Veröffentlicht inTests

Shift 2 Unleashed (Rennspiel) – Shift 2 Unleashed

Bei EA hat man sich viel vorgenommen: Mit Shift 2: Unleashed will man eine echte Alternative zu den exklusiven Konsolen-Simulationen Forza und Gran Turismo schaffen – aber das wollen viele. Doch mit der Erfahrung von den Slightly Mad Studios, die immerhin  schon bei der GTR-Serie mitgearbeitet haben, stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Werden sie auch genutzt?

© Slightly Mad Studios / Electronic Arts

Vom Nobody zum Champion

Das große Ziel ist der Gewinn der GT1-Meisterschaft, doch bis dahin ist es ein langer Weg. Und den geht man nicht alleine: Vor allem Formula D-Champion Vaughn Gittin Jr. steht den Spielern mit kleinen Film-Clips und Kommentaren zur Seite, obwohl

Das Driften ist ebenfalls wieder ein Bestandteil der Karriere, aber kein Muss, um weiter voran zu kommen.

sich Letztere schnell wiederholen und der künstliche „Kumpel-Slang“ irgendwann nervt, man. Doch auch andere Fahrer wie Darren McNamara oder auch EAs Vice President und Hobby-Raser Patrick Soderlund begleiten mich durch die Karriere, die durch solche Elemente sehr viel lebendiger wirkt als die vergleichsweise trockenen Ansätze der Konkurrenz. Genau wie dort sind manche der Wettbewerbe auf Leistungs- und Fahrzeugklassen beschränkt. Die Entwickler nutzen ein ähnliches System wie Turn 10 bei Forza und ordnen die Fahrzeuge zunächst in eine Klasse von A bis D ein, um ihnen anschließend einen Leistungsindex in Form einer Zahl zu verpassen. Zudem unterscheidet man zwischen modernen und Retro-Fahrzeugen, so dass manche Events nur mit Boliden eines ältern Baujahrs in Angriff genommen werden können, was zusätzlich für Abwechslung sorgt. Mit 140 Autos wirkt die Fahrzeugliste im Vergleich zu Sammelbecken wie GT5 (mit mehr als 1000 Exemplaren) zwar etwas arm, doch dafür finden sich in der kleinen, aber feinen Auswahl überwiegend Modelle, die man auch tatsächlich gerne fahren will. Während einen die üblichen Anfänger-Boliden wie dem Mazda MX-5 oder Ford Focus zwar noch halbwegs kalt lassen, stellt sich spätestens hinter dem Steuer eines McLaren F1, Pagani Zonda R, dem Porsche 918 Spyder Konzept oder eines anderen der vielen Traumwagen die Freude am Fahren ein. Hinzu kommt das enorm motivierende Erfahrungssystem, bei dem man schon im Vorfeld die Belohnung angezeigt bekommt. Neben Geld-Boni und neuen Fahrzeugen winken vor allem weitere Aufkleber, Lack-Variationen und Folien.

Bitte lächeln

Zwar hat man beim Gestalten der Wagen nicht ganz so viele Freiheiten wie bei der Bastel-Referenz Forza 3, doch stehen auch hier eine große Zahl an Hersteller-Aufklebern, Grundformen und Motiven zur Auswahl, mit denen man das Äußere seines Boliden verschönern kann. An Lack-Variationen schaltet man mit der Zeit außerdem Metallic-, Candy-, Chrom-, Perleffekt- und Flipflop-Variationen frei. Nicht zu vergessen die Auswahl an lizenzierten Felgen verschiedener Größen, mit denen man den Bling-Faktor nach oben treiben kann. Mit Hilfe des Fotomodus lassen sich Schnappschüsse der Kunstwerke auf vier Rädern anfertigen und sogar mit anderen teilen, wobei die Möglichkeiten für Hobbyfotografen ohne Effekte sowie Blendeneinstellungen nur rudimentär bleiben.

Tuning-Wahnsinn

Doch es kommt ohnehin viel mehr auf die inneren Werte an, die sich dank der zahlreichen Tuningmaßnahmen stark aufmöbeln lassen und selbst aus einem unscheinbaren Einser-Golf eine eindrucksvolle Rennmaschine machen. Motoren-Upgrades wie ein Kaltluft-Ansaugsystem, Fächerkrümmer, Nockenwellen und Chips sorgen für das Plus an Leistung, während Rennkupplung, Differenzial oder ein schickes Gewindefahrwerk neben Rennreifen vor allem den Fahrkomfort verbessern. Dabei sollte auch der Austausch der Bremsanlage nicht vergessen werden – eine Option, die bei GT5 übrigens einfach so vergessen wurde. Gewichtsreduzierungen, Bodykits sowie neue Armaturen für das Renn-Cockpit gehören ebenfalls zur

Maximaler Anpressdruck… Bei der enormen Leistung ist ein Frontflügel nötig.

Ausstattung, während die Lachgas-Einspritzung für einen kurzen Geschwindigkeitsschub sorgt. Ab einem bestimmten Punkt kann man sich sogar für einen Werksumbau entscheiden, nach dem der Bolide endgültig zur Rennmaschine wird.

Wer schraubt, gewinnt

Die Möglichkeiten beim Setup stehen der Tuningauswahl in nichts nach: Nachwuchs-Mechaniker stellen in feinen Schritten Reifendruck, Bremsbalance sowie Bremsdruck ein, befassen sich mit Spurlauf, Lenkeinschlag, Spurwinkel und Sturz oder schrauben an der Bodenfreiheit, dem Differenzial, der Federung (inkl. Stabilisatoren, Federraten & Federwegbegrenzern), den Stoßdämpfern (inkl. Druck- und Zugstufendämpfung) sowie der Aerodynamik herum. Das Getriebe darf mit einem entsprechenden Equipment ebenfalls bearbeiten lassen – neben der Achsübersetzung lässt sich auch jeder Gang separat einstellen. Wenn einen die vielen Zahlen und Einstellungsmöglichkeiten in den Wahnsinn treiben, kann man optional auch auf ein Schnelltuning zurückgreifen, bei dem man Lenkung, Getriebe, Balance und Abtrieb mit Hilfe von Schiebereglern anpassen kann, ohne ins Detail zu gehen. Zumindest in diesem Bereich wird Shift 2 bei den Fülle an Optionen den Simulationsansprüchen gerecht. Nur die Einbettung des Setups in die Karriere ist schief gegangen: Zwar kann man während der Karriere auf seine Wagensammlung zugreifen und sogar mit einem weiteren Knopfdruck ins Tuning-Menü gelangen, doch der Zugriff auf das Setup erfolgt erst über die Garage, für deren Besuch man erst die Karriere komplett verlassen muss. Zumindest kann man für jedes Fahrzeug und für jede Strecke ein separates Setup abspeichern. Um die Sache zu vereinfachen, hat man sogar Pisten mit einer ähnlichen Charakteristik in Gruppen zusammengefasst, für die man ein universales Setup erstellen kann. In Testfahrten kann man seine Einstellungen außerdem sofort ausprobieren – eine Echtzeit-Telemetrie, die sich auch in normalen Rennen aktivieren lässt – liefert Experten ebenfalls sinnvolle Aufschlüsse. Trotzdem ist die Menü-Navigation insgesamt unglücklich geraten: Wer nur kurz etwas am Setup ändern will, muss unnötige Umwege in Kauf nehmen. Warum wurden die Einstellungen nicht wie bei Forza oder GT5 direkt in die Karriere integriert? Auch die Feineinstellungen bei der Steuerung wurden ausgelagert und sind nur über das Options-Menü erreichbar – man kann also Veränderungen nicht gleich auf der Strecke ausprobieren. Gerade auf den Konsolen mit ihren übermäßig hohen Ladezeiten reißt da schnell der Geduldsfaden.    

  1. Flextastic hat geschrieben:mal schauen, wie weit du kommst levi. irgendwann bin ich einfach nicht mehr weiter gekommen, zu unfair die rennen.

    ich glaube ich werds bald sein lassen, weil mir das so echt keinen spaß macht :( ...
    Ich liebe Arcaderacer ... ich liebe Simulationen ... aber ich hasse Arcaderacer die auf Simulation machen .... -_- ... genau das ist Shift2 jedoch wieder ...
    Da seh ich meine Zeit wesentlich besser in 1h allein auf der Nordschleife mit wechselhaftes Wetter und Zeitraffer von ~30, mit nen ungetunten MX-5 investiert :) ...
    (Apropos: wenn man nicht gerade Porsche-Fan ist ist die Wagenauswahl doch auch irgendwie bläääd X) ... aber das ist geschmackssache ... an sich sinds genug autos ... nur halt für mich nicht die richtigen X)
    Nichts desto trotz sehe ich eine Weiterentwicklung im vergleich zu Shift, was mich hoffen lässt, dass sie noch da hin kommen, wo sie hinwollen. (ich hoffe sie wollen auch da hin, wo ich sie gerne sehen will O_o) ... und somit werde ich auch ein potentielles Shift 3 testen :)

  2. Ist zwar schon einige Zeit lang her, dass ich Shift 2 (Xbox 360-Version) spielen durfte, aber ich habe damals ebenfalls kein Gefühl für die Fahrphysik bekommen (und ich spiele Rennspiele regelmäßig mit Controller oder Wheel). Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich aber keinen Input-Lag.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1