Der eigene Profi
Die meisten Dollars (bei Sim Golf fälschlicherweise mit einem „§“ gekennzeichnet), könnt Ihr mit Golfturnieren machen, die Euch von Zeit zu Zeit angeboten werden. Dafür braucht Euer Profi aber einiges an Übung, denn nur so verbessern sich seine Fähigkeiten etwa beim akkuraten Schlagen. Im Turnier dürft Ihr ihn dann beim Schlag anweisen. Wenn er erbost den Schläger in die Hecke pfeffert, ist irgendetwas schief gelaufen… Daneben gibt es noch anderes Personal: Ein vollschlanker Gärtner sorgt dafür, dass das Unkraut nicht alles überwuchert, ein Empfangsherr begrüßt Eure Gäste und eine Serviererin bringt den Herrschaften kühle Drinks. Schließlich könnt Ihr einem Prominenten sogar ein Grundstück verkaufen, der dann mit seiner Villa die Gäste in Scharen anzieht. Wer würde nicht gerne in Sichtweite zu Claudia Chiffres bescheidener Hütte golfen!?
Hektik und Langeweile
In Sachen Bedienung ist Sim Golf leider etwas unübersichtlich geraten. Bei vollem Betrieb poppen ständig irgendwelche Meldungen auf, die lange Texte beinhalten, die Ihr in all der Hektik sowieso nicht lesen wollt. Auch die zahllosen Statistiken sieht sich wohl kaum jemand an. Zwar gibt es bei Planung und Bau der Anlage wenig Probleme, steht erst einmal alles, kommt leider schnell Routine auf. Darüber kann auch ein Wechsel zu einem neuen Platz nicht hinwegtäuschen. Nur die ziemlich schlechte Anleitung wurde übrigens übersetzt, das Spiel selbst ist auf Englisch – aufgrund des ganzen „Golf-Chinesisch“ kein wirklicher Genuss!
Iso-Grafik
Sid Meiers Grafiker bei Firaxis haben schon bei Civilization 3 bewiesen, dass sie lange auf recht altbackene Grafik setzen. 3D-Effekte sucht man daher auch bei Sim Golf vergeblich. Stattdessen gibt es eine viel zu kleine isometrische Darstellung, bei der auch kein Hineinzoomen oder eine höhere Auflösung möglich ist. Leider müsst Ihr auch die Turniere in dieser Perspektive spielen, da es eine Ego-Sicht wie etwa bei Golf-Sims wie Links nicht gibt. So wird das Golfen zur echten Fitzelarbeit. Einzig das nett gemachte, kurze Intro kann vollends überzeugen.
Die lebensechten Geräusche und Stimmen sind weitgehend gelungen, so dass Ihr Euch tatsächlich wie auf dem Golfplatz fühlt: Da rauft sich jemand die Haare und brüllt erbost englische Schimpfworte, es wird hemmungslos geflirtet und da macht jemand Fotos fürs persönliche Album. Bisweilen blitzt schon so etwas wie echtes „The Sims-Feeling“ auf, wenn auch nur vereinzelt. Weniger erfreulich ist der Soundtrack, der zwar landestypische Musik bereit hält (z.B. Dudelsack), mit seinen oft nichtssagenden Melodien aber auch an Kaufhausmusik erinnert.