noch halbwegs ertragen kann, wünscht man sich bei der miserablen Vorstellung der Sprecher schnell Zehnsekunden-Kleber herbei, mit denen man die Lippen der uninteressanten Charaktere für immer verschließen könnte. Allerdings kann man den Sprechern keinen großen Vorwurf machen, denn angesichts der klischeehaften Science-Fiction-Geschichte rund um den Konflikt zwischen einem übermächtigen Konzern und Rebellen um die mysteriöse (Alien-)Substanz Ambrosia hätte ich angesichts des grauenhaften Skripts mit furchtbar schlechten Dialogen in Kombination mit der unterirdischen Inszenierung wohl ebenfalls Probleme gehabt, mich zu einer guten Leistung zu motivieren. Fast schon wieder lustig: Die Sprachausgabe ist zwar nur auf Englisch, doch die deutschen Untertitel sind mit ihrer seltsamen Hervorhebung von Wörtern mit Großbuchstaben keinen Deut besser, da die Auswahl meist gar keinen Sinn ergibt.
Was soll man dazu großartig sagen, sehr passender und aufschlussreicher Test, war am überlegen es mir zu kaufen, da es ganz nice aussah, ist es aber anscheinend nicht wirklich.
Aber: Still a better Lovestory then Twilight