Es gibt nur zwei Arten von historischen Echtzeit-Strategiespielen. Solche, die ihr Szenario ernst nehmen, und solche, die es nicht tun. Erstere sind dünn gesät, allen voran
Mit der Historie nimmt es niemand ernst, so dass schon mal ein paar Sachen durcheinander gewirbelt werden. |
ist vielleicht noch die Total War-Reihe als intelligentes Beispiel zu nennen. Letztere versuchen meistens, den Eindruck zu erwecken, besonders authentisch zu sein, obwohl sie im Grunde nichts anderes bieten als Pseudohistorie. Leider gibt es viel zu viel Spiele, die vom Setting her austauschbar sind – ob nun Germanien, Zweiter Weltkrieg oder Weltraum ist dabei egal. Hauptsache, ein wohl klingender Titel macht die Leute heiß, damit sie das Spiel kaufen.
Sparta gehört leider auch zu der Gattung. Schon rein äußerlich ist klar, wo die Reise hin geht, denn die Rüstungen, Gebäude und Waffen sehen so aus, als wären sie einem schlechten Comic entsprungen. Die spartanischen Hopliten können noch mit Müh und Not durchgehen, aber bei Persern und Ägyptern ist Hopfen und Malz verloren, denn sie passen eher in eine Operette. Wenn Ägypter alle wie Pharaonen in voller Montur aussehen und Perser das Samuraischwert schwingen, wird’s vollends lächerlich. Damit können eigentlich nur noch diejenigen glücklich werden, die Petersens auf Hochglanz getrimmte Troja-Verfilmung mögen. Wohlgemerkt: Ich werfe niemandem vor, wenn er nichts von Geschichte hält. Aber dann soll er bitte nicht so tun, als wäre es anders.
Lahmes Schlachtengemälde
Wenn es schon mit der Authentizität der Perserkriege nicht weit her ist, dann müsste wenigstens für die passende Atmosphäre gesorgt sein. Das wäre dann in etwa das Niveau der Verfilmung von Frank
Millers Comic, die irgendwie zwischen Heldenlied, Gewaltorgie und Faschismusvorwurf umhertaumelt. Allerdings stimmt wenigstens die Inszenierung des antiken Epos, das düster, blutrünstig und wuchtig daherkommt. So etwas kann ja auch entzücken, auch wenn der Inhalt fragwürdig ist. Es gibt eine Menge toll inszenierter Strategiespiele von Warcraft 3 über Age of Mythologie bis zu Age of Empires 3.
Allerdings ist Sparta weit davon entfernt, so richtig mitzureißen. Einzig das martialische Intro gibt Anlass für Hoffnung, die aber schnell wieder zerstoben ist. Ansonsten sind die Zwischensequenzen nämlich alles andere als spannend, weil sie wenig Leben bieten. Die pomadigen Dialoge bewegen sich auf dem Niveau eines italienischen Sandalenfilms der 60er-Jahre, denn sie sind trotz brauchbarer Synchronisation langweilig. Klar, denn die erzählten Geschichten sind stets nicht der Rede wert. Zuerst will der ägyptische Held seiner Angebeteten unbedingt das Leben retten und in der nächste Mission ist kein Ton mehr davon zu hören. Selbst große Schlachten verkommen trotz wichtigtuerischer Musik zur Belanglosigkeit.
Übliches Spielprinzip
So bleibt eigentlich nur noch der nackte Corpus eines Spiels, das irgendwie im luftleeren Raum stattfindet. Wenn schon Historie und Inszenierung nicht stimmen, dann müsste vielleicht wenigstens der Kampf zünden. Allerdings kommt Sparta nicht über
den Status eines soliden Echtzeit-Strategiespiels hinaus. Im Endeffekt ist es wieder das altbekannte Lied vom Hochziehen einer Siedlung, dem Produzieren von Soldaten und dem Warten auf die nächste Schlacht. Obwohl die drei Völker verschiedene Gebäude und Waffen haben, spielen sie sich nicht unterschiedlich genug. Gut, in der Oase der Ägypter hocken vier Sklaven und bei den Spartanern nur zwei Heloten auf dem Hof. Das war’s dann aber auch schon, denn alle fertigen sie Nahrung.
Drei Kampagnen mit insgesamt 27 Missionen sind spielbar, die meist nach Schema F strukturiert sind. Ihr kämpft gegen Aufständische in Griechenland, reißt die Macht in Persien an euch oder leitet einen Aufstand der Ägypter. Ihr kommt mit einer kleinen Truppe an, müsst stets ein paar blinkende Punkte auf der Karte abklappern, um mehr Truppen zu bekommen. Dann baut ihr eine Stadt, um mehr Nahrung, Holz oder Gold zu ernten. Weitere Truppen kommen hinzu, als ihr Teilziele erreicht. Dann baut ihr noch ein paar eigene Kämpen und rückt Richtung Feind ab, wenn ihr genug habt. Ihr müsst einzig auf die Nahrung achten. Schließlich überrennt ihr den Feind mit euer Übermacht.
Hmm, schade, hätte mehr draus werden können.
lol, eine Grafik wie age of Empire 1 und solch hohe Systemanforderungen,
also echt, lieber spiel ich age of empire 1
Empfohlen: CPU mit 3 GHz, 2048 MB RAM, Grafikkarte der GeForce 7800 GT-Klasse
nachdem ich den test gelesen hab halt ich mich lieber immer noch an die total war spiele