Fuck it!
„Today is a good day to die for you“, frotzelt Lo Wang nachdem ich mit den Zwillingsklingen das Yakuza-Mitglied in mehrere handliche Brocken zerschlagen habe. Als dann Kreaturen, die problemlos bei den Zerg mitmachen könnten, am Horizont auftauchen m, und ich die messerscharfen Nahkampfklingen wegstecke, um zu dem mit Totenköpfen übersäten Maschinengewehr zu greifen, jage ich Dutzende Projektile in die Viecher rein, während ich rasant nach links und rechts ausweiche. Und was sagt Lo Wang mitten im Gemetzel zu den zerschossenen Gegnern: „Look, you are full of holes“. Ja, Lo Wang reißt auch im zweiten Teil von Shadow Warrior wieder reichlich saublöde, beleidigende und urkomische Sprüche inklusive Peniswitze, sowohl in den Gefechten als auch in den Gesprächen. Doch abseits von Lo Wangs spitzer Zunge bleibt die wichtigste Frage: Wie schlägt sich Shadow Warrior 2 als Shooter?
Old-School aber mit Tempo
Im Eifer des Gefechts spielt sich Shadow Warrior 2 prinzipiell wie Doom – also wie ein klassischer Ego-Shooter ohne automatische Lebensregeneration oder irgendwelchen Deckungsmanöver. Regeneriert wird mit Healthpacks, Gesundheitsschrein oder per Chi-Heilung. Dank Lo Wangs reichhaltiger Bewegungsmöglichkeiten geht es oftmals wirklich rasant zu. Der Schnetzelmeister kann nicht nur Doppelsprünge vollführen, sondern auch nach vorne, hinten oder zur Seite preschen – entweder um auszuweichen, die Angriffsrichtung zu verändern oder sich einfach fortzubewegen. Und nein, eine Stamina-Leiste oder so etwas, die das Voranpreschen unterbindet, gibt es nicht. Fallschaden kennt Lo Wang als Badass-Ninja übrigens nicht, was gut ist, denn im Gegensatz zum Vorgänger sind die Levels nicht nur viel weitläufiger und offener gestaltet, nein, es geht öfters in die Höhe oder die Tiefe. Dass die Levels dabei teilweise prozedural generiert werden, fällt kaum auf, da vorgefertigte Levelpassagen bzw. Muster neu zusammengewürfelt werden und sich die Positionen der Gegner verändern – also nichts mit No Wang’s Sky! Handgemachte Geheimnisse gilt es ebenfalls zu entdecken. Gelegentlich fallen jedoch einige längere gegnerlose Passagen auf.
Nahkampf oder Fernkampf? Beides!
Das diesmal deutlich umfangreichere Gegnerarsenal von dämonischen Fleischbergen über Cyber-Soldaten, Drohnen und Yakuza darf im Nahkampf oder Fernkampf ausgeschaltet werden. Dabei ist es völlig egal, welchen Stil ihr bevorzugt – beide Varianten haben ihre Berechtigung und sind gut integriert. Shadow Warrior 2 funktioniert als klassischer Shooter und Nahkampf-Actionspiel. Und da man Waffen sowie Fähigkeiten individuell an den gewünschten Stil anpassen kann, bleibt es dem Spieler überlassen, für welchen Killermaschinentyp man sich entscheidet – oder man kombiniert einfach Nah- und Fernkampf, was sich bei manchen Gefechten empfiehlt.
Nahkämpfer dürfen mit Katana, Doppelklingen, Cyberschwertern, Kettensäge und Co. auf den Gegner zustürzen, 360°-Grad-Attacken ausführen oder mit der Klinge parieren. Ist man von Feinden umringt, hilft ein Chi-Schubser oder man flieht mit hektischem Preschen und Doppelsprüngen. Dennoch hätte das Nahkampfsystem etwas mehr Tiefe oder zusätzliche Fähigkeiten vertragen können. Aber wenn man die Schatten-Furie (Berserker-Modus) zuschaltet und später den niedergemetzelten Fleischsalat erblickt, fällt es oft schwer, sich ein Grinsen zu verkneifen. Apropos Fleischsalat: Im Gegensatz zum Vorgänger, bei dem die Gegner über Sollbruchstellen verfügten, werden die Feinde diesmal akkurater in ihre Einzelteile zerlegt.
Selbst große Einschusslöcher von der Schrotflinte sind aus der Ferne noch gut zu erkennen. Alles in allem ist die Gewaltdarstellung so dermaßen überzeichnet, dass sie nicht ernst genommen werden kann – genauso wie der Hauptcharakter.
Auch in Sachen Fernkampfwaffen und Shooter-Dynamik überzeugt der zweite Auftritt von Lo Wang. Mit Pistolen, Granatwerfer, Nagelknarre, Maschinengewehr und weiteren bizarren Vertreten darf man die Gegner eindecken. Jede Waffe verfügt über individuelle Werte (Feuer- und Streurate), die sie in Handhabung und Effektivität voneinander unterscheiden. Das Trefferfeedback ist aufgrund der Blutdarstellung und der Schadenszahlen, die alternativ abgeschaltet werden können, hervorragend.
Für mich sind beides Konsolenshooter. Das eine weil es klumpig ist (Doom) und das anderen wegen den ganzen Klimmbimm den Shooter nicht brauchen.
Ja , es sind RPG Elemente drin in SW2 was aber meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt wurde
und sich wiederum von den Vorgängern abhebt.
Doom nimmt sich so dermaßen ernst und versucht Cool und Oldschool zu wirken aber scheitert kläglich.
Es ist langsam "Konsolen Shooter" und langweilig. Shadow Warrior ist ein PC Shooter und das merkt man auch.
Wenn ich Oldschool will spiel ich kostenlos Brutal Doom 64 (bei weitem besser) oder die alten Doom Teile.
Shadow Warrior 2 ist Doom in allem Punkten überlegen. Besseres Gameplay und Leveldesign , bessere Grafik , Innovativer , Umfangreicher , mehr Auswahl an Waffen , einfach viele Coole ideen , besserer Soundtrack , bessere Steuerung , mehr Tempo.
Völlig unbegreiflich Warum Doom so einen "Hype" erfahren hat. Allerdings macht sich dann wohl doch das viele
Geld bemerkbar was Bethesda in die Werbung gesteckt hat. Da können kleinere Studios einfach nicht mithalten.
Ich hab's durchgespielt und es hat mir gefallen. Besonders die dummen Sprüche und die Bosskämpfe. Weniger die Schusswaffen und die langweiligen Upgrades.
Vom reinen Gunplay und Spielfluss her fand ich Doom aber besser, wenn wir jetzt spiele mit Dämonen und Gegnerwellen vergleichen. War spaßig, aber GOTY wird's bei mir nicht, eben wie der letzte Teil.