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Sly Cooper: Jagd durch die Zeit (Plattformer) – Sly Cooper: Jagd durch die Zeit

Lust auf eine Zeitreise? In vierten Sly Cooper reist nicht nur der Meisterdieb in die Vergangenheit – auch das Spieldesign erinnert an gute alte 3D-Plattformer: Es gibt knallbunte Comic-Figuren, kantige Polygone, viel zu erforschen und noch mehr Sammelkram in weitläufigen Levels.

© Sanzaru Games / Sony

Fast wie früher

[GUI_PLAYER(ID=103662,width=475,text=Der Trip durch die Zeit führt nach England, in den Orient und an andere mystische Orte.,align=left)]Tut das gut: Schon nach ein paar Minuten merke ich, wie sehr mir das klassische Jump-n-Run in dritter Dimension gefehlt hat. Während horizontale Plattformer geradezu aus dem Boden sprießen, liegt das Genre hüpflastiger Action-Adventures weitgehend brach. Der Notstand scheint auch die kalifornischen Entwickler bei Sanzaru Games (Ninja Reflex, Secret Agent Clank) gestört zu haben: Nach ihrer Neuauflage der Sly-Trilogie haben sie auch noch einen Nachfolger aus dem Hut gezaubert.  Die Vorgänger stammten von Sucker Punch, welche sich nach dem dritten Teil der Infamous-Serie zuwandten.

Das neue Team kennt sich offenbar gut mit der Serie aus. Das Spielgefühl erinnert stark an die Vorgänger oder ähnlich alte Plattformer wie Jak & Daxter oder 3D-Marios. Ein Großteil des Spiels konzentriert sich auf Sprungpassagen, welche immer wieder von Schleich-Einlagen, Kämpfen und kleinen Rätseln aufgelockert werden. Außerdem gibt es natürlich Unmengen an Münzen, Schätzen und anderen Dingen zu stehlen und sammeln.

Im Reich des Sushi-Ninjas


Mit Slys Haken macht das Stibitzen besonders viel Spaß.
Mit Slys Haken macht das Stibitzen besonders viel Spaß. © 4P/Screenshot

Die in langen Cartoons erzählte Hintergrundgeschichte wirkt reichlich wirr – daher konzentriere ich mich aufs Wesentliche: Eigentlich hatten sich Sly und seine alten Gangster-Freunde Murray und Bentley zur Ruhe gesetzt. Doch als einige Seiten aus seinem Einbrecherhandbuch wie durch Magie verschwinden, beschließt die Gruppe, etwas dagegen zu unternehmen. Irgendjemand versucht, durch Sabotageakte die Vergangenheit der Cooper-Familie auszuradieren. Also startet das sympathische Trio seine Zeitmaschine und reist durch verschiedene Epochen, um dem Übertäter das Handwerk zu legen. Auch Slys frühere Rivalin Carmelita Fox spielt mit. Sie hatte sogar eine Romanze mit dem Meisterdieb, bevor es ihm wieder in den Fingern juckte und er einen neuen Coup startete.

In jeder Epoche errichtet die Truppe ein Geheimversteck, von dem aus Operationen starten. Im alten Japan z.B. versuchen sie, Slys Vorfahren, den Ninja-Meister Rioichi, zu befreien. Danach muss ein Sushi-Laden zurückerobert und der tyrannische Tiger El Chefe besiegt werden. Sly tapst auf leisen Sohlen an schlaksigen Kranichen und fetten Schweine-Wachen vorbei. Besonders hell sind die Gegner nicht, daher fällt das lautlose Vorgehen um einiges leichter als in „echten“ Schleichspielen.

Kämpfen, stehlen, balancieren


Tüftler Bentley hat allerlei technische Finessen in seinen Rollstuhl eingebaut.
Tüftler Bentley hat allerlei technische Finessen in seinen Rollstuhl eingebaut. © 4P/Screenshot

Trotzdem sind die subtilen Manöver eine schöne Ergänzung zu den Hüpf- und Kampfpassagen. Oft muss ich lediglich den Schein einer Laterne umtänzeln oder über die Dächer kraxeln. Mit der Kreistaste hüpft Sly auf Aussichtspunkte und schmale Dachfirste, erklimmt Blitzableiter oder balanciert über Seile. Der Drahtseilakt klappt meist wie geplant, doch gelegentlich pfuscht die widerspenstige Kamera dazwischen. Dann dreht sich die Sicht in die falsche Richtung, lässt sich manuell kaum korrigieren oder bleibt an einer Wand hängen. Enorm befriedigend ist dagegen das Stehlen mit Slys Haken: Nachdem ich mich hinter eine Wache geschlichen habe, klingeln die Münzen und Schlüssel nur so aus ihrer Tasche.

Ein klarer Pluspunkt ist auch das große Maß an Abwechslung:  Mal prügle ich mich mit dem wuchtigen Nilpferd Murray durch die Gegner, mal schwebe ich mit dem hochtechnisierten Rollstuhl von Schildkröte Bentley über klaffende Felsspalten oder verseuchte Becken in der Pariser Kanalisation. Dazu kommen die Tricks von Slys spielbaren Vorfahren, jede Menge freischaltbare Schlagkombos und Spezial-Fähigkeiten wie ein Gleitschirm. Auch einige Extra-Kostüme ermöglichen mir neue Tricks. In der ersten Wildwest-Mission lasse ich mich ins Gefängnis einschleusen, um Slys dort gefangenen Vorfahren zu befreien. Die ebenfalls erbeutete Sträflingskugel eignet sich prima dazu, massive Wände zu zertrümmern oder dicke Wagen anzustoßen – bis ein Schaltermechanismus aktiviert ist.

 

  1. Hab es zusammen mit der Vita gekauft und für mich gehört der Titel zum besten Jump and Run
    der letzten Jahre. Hat wesentlich mehr Punkte verdient vor allem wenn man Rayman Legends als
    vergleich heranzieht was viel zu hoch Bewertet wurde.
    Sly Cooper ist in jedem Punkt überlegen.
    88% würd ich geben.

  2. Ein toller Nachfolger! Obwohl nicht das ursprüngliche Team hinter dem Spiel steckt, ist es eine würdige Fortsetzung, die die Stärken der Vorgänger betont und mit frischen Ideen würzt. Hätte in meinen Augen aber etwas mutiger hinsichtlich Neuerungen und allgemein Entwicklungen werden können. Ist aber nicht so wild: der Charme, der Humor und das gameplay können auch hier absolut überzeugen.

  3. ja schade, viele scheinen das potential von sly cooper nicht zu kennen aber mittlerweile gibt es das spiel kostenlos im PS+ und vielleicht klingelt es beim einen oder anderen im oberstübchen.

  4. Schande, dass hier so wenige Kommentare sind, ist ein klasse Spiel. Hat deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient, wo andere 3D Plattformer es nicht mehr schaffen soviel Abwechslung und gutes Gameplay zu liefern.

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