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Silt (Action-Adventure) – Schaurig-schöner Grusel in der Tiefsee

Mit detailverliebtem Zeichenstil, subtilem Grusel und kleinen Rätseln am laufenden Band wandelt das Unterwasser-Abenteuer Silt in den Fußstapfen von Limbo oder Little Nightmares. Ob das ausreicht, um eigene Spuren im Genre zu hinterlassen oder ob Silt bloß ein Schlag ins Wasser geworden ist, analysieren wir in unserem Test.

© Spiral Circus / Sold Out

Wider die Furcht

Angst ist eine persönliche, intime Angelegenheit. Obwohl vermeintlich gegensätzlich, ist sie damit dem Humor artverwandt. Denn was den einen zum Lachen oder Schaudern bringt, das lässt den anderen völlig kalt. Zweifelsohne wohnt aber beiden Phänomenen ein gewisser Unterhaltungswert inne, zumindest, solange wir es nicht mit krankhaften Ausmaßen von Angst zu tun haben. Dann spricht man von Phobien, und deren Spektrum könnte größer kaum sein.

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Schlechte Aussichten: Unser Taucher ist unter Wasser angekettet, vor der Nase lauern ein bissiger Fisch und viel Finsternis. © 4P/Screenshot

Der Begriff „Aichmophobie“ etwa bezeichnet die Furcht vor spitzen Dingen, „Arachibutyrophobie“ beschreibt hingegen die Angst, dass Erdnussbutter beim Verzehr am Gaumen kleben bleibt. Wer gar unter „Hexakosioihexekontahexaphobie“ leidet, der fürchtet die Zahl 666. So etwas mag zunächst befremdlich oder gar lustig klingen, für Betroffene ist es das aber keineswegs. Solche exotischen Angstauslöser lassen sich zum Glück leicht vermeiden, man streicht einfach Erdnussbutter vom Speiseplan oder meidet das Wacken Open Air. Auch „Thalassophobie“, die Angst vor großen oder tiefen Gewässern, sollte im Alltag kaum eine Rolle spielen, es sei denn, man lebt auf Sylt oder spielt Silt. Wer Letzteres beruflich tut, sollte keine „Arithmophobie“ haben, sonst wird es mit der Zahlenwertung am Ende des Tests problematisch…

Die vielen Schrecken der Tiefsee


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Der Stör ist schneller und wendiger als unser Taucher, wodurch wir den schnapplustigen Pflanzen leichter ausweichen können. © 4P/Screenshot

Von der ersten Szene an spielt Silt meisterlich auf der Klaviatur möglicher Ängste. Ein namenloser Taucher schwebt regungslos irgendwo in der Tiefe des Meeres, fixiert von einer Fußfessel und Kette, umschlossen von Finsternis. Ein schwacher Lichtschein in der Bildmitte offenbart in der Nähe einen Fisch mit spitzen Zähnen. Rasch lernen wir das spielerische Grundkonzept des 2D-Puzzle-Abenteuers kennen: Auf Knopfdruck sendet unser Taucher einen Energiestrahl aus, den wir per Analogstick zu anderen Lebewesen in der Nähe lenken – fortan können wir sie dann kontrollieren und uns ihre spezifischen Fähigkeiten zu Nutze zu machen. So auch bei diesem Fischlein: Mühelos zerbeißt es die Kette, wir wechseln zurück zum Taucher und schwimmen instinktiv nach oben, ehe es auch uns zerbeißt.

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Auf Knopfdruck lenken wir einen Energiestrahl zu anderen Lebewesen, um sie zu steuern und ihre Fähigkeiten zu nutzen. Vereinzelt fällt die unsaubere Grauabstufung störend auf. © 4P/Screenshot

So schnell das Spielprinzip verinnerlicht ist, so rasch erklärt sich auch die organisch anmutende Umgebungsgrafik, die wie das gesamte Spiel handgezeichnet ist und auf Farben komplett verzichtet. Wir waren gefangen im Leib eines riesigen Fisches und schwimmen nun unter Schaudern aus dessen mit spitzen Zähnen bewehrtem Maul. Als Nächstes begegnen wir einer Kreatur, die an einen Hammerhai erinnert. Erneut übernehmen wir die Kontrolle und probieren aus, welche Fähigkeit uns das verleiht. Aha, er kann bestimmte Wände zerstören, was sogleich einen neuen Pfad öffnet. Ein leuchtendes Etwas lockt uns an. Wir schwimmen hin, obwohl wir es besser wissen sollten, erwartet uns am anderen Ende doch gewiss das nächste Maul. Einen anderen Weg lässt Silt aber nicht zu, außerdem schlängelt sich von hinten bereits ein ekliger Wurm mit angriffslustigem Maul heran. Also was soll’s. Los!

  1. Sekiro666 hat geschrieben: 02.06.2022 18:44 Limbo ist eines meiner Liebslingsspiele. Nur mit knapp 3 Stunden Spielzeit und einem wohl weniger anspruchsvollem Rätseldesign erscheint mir das Spiel doch weniger interessant. Na mal sehen, für einen Sale-Kauf wird es doch vielleicht reichen. Genauso wie Trek to Yomi- diese Schwaz-Weiß-Optik spricht mich einfach an.
    Der Vergleich mit Trek to Yomi ist ganz passend. Spielerisch dünn, aber ansprechend gemacht. Silt ist schon spielerisch gehaltvoller, aber halt nie so fordernd oder frisch wie etwa Limbo damals. Es ist ein schönes, gefälliges Erlebnis, solange es dauert, längerfristig dürfte aber vermutlich nicht viel hängenbleiben.

  2. Limbo ist eines meiner Liebslingsspiele. Nur mit knapp 3 Stunden Spielzeit und einem wohl weniger anspruchsvollem Rätseldesign erscheint mir das Spiel doch weniger interessant. Na mal sehen, für einen Sale-Kauf wird es doch vielleicht reichen. Genauso wie Trek to Yomi- diese Schwaz-Weiß-Optik spricht mich einfach an.

  3. grisu_de hat geschrieben: 02.06.2022 09:00 Versteht wer die Anspielung "Angst essen Taucher auf" in der Überschrift? Würde mich wundern :D
    Ich habe eigentlich auch drauf gewartet, dass direkt jemand wegen der fehlerhaften Grammatik meckert, weil er den Film und die Anspielung darauf nicht kennt. :D

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