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Sniper Elite VR: Winter Warrior im Test: So hässlich wie der Krieg

Winter Warrior ist die Erweiterung zum 2021 erschienenen Sniper Elite VR und erzählt die Geschichte eines italienischen Partisanen im zweiten Weltkrieg. Beziehungsweise erzählt er mir die Geschichte. Seine geheime Mission besteht darin, die Reihen der Nazis zu unterwandern, geheime Waffenpläne zu stehlen und seine Heimat von der deutschen Wehrmacht zu befreien. In der Egoperspektive übernehme ich nun diese Rolle und muss zahlreiche Stützpunkte der Nazis aufsuchen – mit Sniper-Gewehren, Barrettas, Stielhandgranaten und weiterem Ballerkram in der Tasche tauche ich ein in die virtuelle Welt.

 

© Just Add Water Ltd. / Rebellion

Sniper Elite VR: Winter Warrior – Virtuelle Shooting-Range
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Details der Missionen wie Nebenaufgaben und Collectibles können in einer Art Tagebuch nachgeschlagen werden. © 4P/Screenshot

Das Spiel beginnt auf einem alten Hof inmitten einer romantisch verschneiten Berglandschaft. Hier steht mehr als ein Schießstand mit ein paar Pappkameraden als Zielscheibe zur Verfügung, sodass ich mich zunächst einmal mit den verschiedenen Waffenarten vertraut machen beziehungsweise den VR-Umgang mit ihnen üben kann. Das funktioniert erst einmal auch ganz gut. Mithilfe der Meta Quest-Controller folgen die Hände des In-Game-Charakters meinen Bewegungen außerhalb des Spiels. So muss ich die Waffen auch tatsächlich aufheben, laden und zielen.

 

Ihr merkt vielleicht an dieser Stelle, dass meine Erfahrungen mit VR-Spielen sehr rudimentär sind und ich von potenziell grundlegenden Möglichkeiten dieser Technik noch sehr beeindruckt bin. Gleichzeitig tu ich mich etwas schwer mit den richtigen Handbewegungen; da ich mich einst erfolgreich vor meinem Dienst an der Waffe gedrückt und trotz Dorfjugend nie einem Schützenverein beigetreten bin, geht mir das Laden der Waffe noch nicht ganz flüssig von der Hand. Auch ansonsten bin ich eher so der Gamer, der sich zum Spielen auf die Couch oder in den Sessel fläzt – ein Grund, warum ich damals auch nie mit der Wii warmgeworden bin. Wenn ich zocke, will ich meine Ruhe, und nicht mit meinen Händen herumfuchteln.

 

Nun stehe ich also auf meiner Shooting Range, eigentlich aber in der Redaktion, während die einen Kollegen sich fürchten, dass ich ihnen trotz meines virtuell abgesteckten Spielbereichs wild wedelnd zu nahe komme, und sich weiter weg sitzende Anwesende ob meiner scheinbar sehr amüsant anmutenden Bewegungen ins Fäustchen lachen. Ich greife über meine Schulter, um mein Gewehr wegzustecken oder hervorzuholen, fummele mit der linken Hand an meiner Gürteltasche auf der Suche nach Ersatzmunition herum und lege irgendwann mein Geschütz an – was absolut lächerlich aussehen muss – um verschiedene Ziele ins Visier zu nehmen.

 

Fortschritt ist ein schleichender Prozess

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Viele Waffe können mit beiden Händen geführt werden, was für zusätzliche Stabilität sorgt. © 4P/Screenshot
Meine erste Mission – die mir aus der Retrospektive erzählt wird – führt mich in einen Stützpunkt der Nazis, wo ich ein kolossales Kriegswerkzeug sabotieren soll. Hier fallen mir gleich reihenweise die ersten Unzulänglichkeiten des Spiels auf. Dass mir die Koordination meiner virtuellen Finger und die Handhabung der Waffen mit VR-Steuerung im Gefecht – was ich nur mit viel Wohlwollen als solches bezeichne – anfangs sehr schwer fällt, laste ich nicht dem Spiel, sondern meiner fehlenden Erfahrung mit VR-Spielen an. Meine generelle Erfahrung mit Videospielen jedoch lässt mich erkennen, wann mir Mist angedreht wird.

 

Mein erster Gegner, an den ich mich geduckt schleichend anpirsche, geht bei Berührung zu Boden, was mir als Nahkampf-Kill zugeschrieben wird. Der nächste steht völlig ungedeckt und provokant stoisch mit dem Rücken zu mir gewandt, sodass ich mich nicht mal anschleichen brauche und ihm im akustischen Schutz der Geschützsalven aus einem Meter Entfernung einen Kopfschuss verpasse. Den dritten Gegner soll ich mit einem Flaschenwurf ablenken, sodass er und seine beiden Kameraden aufmerksam werden (aber natürlich nicht mein Versteck hinter ein paar Kisten entdecken). Klappt nur so halb, aufmerksam werden sie auf mich, aber ich muss mich nur hinter die nächste Wand ducken, damit sie panisch und verwirrt „Wo ist er hin?“ und „Sucht ihn!“ schreien. Ich wie nicht, wie historisch akkurat das Spiel sein soll, aber wenn die Nazis damals so begrifsstutzig waren, ist es kein Wunder, dass sie den Krieg verloren haben.

  1. 4P|Gerrit hat geschrieben: 18.01.2024 09:44
    Spoiler
    Show
    schockbock hat geschrieben: 16.01.2024 14:15 Na ja, wenn ich mir den Test zum vorliegenden Spiel so angucke, könnte ich auf die Idee kommen, dass die Kapazitäten für VR in der Redaktion nicht allzu groß sind. Zumal: Im "Kommt ein Test?"-Thread ist eine Nachricht von November 2023 (!) zu finden, in der der gestrig erschienene Test anscheinend angekündigt wurde.
    Ich nehme an, du beziehst dich auf Jonas' Post vom 28.11., in der er eine "kommende Ausnahme" angekündigt wurde. Das bedeutet jedoch nicht, das der Test zu dem Zeitpunkt schon in Arbeit war.
    Ich gestehe jedoch zu, dass ich länger für den Test gebraucht habe, als ich vielleicht sollte, zudem kam in den Zeitraum aber noch ein dringenderer Test (Avatar: Frontiers of Pandora), die Tekken 8-Preview, Weihnachtszeit und andere unvorhersehbare Ereignisse
    Ja, alles gut, danke für die Antwort auf jeden Fall, Austausch der Redaktion mit der Community kommt immer sympathisch.
    Ich wollte dir damit nicht ans Bein pinkeln, aber meine Kritik bleibt bestehen: Der Test wirkt sehr aus dem Portfolio gefallen, so als hättet ihr Streichhölzer gezogen, wer sich mit dem unliebsamen VR-Spiel herumärgern muss.
    Festgehalten sei aber auch: Das Medium VR geht mir so ziemlich an allen Gesäßteilen vorbei, weswegen ich nicht zur Zielgruppe gehöre.

  2. schockbock hat geschrieben: 16.01.2024 14:15 Na ja, wenn ich mir den Test zum vorliegenden Spiel so angucke, könnte ich auf die Idee kommen, dass die Kapazitäten für VR in der Redaktion nicht allzu groß sind. Zumal: Im "Kommt ein Test?"-Thread ist eine Nachricht von November 2023 (!) zu finden, in der der gestrig erschienene Test anscheinend angekündigt wurde.
    Ich nehme an, du beziehst dich auf Jonas' Post vom 28.11., in der er eine "kommende Ausnahme" angekündigt wurde. Das bedeutet jedoch nicht, das der Test zu dem Zeitpunkt schon in Arbeit war.
    Ich gestehe jedoch zu, dass ich länger für den Test gebraucht habe, als ich vielleicht sollte, zudem kam in den Zeitraum aber noch ein dringenderer Test (Avatar: Frontiers of Pandora), die Tekken 8-Preview, Weihnachtszeit und andere unvorhersehbare Ereignisse

  3. Varothen hat geschrieben: 16.01.2024 16:03 Die Wahrheit ist wahrscheinlich so banal wie naheliegend: 4player ist ein Unternehmen das u.a. durch Werbung Geld generieren muss. Deshalb schauen sie sich an welche Marken bekannt sind und am ehesten angeklickt werden. Von "Runner" hab ich als VR Casual-Gamer noch nie was gehört, aber dafür von Sniper Elite und hab mir das sogar vorgemerkt - aufgrund des Namens. Das ist auch der Grund warum ich z.B. auf den Test geklickt habe um zu gucken, ob es was taugt.
    Sprich = am Ende des Tages wird ziemlich sicher danach entschiede, welche Marken am ehesten Klicks und somit Werbeeinnahmen generieren. Einfache Mathematik.
    Wenn man natürlich genügend freie Kapa hat, dann kann man auch einfach so mal Spiele Testen, aber VR ist eh eine Nische und kriegt weniger Klicks als die nächste GTA6 News-Headline...
    das macht ja alles sinn, aber es gibt doch andere gute VR spiele, die groß sind. Auf der quest ist z.b. Dungeons of Eternity momentan das meistgespielte game. Das hätte mal eine review verdient. klar kennt man als "flat screen" spieler sniper elite, aber auch da ist die franchise ja eher "meh".
    oder was ist mit Assassin's Creed VR? das ist ein kompetentes spiel und eine WESENTLICH größere franchise als sniper elite.

  4. ZackeZells hat geschrieben: 16.01.2024 16:12
    Varothen hat geschrieben: 16.01.2024 16:03
    Wenn man natürlich genügend freie Kapa hat, dann kann man auch einfach so mal Spiele Testen, aber VR ist eh eine Nische und kriegt weniger Klicks als die nächste GTA6 News-Headline...
    Verstehe 4P ist sooo vermögend, da leistet man es sich einen VR Titel zu testen.
    Keine Ahnung, frag sie doch mal. ;)

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