Nur wer in direktem Kontakt mit einem Verbündeten steht, ist vor solch überraschenden Positionswechseln gefeit. Zudem können sich Schützen hinter anderen Truppen vor Fernkontern verschanzen oder das jeweilige Terrain zum eigenen Vorteil nutzen. Versperrt ein Fels die Schusslinie, ist man vor Distanzangriffe zunächst gefeit, versteckt man sich im Bambusdickicht ist zumindest die Treffwahrscheinlichkeit reduziert. Doch auch Nahkämpfer können Reichweiten- und Rückwurfunterschiede sowie die Umgebung ausnutzen, um Kontern zu entgehen. Vor allem auf Eis kann man Feinde leicht ohne Gegenwehr herumschubsen.
Manchmal muss man sich aber auch in Acht vor Lawinen nehmen, alles und jeden attackierende Onis berücksichtigen sowie Blitze schleudernden Wehranlagen aus dem Weg gehen oder sie stürmen, um sie gegen anrückende Feinde einzusetzen. Zudem können Reisfelder erobert und deren Erträge in neue Truppen oder besonders starke Zauber investiert werden. Durch das Aufspüren von Tränken kann man Verletzungen heilen oder die Angriffskraft stärken und durch den Verzehr feindlicher Schädel erhält man zusätzliche Lebensgeister bzw. Zauber und verwandelt sich mit der Zeit in einen mächtigen Dämon, der dauerhaft zwei Aktionen pro Zug ausführen kann.
Friss oder stirb!
Vor allem die vorausschauende Schädeljagd verleiht dem Titel eine eigenständige und sehr taktische Note. Verwandelt sich der eigene General in einen Dämon, darf dieser sogar drei Aktionen pro Zug ausführen. Allerdings lässt man den Anführer meist gern erst in Ruhe meditieren, damit sich seine Lebensenergie automatisch erhöht und er nicht so leicht vom Gegner ausgeschaltet werden kann. Denn stirbt der General, segnen auch all seine Gefolgsleute das Zeitliche und die Partie ist entschieden.
Damit die Schlachten möglichst flott und ausgeglichen ablaufen, kann jede Kriegspartei pro Runde nur fünf Befehle geben. In Mehrspielerpartien kann man zusätzliche auch Zeitlimits für die Befehlsvergabe festlegen. Was anfangs nach einer unnötigen Simplifizierung klingt, sorgt letztendlich aber eher für noch mehr taktische Überlegung, da selbst Gegner in Unterzahl nicht einfach chancenlos überrannt werden können. Durch cleveres Stellungsspiel kann man seinem Gegner sogar den Truppennachschub abschneiden, die Reisernten streitig machen oder Mönchskrieger kampflos ausschalten.
Kleine Schönheitsfehler
Einzig die Möglichkeit, ausgeführte Aktionen vor Ende der eigenen Zugphase nochmals rückgängig machen zu können, dürfte so mancher Hobbygeneral vermissen. Andererseits würden sich dadurch ohne entsprechende Gegenmaßnahmen auch gescheiterte Angriffe so lange wiederholen lassen, bis sie ihr Ziel nicht mehr verfehlen. Die nicht immer zufrieden stellende Übersichtlichkeit ist hingegen durchaus ein Kritikpunkt. Da können sich trotz Zoom-Funktion schon mal Figuren ungünstig überlappen oder wichtige Anzeigen verdecken. Auch die Truppenauswahl gestaltet sich mitunter hakelig, auch wenn man zumindest die eigenen Einheiten notfalls per Steuerkreuz durchschalten kann.
Besonders ärgerlich sind hingegen die Momente, in denen sich eigene Truppen plötzlich überhaupt nicht mehr bewegen lassen oder legitime Aktionen aufgrund von Problemen bei der Kollisionsabfrage verweigert werden. Glücklicherweise kam das während der Testphase nur selten vor und ließ sich dank komfortabler Speicherfunktion meist schnell wieder ausbügeln. Bei Mehrspielerpartien gibt es diese Möglichkeit jedoch nicht.
Na, dann halt nicht. O_o