Stellt euch einen schwarzen Boden vor einem weißen Hintergrund vor und auf dem Boden eine ebenso schwarze Figur. Die rennt und klettert, wie man es von Plattformern eben kennt. Was man von Plattformern sonst nicht kennt, ist die Shift-Taste: Drückt man die, ändert der Charakter sein Aussehen von Schwarz zu Weiß und klappt gleichzeitig wie eine getroffene Zielscheibe nach unten. Im selben Augenblick dreht sich der komplette Level auf den Kopf – und schon steht eine weiße Figur auf dem, was jetzt der weiße Boden ist vor dem inzwischen schwarzen Hintergrund.
Richtungswechsel
Schaut euch am besten ein Video an, denn das Prinzip ist viel einfacher als es klingt. Was allerdings nicht bedeutet, dass das Wegfinden ein Leichtes ist. Anfangs steht der Ausgang natürlich nur ein paar Meter nebenan im Hintergrund, sodass man einfach dorthin laufen und einmal shiften muss. Später befinden sich allerdings mehrere Sprünge, Richtungswechsel und natürlich Shifts zwischen Start und Ziel, die man in der richtigen Reihenfolge ausführen muss.
Noch später rückt man außerdem verschiebbare Blöcke umher, die als Hindernisse in der einen Phase dienen, aber durchlässig in der anderen sind. So schafft man neue Wege – das Knifflige ist es immer, solche und andere Möglichkeiten in den sich ständig drehenden Umgebungen zu erkennen. Irgendwann gibt es außerdem in beiden Phasen feste Hindernisse sowie Schalter, die diese Hindernisse komplett auflösen. Richtig anspruchsvoll wird es dann mit weiteren Schaltern, welche die Richtung ändern, in die die Schwerkraft wirkt – und zwar nicht nur von unten nach oben, sondern auch nach rechts oder links. Und spätestens dann dreht sich nicht nur der Level, sondern auch der Kopf!
Klingt gut!
Das ist deshalb klasse, weil man die Welt auf einzigartige Weise manipulieren kann, weil es stylisch aussieht und weil es vor allem richtig gut klingt: Simon Felix und Volkor X (Desync) haben einen Soundtrack geschrieben, der sich mit einer Mischung
aus schweren und verträumten Synthesizern zielsicher ins Ohr schiebt.
Obwohl man dabei stets in mehreren Levels knobeln kann, falls man mal nicht weiterweiß, läuft vieles allerdings auch sehr geradlinig ab. Oft findet man den richtigen Weg nämlich durch einfaches Ausprobieren oder relativ einfaches Rückwärtsdenken vom Ziel zum Start. Vertrackte Höhepunkte setzen zwar immer wieder und besonders in späteren Levels gelungene Akzente, aber insgesamt muss man Phasen- und andere Veränderungen etwas zu wenig miteinander kombinieren. Selbst das auflesbare Bonusobjekt pro Level fordert eine Idee zu wenig Um-die-Ecke-Denken.
Immerhin: Im Editor erschafft man zwar nicht im Handumdrehen, aber doch schnell genug eigene Herausforderungen und stellt sie online. Außerdem knackt man natürlich die Kopfnüsse anderer Spieler. Damit finden Phasenwechsler hoffentlich auf lange Sicht immer neue Aufgaben.
Ist verlinkt, sprich direkt bei Bandcamp. Spotify hat auch beide Alben.
wo bekommt man den soundtrack her. der gefällt mir.