Was zu verschmerzen wäre, würden die Kämpfe nicht jederzeit im Vordergrund stehen. Nicht nur deshalb wünsche ich mir, dass es weniger unmittelbare Auseinandersetzungen gäbe. Dann wäre vielleicht mehr Zeit für eine noch weiter reichende Entwicklung meiner Zivilisation geblieben. Denn weniger, dafür umso anspruchsvollere Kämpfe könnten die Dynamik der Eroberung mit einzigartigen Höhepunkten unterstreichen. So laufen Truppenmanagement und Planetenverwaltung stets eintönig – und oft hektisch – nebeneinander her. Aber, ja: Das ist Jammern auf hohem Niveau! Denn ein Homeworld wollte Sins of a Solar Empire nie sein. Stattdessen kollidieren irgendwann riesige Flotten miteinander, die Musik schwingt sich zum Crescendo auf, Laserstrahlen zerschneiden den Weltraum, Raketensalven donnern rauchend durchs All und die Kommandanten Der deutsche Weltraum – unendlich gut übersetzte Weiten?
Auch du bist ein Außerirdischer – fast überall im Weltraum! Damit die Sprachbarriere aber nicht zum unüberwindbaren Hindernis wird, hat sich Kalypso mit der Lokalisierung ordentlich ins Zeug gelegt: 20 bekannte Sprecher, u.a. jene von Tom Cruise und Angelina Jolie, geben den deutschen Ton an. Die Synchronisation ist in den Toneworx-Studios entstanden, wo bereits zahlreiche EA-Titel sowie einige Spiele von Activision oder Eidos eingedeutscht wurden. Die Erfahrung spürt man, denn die Sprachausgabe wirkt vom hervorragend gesprochenen Intro bis hin zu den sehr guten Rückmeldungen aller Einheiten wie aus einem Guss. Auch in Sachen Text, egal ob mündlich oder schriftlich, waren größtenteils sorgfältige Übersetzer am Werk – lediglich kleine Aussetzer („Läuft!“ als Bestätigung einer Zielvorgabe) scheinen auf deren Unerfahrenheit mit militärischer Science-Fiction zurückzugehen. Auch wenige Texte, die über den Fensterrand hinausragen, wären vermeidbar gewesen – fallen im Gesamtbild aber nicht ins Gewicht. Nur hartgesottene Fans von Originalversionen sollten zur US-Box greifen, denn umstellen lässt sich weder Sprachausgabe noch Text.
Abgesehen davon gleicht die deutsche Fassung ihrem Vorbild wie ein Ei dem anderen – einschließlich einer Hand voll unbedeutender Farbkleckse. Sechs neue Karten spendieren die Entwickler z.B. der hiesigen Version, doch die sind kaum der Rede wert, weil man ohnehin im Handumdrehen ein Wunsch- oder Zufallsszenario erstellt. Dafür erhält jeder Käufer der lokalisierten Version bis auf zwei kleine Poster den kompletten Inhalt der amerikanischen Special Edition. Somit liegt der Packung ein ausführliches (deutsches) Handbuch, ein Tech-Tree sowie eine Übersicht aller Tastaturkürzel bei. Ebenfalls vorbildlich: Kalypso versieht nicht einfach die Summe des US-Pakets mit einem Euro-Zeichen, sondern rechnet den Preis fair runter.
Dabei fällt kaum auf, dass das komplette Geschehen auf einer zweidimensionalen Ebene stattfindet. Das ist schließlich gut so, denn bei mehr als 100 Planeten auf einigen Karten bliebe sonst jedwede Übersicht im Wurmloch stecken. Die Raumschlachten vermitteln trotzdem den Eindruck einer dreidimensionalen Welt, weil die Schiffe selbstständig auch übereinander in Position gehen, um eine mitunter beeindruckende Front zu bilden. Apropos Überblick: Trotz der ständig wachsenden Anzahl an eroberten Planeten und kommandierten Raumschiffen findet ihr den gewünschten Befehlsempfänger meist mit wenigen Klicks. In großen Galaxien verliert man jedoch hin und wieder eine Hand voll Schiffe aus dem Blick, weil die am Bildschirmrand gezeigte Liste aller Planeten samt der dort stationierten Einheiten zu umfangreich wird. Eine Sortierfunktion der Einheiten fehlt hier. Dafür fährt die Kamera durch Drehen am Mausrad binnen einer Sekunde von der Übersicht über die gesamte Galaxis bis in die direkte Draufsicht eines kleinen Kampfjägers. Wer will, kann bis auf das Zuweisen konkreter Angriffsziele oder das Platzieren von Geschütztürmen sowie anderer Einrichtungen sämtliche Befehle von weit oben erteilen. Allerdings dürft ihr selbst das Platzieren dem Spiel überlassen, das z.B. eine Reparatureinrichtung tatsächlich dorthin setzt, wo sie die Geschütztürme erreicht.
Falsch eingeschätzt?
Überhaupt agiert der Computer erfreulich clever. Auf sinnlose Materialverschwendung lässt er sich nämlich gar nicht erst ein. Stattdessen werdet ihr häufig beobachten, wie schnelle Späher euer Territorium durchfliegen. Und nur, wenn der Feind eine Schwachstelle erkennt, schlägt er anschließend zu – mit einer mächtigen Flotte! Wer damit überfordert ist, darf zu Beginn einer Partie natürlich schwächere Gegner wählen. Bleibt noch die Frage, welche Kontrahenten ihr bevorzugt: Sollen sie sich einigeln, aggressiv expandieren, viel Geld in ihre Forschung stecken oder überlasst ihr das alles lieber dem Zufall?
Ihr habt euch überschätzt, steht nach einer Spielzeit von vier Stunden im Abseits und glaubt euer Imperium bereits verloren? Dann ladet einen Spielstand (entweder euren eigenen oder einen der alle 15 Minuten automatisch angelegten) und ändert vor dem Start einfach sämtliche Parameter. Letztere beinhalten dabei nicht nur die genannten Werte, sondern auch die Geschwindigkeit von Forschung, Schiffen und weiteren Variablen. Selbst Mehrspieler-Partien dürft ihr jederzeit rekapitulieren – egal, ob mit den gleichen Teilnehmern wie im ersten Anlauf, neuen Spielern oder vom Rechner gesteuerten Gegnern.
Vorgebaut oder selbst gemacht?
Und wieso stellt ihr euch überhaupt den anderen bis zu neun Widersachern? Von den 50 Xbox-kompatiblen Erfolgen mal abgesehen: Was nützt die Eroberung des Weltalls? Echtzeitstrategen wundern sich vielleicht, 4X-Veteranen ist das Prinzip allerdings vertraut. Sins wirft euch zwar in ein Szenario, in dem drei Rassen um die Vorherrschaft kämpfen, nutzt den roten Faden aber nur zur Einführung in diese Welt. Ironclad orientiert sich an den langwierigen, rundenbasierten Kampagnen ähnlicher Titel – wer das Spiel auf einer Karte mit mehreren Sternensystemen beginnt, wird Stunden, wenn nicht sogar Tage damit beschäftigt sein. Entsprechend langsam kommen Forschung, Expansion und Ausbau voran, was das Gefühl verstärkt, eine galaktische Großmacht zu führen. Und das, obwohl einzelne Forschungsaufträge nach wenigen Minuten abgeschlossen sind. Im Gegensatz zu den ständigen Scharmützeln um Planeten
im Grenzgebiet, erschaffen die Entwickler hier eine Dynamik, die sich ungewöhnlich frisch anfühlt. Der stete Ausbau des riesigen Reiches, der Erfahrungsgewinn von Schlachtschiffen, Piratenüberfälle, Bestechung, das Schließen und Brechen von Verträgen und nicht zuletzt die riesigen Galaxien – hier ist Sins of a Solar Empire tatsächlich „Echtzeitstrategie in einer neuen Dimension“!
Zum Einen wählt ihr zwischen etlichen vorgefertigten Galaxien oder ihr lasst das Spiel anhand der von euch gewünschten Parameter eine neue erstellen, und zum Anderen kann selbst eine kleine Partie mehrere Stunden verschlingen. Das liegt u.a. daran, dass das Einigeln erfreulich gut funktioniert – selbst anfänglich schwache Regenten haben so die Möglichkeit, wichtige Planeten zu halten, um später erstarkt wieder aufzutauchen. Zumal sie die wenig subtilen Mittel der Diplomatie nutzen können, um einen Gegner z.B. in Kämpfe mit Piraten zu verwickeln. Diese handeln zwar unabhängig jedweden Befehls, nehmen allerdings großzügige Spenden entgegen: Hin und wieder erhaltet ihr eine Warnung, dass ein Angriff der galaktischen Freibeuter kurz bevorsteht – das ist eure Chance! Denn gegen eine saftige Gebühr dürft ihr einen besonders hartnäckigen Feind zum Ziel der Piraten machen. Doch die Herren Gesetzlosen schlagen nicht etwa unmittelbar nach der Warnung zu; sie harren so lange aus, dass jede Partei das Kopfgeld auf ihren Lieblingsgegner mehrmals erhöhen kann. Nur die Fraktion, auf welche die insgesamt höchste Summe abfällt, muss anschließend den Angriff abwehren. Das macht die heiße Phase vor der Attacke besonders in Mehrspieler-Gefechten so herrlich brenzlig!
Ähm korregiert mich wenn ich falsch liege, aber wieso ist das Spiel unter den Releases von 2011?
Ich hab mir das Spiel geholt weil ich einfach Lust auf Weltraumschlachten in 3D Optik hatte.
Klar ist es ein wirklich oberflächiges Spiel aber genau das gefällt mir daran, keine große Eingewöhnungszeit, einfach spielen und Spaß haben!
Vor allem die Steuerung ist sehr gelungen, man kann jeden Planeten sofort anwählen und managen, das gleiche gilt für die Flotte!
Wenn jetzt noch ein paar Mods wie Star Wars/Trek oder vielleicht ja auch Perry Rhodan veröffentlicht werden, bin ich sehr zufrieden mit diesem kurzweiligen Strategietitel!
Ich find das Game ein wenig unterhaltsam ... aber das ist auch schon alles.
Was besonders nervt sind die slow downs ...bei der Piss Grafik und den wenigen Details / Resourcen usw. sollte
ein c2duo 3ghz wolfdale mit 4 Gb ram , 8800 GTX und striker extreme board doch wohl in der Lage ruckelfrei
zu laufen. Kaum hat man eine huge map mit voller AI Gegner Anzahl laufen kannste das vergessen ^^
Zuerst mal schließe ich mich der Testeinschätzung des Spiels an, sie ist relativ nachvollziehbar und decken sich größtenteils mit meiner Meinung.
Ich besitze seit Februar die US-Version des Spiels, habe es nun mehrere Male durchgespielt und bin sehr gefrustet vom Support von $tardock bzw. von Nvidia. Ich habe eine 7800 GTX, Vista Busi. 32Bit, 2 GbBRAM und nen 4400+OC@2,8 und der Grafikkarten-Treiber hängt sich nach einer Weile(mit steigender Größe der Karte) regelmäßig auf(--> Blackscreen,10 sek.)und dann gehts weiter für die nächsten 10 min. ??!! WTFH?
Mit diesem Problem beschäftigt sich die Community hinterm großen Teich schon lange siehe z.B. hier
Ich habe es mit einem dutzend Treiber- und Neuinstallations-Kombinationen bereits versucht. o.O
Kennt jemand eine Lösung oder kann evtl. eine geben?? THX